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Stockcar: Natschbach

Den Siegersekt vor Augen verpasste Manfred Stohl Platz eins

Beim fünften Lauf setzte sich der Brite Tom Smart in einem action-geladenen Finallauf durch - Patrik Krassnigg kürte sich zum Salooncar-Meister.

Herrliches Spätsommerwetter begleitete die Teilnehmer des fünften Laufs zum Stockcar Racing Cup 2013, der heute Abend in Natschbach-Loipersbach zur Austragung kam. Niedergeschlagen hat sich das herrliche Wetter auch auf der Zuschauertribüne, die wie schon an den letzten Renntagen ebenso beachtlich wie erfreulich gut gefüllt war. Stockcar made in Austria boomt offensichtlich!

Zu kurz kam wahrlich keiner der Besucher, unter denen sich auch der heuer pausierende und noch regierende Stockcar-Meister Hans Schachinger befand. Mit 23 Nennungen in der Formel 2 und sieben Anmeldungen in der Saloon-Klasse konnten die Organisatoren rund um Manfred Stohl und Hans-Jürgen Erhart auf ein Rekord-Starterfeld mit dementsprechender Action-Garantie verweisen.

Gefahren wurden in zwei F2- und einer Saloon-Car-Gruppe je drei Vorläufe sowie nachfolgend je ein A- und B-Finale sowie am Ende des Tages ein Grande Finale, in dem sich sämtliche Autos auf einmal auf der Bahn befanden.

Schon der Beginn des Tages war turbulent. Zumindest für die Formel-2-Neulinge Christian Clerici und David Staretz. Beide fanden sich unmittelbar nach dem Start in der Leitplanke wieder. Nach dem Restart setzte sich Bernd Herndlhofer vor dem Briten Tom Smart und Hans-Jürgen Erhart durch.

Smart und Erhart lieferten sich auch im Vorlauf zwei ein heißes Duell um den Sieg, das der Brite letztendlich für sich entschied. Im dritten Lauf holte sich abermals Bernd Herndlhofer die höchste Punkteanzahl (15) für den Laufsieg, Tom Smart fuhr mit Platz drei zum dritten Mal aufs Podest.

Auch in der u. a. mit Manfred Stohl, Andreas Aigner, Andy Bössner oder dem x-fachen britischen Stockcar-Champion John Davies prominent besetzten Gruppe 2 ging es heiß zur Sache. Immer wieder drehten sich Autos von der Piste, musste die Rennleitung über Gelbe Flagge, Abbruch oder Weiterfahrt entscheiden. Schließlich hatte Andy Bössner die Sache im Griff. Der ehemalige Speedway-Staatsmeister war zwei Mal der Schnellste im Feld. Den dritten Vorlauf gewann der Niederländer Ronald Cleas vor Andreas Aigner, der sich mit Doppelsieger Andy Bössner ein beinhartes Duell lieferte, in dem sich zweiterer schlussendlich von der Piste drehte.

Die Finalläufe A und B wurden zur Beute der ausländischen Starter. Im B-Lauf setzte sich der Deutsche Mario Baer klar durch. Er lag am Ende 19 Sekunden vor Manfred Kröswang. Der drittplatzierte ORF-Regisseur Sepp Friedl hatte schon eine Runde Rückstand. Im A-Endlauf dominierte Großbritannien. Tom Smart und John Davies landeten einen Doppelsieg für die starken Vertreter von der Insel. Platz drei ging an Gerhard Windstey.

Zum absoluten „Wahnsinn“ gestaltete sich das Grande Finale. 17 Autos waren übriggeblieben, die einander eine hochkarätige Action boten. Die Führung wechselte immer wieder. Als Manfred Stohl den Engländer John Davies von Platz eins bugsierte, sah er schon wie der sichere Sieger aus. Doch unerwartet geriet Christian Clerici, den er überrunden wollte, vor ihm plötzlich ins Schleudern, stellte sich quer und Stohl schoss den TV-Moderator ab.

Diese Verwirrung nutzte der Brite Tom Smart zum Sieg in einem „absolutely grazy Run“ vor Andy Bössner und Bernd Herdlhofer. Manfred Stohl („Ich hab‘ den Siegersekt schon gerochen, Aber heute war wohl nicht mein Tag“) durfte sich trotzdem trösten. Er übernahm vor dem letzten Renntag die Führung in der Gesamtwertung vor Hans-Jürgen Erhart.

Zwischen den beiden Formel-2-Gruppen machten in der Salooncar-Klasse vorerst der Dominator des Jahres, Patrik Krassnigg aus der Steiermark, und dann der Niederösterreicher Andreas Kampichler Dampf. Der dritte Vorlaufsieger hieß Florian Dorfstätter.

Der Niederösterreicher huschte zwei Zehntelsekunden vor seinem Landsmann Andreas Kampichler ins Ziel. Im Finale triumphierte dann überraschend ein Debütant. Günther Lang aus Niederösterreich, zum ersten Mal dabei, durfte sich mit Platz eins zum Sieger küren lassen. Andreas Kampichler und Florian Dorfstätter folgen auf den Plätzen zwei und drei. Letztendlich aber drehte sich alles um Patrik Krassnigg.

Der Steirer aus Bernau bei Voitsberg gewann das abschließende Grande Finale und sammelte im Lauf des Tages so viele Punkte, dass er schon vor dem letzten Renntag als Stockcar-Salooncar-Meister 2013 feststeht. „Das war auch mein Ziel. Ich habe nämlich vor, am letzten Tag einmal in der Formel 2 mitzufahren.

Die Organisation und der Zusammenhalt unter den Konkurrenten hier ist einfach großartig“, freute sich Patrik Krassnigg, der auch schon auf neun Klassensiege und einen Gesamtsieg im Autocrash zurückblicken kann, über seinen ersten Stockcar-Titel.

Viel umjubelt waren auch Reini Sampl und dessen Kollege Daniel Kotsch, die eine tempogeladene Show auf ihren Quads lieferten. Die Behindertensportler, beide sind nach Unfällen an den Rollstuhl gefesselt, agierten als vorbildliche Beweise dafür, dass körperliche Handikaps nicht bremsen müssen, sondern auch beflügeln können. Sogar in einem Duell gegen PWRC-Weltmeister Andreas Aigner im Stockcar behielt Quad-Pilot Reini Sampl am Ende die Oberhand.

Punktestand nach bisher fünf Läufen zum Stockcar Racing Cup 2013 (Formel 2): 1. Manfred Stohl (W) 442 Punkte, 2. Hans Jürgen Erhart (NÖ) 436, 3. Andy Bössner (W) 378, 4. Gerhard Windstey (NÖ) 362, 5. Marcin Klonowski (Pol) 356, 6. Tom Smart (GB) 352, 7. Sepp Friedl (W) 232, 8. Ronald Claes (NL) 214, 9. Andreas Aigner (Stmk) 210, 10. Wolfgang Scherleithner (NÖ) 209, 11. Bernd Herndlhofer (W) 188, 12. Johnny Hall (GB) 140, 13. Trevor Buckley (GB) 130, 14. Richard Lietz (NÖ) 124, 15. Philipp Lietz (NÖ) 114, 16. Allan Morrison (GB) 102, 17. John Smith (GB) 100, 18. Harald Egger (NÖ) und Hannes Kriessel (NÖ) je 99, 20. Martin Kalteis (NÖ) 71, 21. Crisanth Lederer (W) 66, 22. John Davies (GB) 66, 23. Rene Reijer (NL) und Manfred Stangl (NÖ) je 65, 25. Christian Lietz (NÖ) 59, 26. Mario Baer (D) 59, 27. David Staretz (W) 58, 28. Ryan Sharp (GB) 55, 29. Markus Zemanek (NÖ) und Paul Bierl (NÖ) je 53, 31. Peter Brandstätter (NÖ) 49, 32. Alfred Neuberger (NÖ) 48, 33. Georg Markl (NÖ) 46, 34. Manfred Kröswang (OÖ) 45, 35. Rudi Stohl (W) 43, 36. Harald Haslauer (NÖ) 42, 37. Lukas Zemanek (NÖ) 41 und Martin Herndlhofer (W) je 41, 39. Hermann Haslauer (NÖ) 38, 40. Christian Clerici (W) 36, 41. Christian Baer (D) 22, 42. Danny Smidt (NL) 13, 43. Dirk Albrecht (D) 10, 44. Gerhard Janda (W) 6, 45. Hannes Merhaut (NÖ) 1.

Punktestand nach bisher fünf Läufen zum Stockcar Racing Cup 2013 (Saloon-Klasse): 1. Patrik Krassnigg (Stmk) 549 Punkte, 2. Florian Dorfstätter (NÖ) 366, 3. Andreas Kampichler (NÖ) 328, 4. Jürgen Alfanz (NÖ) 293, 5. Christian Bauer (NÖ) 290, 6. Gerald Koloc (NÖ) 272, 7. Martina Brünner (NÖ) 248, 8. Günter Kassecker (NÖ) 196, 9. Franz Jayzay (NÖ) 188, 10. Christian Kassecker (NÖ) 107, 11. Günter Lang (NÖ) 98, 12. Georg Weissenböck (NÖ) 93, Thomas Doppelreiter (NÖ) 87.

Letzter Renntermin des Stockcar Racing Cups 2013 19. Oktober 2013 in Natschbach-Loipersbach um 14.00 Uhr.

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