
WEC: News | 04.11.2015
Porsche beendet GTE-Werkseinsatz
Erste Auswirkungen des Volkswagen-Abgasskandals auf den Motorsport: Porsche beendet mit Jahresende sein erfolgreiches GT-Werksprogramm.
Der Volkswagen-Abgasskandal um vorsätzlich manipulierte NOx- und nun auch CO2-Werte sowie die damit verbundenen Sparmaßnahmen haben erste konkrete Auswirkungen auf das internationale Motorsportprogramm des Konzerns: VW-Tochter Porsche beendet per Saisonende 2015 sein werksseitiges GT-Programm in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.
Porsche setzt aktuell zwei 911 RSR in der GTE-Pro-Klasse ein. Im Jahr 2013 konnte man das 24-Stunden-Rennen in Le Mans mit den Fahrern Romain Dumas, Marc Lieb und Richard Lietz gewinnen. Operativ geleitet wird der Einsatz von Manthey Racing mit Sitz in Meuspath; an der GmbH hinter dem Team hält Porsche 51 Prozent. Olaf Manthey wird sich aufgrund der Konzernentscheidung voraussichtlich von der internationalen Motorsportbühne zurückziehen.
Festgehalten werden soll hingegen am imageträchtigen PR-Zugpferd Patrick Dempsey. Der US-Schauspieler wird mit einem von Proton Competition eingesetzten Porsche weiterhin in der GTE-Am-Klasse an den Start gehen. Teamchef Christian Ried plant überdies den Einsatz mindestens eines GTE-Pro-Porsche auf Kundensportbasis.
Fortgeführt werden soll zudem das Werksprogramm in Nordamerika, wo Porsche zwei Fahrzeuge in der USCC einsetzt. Auch das Kundensportprogramm bleibt von der Konzernentscheidung unberührt, um die wichtige Präsenz auf diesem Markt nicht zu verlieren. Ein Porsche-Sprecher hat auch das Ende des GT-Programms in der Langstrecken-WM auf Anfrage dementiert, eine finale Entscheidung sei diesbezüglich noch nicht gefallen.
Über die weitere Ausrichtung des Volkswagen-Konzern-Engagements im internationalen Motorsport, etwa in der Rallye-Weltmeisterschaft, soll Ende November entschieden werden.