
Motorrad-WM: Katar | 05.04.2013
Valentino Rossi meldet sich zurück
Jorge Lorenzo und Cal Crutchlow setzen die Bestzeiten beim ersten freien Training in Katar. Rossi wird Dritter.
Foto: MotoGP
Beim Saisonstart der MotoGP in Katar entwickelte sich im ersten Freien Training in Katar ein Schlagabtausch der Yamaha-Piloten. Die Honda-Fahrer konnten das Tempo in den ersten 45 Minuten nicht mitgehen. Über weite Strecken hielt Valentino Rossi die Bestzeit, aber am Ende setzte sich sein Teamkollege Jorge Lorenzo durch. Der Weltmeister umrundete den 5,380 Kilometer langen Kurs in 1:56,685 Minuten und markierte die Bestzeit. Es ging eng zu, denn Cal Crutchlow mischte mit der Kunden-M1 im Tech-3-Team ebenfalls kräftig mit.
Der Brite war lediglich um 58 Tausendstelsekunden langsamer und wurde Zweiter. Rossi zeigte bei seinem Comeback im Yamaha-Werksteam eine starke Leistung und ließ mit schnellen Zeiten seine alte Stärke aufblitzen. Am Ende fehlten lediglich 0,071 Sekunden auf Lorenzo. Mit Platz drei war es ein starke Vorstellung. Im ersten Freien Training zeichnete sich eine Yamaha-Dominanz ab, denn Honda hatte zu kämpfen. Rookie Marc Marquez war als Vierter der schnellste Honda-Fahrer. Sein Rückstand auf Lorenzo betrug allerdings schon 0,591 Sekunden.
Sein Teamkollege Dani Pedrosa war mit einer Sekunde Rückstand gar nur auf Rang acht zu finden. Damit war der amtierende Vizeweltmeister der langsamste Honda-Pilot, denn Alvaro Bautista (Gresini) und Stefan Bradl (LCR) waren als Sechster und Siebter einen Tick schneller. Bradl fuhr insgesamt 16 Runden und war teilweise auf Platz drei zu finden. Schließlich wurde er zurückgereicht und es fehlten neun Zehntelsekunden auf die Spitze.
Das erste Freie Training fand unter Flutlicht statt. Der Asphalt war vom Sand allerdings noch sehr schmutzig. Zudem blies auf der Zielgeraden ein starker Wind. Trotzdem wurden Höchstgeschwindigkeiten von über 344 km/h gemessen. Aufgrund des starken Windes kamen viele Fahrer häufig in der ersten Kurve von der Strecke ab. Dank der asphaltierten Auslaufzone sorgte das aber für keine großen Probleme. Den ersten Sturz der Saison verzeichnete Yonny Hernandez (PBM ART) in Kurve zwölf.
Einen positiven Einstand bei Ducati absolvierte Andrea Dovizioso. Der Italiener drang als Fünfter ins Spitzenfeld nach vor. Sein Rückstand betrug zwar acht Zehntelsekunden, doch er war vorne und hinten mit der harten Reifenmischung unterwegs. Sein Teamkollege Nicky Hayden lag allerdings als Zehnter weit zurück. Auch das Pramac-Ducati-Duo war außerhalb der Top 10 zu finden. Ben Spies war als 13. einen Tick langsamer als Rookie Andrea Iannone. Beiden fehlten rund 1,8 Sekunden. Rookie Bradley Smith (Tech 3) startete mit Platz elf in sein MotoGP-Abenteuer.
Klar schnellster Claiming-Rule-Vertreter war Aleix Espargaro (Aspar) auf Platz neun. Sein Rückstand auf die Spitze betrug lediglich 1,158 Sekunden. Im Vergleich zum ersten Freien Training im Vorjahr war der Spanier um 2,9 Sekunden und 14 km/h schneller. Der CRT-Titelvertediger hielt damit auch eine Reihe Prototypen in Schach. Zweitbester CRT-Vertreter war Hector Barbera (Avintia) vor Randy de Puniet (Aspar) als 14. Karel Abraham sitzt in diesem Jahr ebenfalls auf einer ART und klassierte sich auf Position 15.
Dahinter folgten Colin Edwards (Forward), Hernandez, Hiroshi Aoyama (Avintia), Claudio Corti (Forward) und Danilo Petrucci (Ioda-Suter). Auf den letzten drei Plätzen landeten die Rookies Bryan Staring (Gresini), Lukas Pesek (Ioda) und Michael Laverty, der mit der Eigenkonstruktion von Paul-Bird-Motorsport unterwegs ist. Die langsamsten Fahrer lagen knapp über fünf Sekunden zurück.
Moto2 - Nakagami Schnellster
Im zweiten Freien Training zum Saisonauftakt in Katar setzte sich die Dominanz der Kalex-Motorräder fort. Über weite Strecken hielt Pol Espargaro die Bestzeit, doch er wurde in den Schlussminuten von seinem Pons-Teamkollegen Esteve Rabat überflügelt. Als die Trainingszeit abgelaufen war, war noch Takaaki Nakagami mit Zwischenbestzeiten unterwegs. Der Japaner brannte unter Flutlicht schließlich die schnellsteZeit des Tages in den Asphalt und setzte sich mit der Runde in 2:00,924 Minuten an die Spitze. Damit war Nakagami um 0,092 Sekunden schneller als Rabat.In seinem letzten Angriff kam Espargaro von der Strecke ab, weshalb er sich nicht mehr verbessern konnte. Somit musste sich der Vizeweltmeister mit Platz drei (+0,186 Sekunden) zufrieden geben. Mit Scott Redding und Julian Simon landeten zwei weitere Kalex-Fahrer auf den Plätzen vier und fünf. Simone Corsi meldete sich mit der Speed Up auf Platz sechs. In Abwesenheit des verletzten Tom Lüthi hielt Dominique Aegerter die Schweizer Fahne hoch. Zudem war er auf Platz sieben auch der beste Suter-Vertreter. Auf die Spitze betrug sein Rückstand schon eine Sekunde.
Die Top 10 rundeten schließlich Mika Kallio (Kalex), Alex de Angelis (Speed Up) und Nico Terol (Suter) ab. Die beiden Deutschen im Feld setzten sich ebenfalls gut in Szene. Marcel Schrötter meldete sich zeitweise auf Platz neun und beendete das Training als 14. Da der 20-Jährige im Winter nur wenig Testzeit zur Verfügung hatte und die Limits der Kalex erst finden muss, zeigte er am ersten Trainingstag sein Talent.
Auch Moto3-Weltmeister Sandro Cortese (Kalex) zeigte an seinem ersten offiziellen Moto2-Tag einen positiven Einstand. Er reihte sich direkt hinter Schrötter als 15. ein. Einmal war Cortese auch in einer schnellen Rechtskurve in der asphaltierten Auslaufzone zu finden. Der Rückstand der beiden Deutschen betrug rund 1,7 Sekunden. Randy Krummenacher landete an der 16. Position. Der Schweizer ist in diesem Jahr Teamkollege von Aegerter und sitzt nun auf einer Suter.
Optimal lief es für Krummenacher allerdings nicht, denn in Kurve 15 stürzte er und das Training war vorzeitig vorbei. Für eine brenzlige Situation sorgte in den Anfangsminuten Mattia Pasini (Speed Up), der von der MotoGP in die mittlere Klasse zurückgekehrt ist. In einer Linkskurve überholte er innen Steven Odendaal (Speed Up). Plötzlich rutschte Pasini innen weg und räumte Odendaal auch gleich mit ins Kiesbett.
Eine durchwachsene Performance zeigte Ex-Weltmeister Toni Elias (Kalex), der sich als 18. nie in Szene setzen konnte. Auch Aspar-Pilot Jordi Torres (Suter) blieb mit Platz 19 hinter den Erwartungen zurück. Lüthi-Ersatz Sergio Gadea (Suter) blieb als 23. ebenfalls blass. Routinier Anthony West (Speed Up), für dessen QMMF-Team Katar das wichtige Heimrennen ist, war ebenfalls nur im letzten Drittel des Feldes zu finden. Yuki Takahashi klassierte sich mit der einzigen Moriwaki im Feld auf Platz 26.
Moto3 – KTM on Top
Die Geheimfavoriten in der Moto3 legten auch im zweiten Freien Training auf dem Losail-Kurs das Tempo vor. Die Zeiten an der Spitze wurden deutlich besser, weil die Strecke mit jeder Runde mehr vom Sand gesäubert wurde. Über weite Strecken hielt Jonas Folger (Kalex-KTM) die Bestzeit, doch am Ende jagte dem Deutschen noch KTM-Werksfahrer Luis Salom Platz eins ab. Der amtierende Vizeweltmeister wurde in 2:07,341 Minuten gestoppt. Folger war in den Schlussminuten an der Box und griff nicht mehr in die Zeitenjagd ein. Deswegen wurde der Aspar-Pilot noch um 0,292 Sekunden auf den zweiten Platz verdrängt.Auffällig war, dass Folger auf der langen Zielgeraden rund fünf km/h auf die schnellsten Fahrer verlor. Das hatte mit dem Windschatten, mit Folgers großer Körperstatur und der neuen und breiteren Kalex-Verkleidung zu tun. Die drittbeste Zeit stellte Alex Rins (KTM) auf. Ihm fehlten sechs Zehntelsekunden auf Salom. Alle weiteren Fahrer ab Platz vier lagen schon über eine Sekunde zurück.
Auf den Plätzen vier und fünf folgten Alex Marquez (KTM) und Niccolo Antonelli. Letzterer stürzte in Kurve zehn von seiner FTR-Honda, konnte das Motorrad anschließend aber an die Box zurückbringen. Die positive Vorstellung von Mahindra setzte im zweiten Training Efren Vazquez als Sechster fort. Sein Teamkollege Miguel Oliveira rutschte dagegen auf Rang 13 ab. Die neue Mahindra wurde in Kooperation mit Suter entwickelt.
Bester Suter-Honda-Vertreter war Brad Binder als Siebter. Niklas Ajo, Maverick Vinales (beide KTM) und Jakub Kornfeil (Kalex-KTM) komplettierten die Top 10. Vinales konnte am ersten Trainingstag nicht an der Spitze mitmischen, denn es fehlten 1,2 Sekunden auf Salom und eine Sekunde auf Folger. Alle 32 Fahrer konnten im Vergleich zum ersten Training ihre Rundenzeiten deutlich verbessern.