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Formel 1-Testfahrten Bahrain #2

„Bis zur Saisonmitte sollten sie wieder konkurrenzfähig sein“

Im motorline-Interview sagt Christian Klien, dass er zu weit von der F1 entfernt sei, um das Renault-Problem einzuschätzen. Für Melbourne jedoch sei es zu spät…

Michael Noir Trawniczek

Im Rahmen einer Motorsportshow im Wiener Kaufhaus Riverside trat auch der frühere Formel 1- und nunmehrige Langstreckenpilot Christian Klien auf, er flog extra von Vorarlberg in die Bundeshauptstadt.

Klien fuhr 2010 sein bislang letztes Formel 1-Rennen für das mittlerweile aufgelöste Hispania Racing Team. Zuletzt absolvierte er Gasteinsätze in der AutoGP sowie im Tourenwagen- und Langstreckensport. Dort, bei Morand Racing, wird er heuer die ELMS und die 24 Stunden von Le Mans bestreiten.

motorline.cc bat Klien um eine Einschätzung der Renault- respektive Red Bull Racing-Probleme bei den laufenden Testfahrten in Bahrain – denn dort kommt sein ehemaliger Arbeitgeber auch in der letzten Testwoche vor dem Saisonstart kaum zum Fahren…

Was sagst du als Formel 1-Experte zur Krise von Renault?

Ich habe keine Ahnung. Ich bin ganz ehrlich gesagt zu weit weg von der Formel 1 – was da bei Renault los ist, ich habe keine Ahnung. Ich weiß nur, was ich in den Medien lese, dass es sich offenbar um Überhitzungsprobleme handelt – ansonsten habe ich keinen Kontakt zu Renault.

Hast du in deiner Formel 1-Zeit etwas ähnliches erlebt?

Nein, nicht wirklich. Das einzige war damals der Umstieg von den V10- auf die V8-Motoren, doch das war kein großes Ding. Da hatten wir Ferrari-Motoren und das lief völlig problemlos. Ich kenne den genauen Grund der Renault-Probleme nicht – aber ich bin mir sicher, dass sie in der Lage sind, das hinzubekommen.

Freilich: Für den Saisonbeginn wird es wohl zu spät sein, dass sie konkurrenzfähig sein können. Aber ich denke, bis zur Mitte der Saison werden sie das irgendwie regeln, dass sie wieder konkurrenzfähig sind. Da steckt ja auch Red Bull Racing mit drin – und die werden sicher alles daran setzen, dass man dieses Problem behebt.

Du hattest mal einen Red Bull, der bei den Tests immer nur drei Runden am Stück fahren konnte…

Ja, da gab es damals von der Kühlung her ein Problem. Die Luftzufuhr, die Luftkühlung wurde falsch berechnet, dadurch haben die Motoren überhitzt. Das war aber kein großes Ding, da haben sie einfach größere Lufteinlässe designt, das konnte man innerhalb von zwei Wochen beheben. Aber es stimmt: Beim ersten Test in Silverstone, bei acht Grad Lufttemperatur, konnten wir nur jeweils drei Runden am Stück fahren…

Wie ist in einer solchen Situation die Stimmung im Team? Bleibt hier diese grundprofessionelle Herangehensweise bestehen oder merkt man doch, dass alle im Team besorgt sind?

Da sind die Techniker gefragt, da bist du als Fahrer zu weit weg. Das ist eine reine Technikerangelegenheit – das geht dann zurück in die Firma und dort müssen sie es eben neu berechnen.

Aber es gab damals das Vertrauen, dass es bis zum Saisonstart funktioniert?

Auf jeden Fall. Das muss man hinkriegen! Ein Formel 1-Team ist groß genug, um das schnell umzusetzen. Ein Formel 1-Team ist dazu ganz sicher in der Lage. Wie groß jedoch das Renault-Problem ist, weiß ich leider nicht – daher ist es sehr schwierig, das zu beurteilen.

Das von dir angesprochene Kühlproblem, das wir damals hatten, das hat man bis zum Saisonstart behoben. Das zweite Rennen war dann bereits in Bahrain, wo es richtig heiß war, und es hat alles funktioniert.

Nur: Jetzt hast du auch noch das ERS dabei, die Batterien, den Turbolader. Da stellen sich Fragen wie: Kommt es nur vom ERS her, dass die Motoren überhitzen oder gibt es andere Ursachen? Das ist von außen wirklich nur sehr schwer abzuschätzen…

Lesen Sie hier, welche Chancen sich Christian Klien heuer als Pilot des Morand Racing Teams in der ELMS und bei den 24 Stunden von Le Mans ausrechnet.

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