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Motorsport: News

Warum Audi aus der WEC aussteigt…

Laut übereinstimmenden Medienberichten plant Audi, das WEC-Programm mit Ende 2017 zu beenden – wir erklären die Hintergründe.

Der Ingolstädter Automobilhersteller Audi steht vor dem Ende seines erfolgreichen Prototypen-Programms bei den 24 Stunden von Le Mans und in der Langstrecken-WM (WEC). Das berichten mehrere Fachpublikationen übereinstimmend - demnach könnte Ende 2017 Schluss sein.

Dass der Ausstieg schon beschlossene Sache sein soll, aber noch nicht offiziell kommuniziert, wird aus dem Audi-Umfeld nicht explizit bestätigt. Dass die Überlegungen bereits sehr weit gereift sind hingegen schon. Der Fokus des Audi-Motorsportprogramms soll in den nächsten Jahren auf der Fortführung des DTM-Engagements sowie auf dem Ausbau des Formel-E-Projekts gemeinsam mit Audis Haus- und Hoftuner Abt liegen.

In Zeiten des Dieselskandals rund um den Volkswagen-Konzern, dessen Auswirkungen noch lange nicht aufgearbeitet sind, ist es aus Managementsicht kaum zu argumentieren, mit Audi und Porsche zwei Konzernmarken mit millionenschweren Programmen in Wettbewerb treten zu lassen, wenn am Ende doch nur einer Le Mans gewinnen kann. Zwischen 2000 und 2014 war das 13 Mal Audi; 2015 und 2016 siegte Porsche beim 24-Stunden-Rennen.

Entwicklung für 2018 soll gestoppt werden

Audi ist mit der Entwicklungsarbeit für 2018 zwar schon relativ weit, doch das hat Automobilhersteller noch selten daran gehindert, ein Programm sofort einzustellen - man denke nur an BMW oder Toyota bei ihren Formel-1-Ausstiegen Ende 2009. Außerdem war Audi die für 2018 geplante Aufstockung der Hybridklassen von Anfang an ein Dorn im Auge, weil das bestehende (und relativ schwere) Dieselkonzept dafür nicht optimal geeignet ist.

Zudem ist der Diesel - nicht erst, aber insbesondere seit dem Abgasskandal - ein Auslaufmodell. Und Audi auf Benzin umzustellen, ist keine Option. Denn der Wettbewerb zweier Volkswagen-Marken wurde immer damit argumentiert, dass man zwei verschiedene Technologiekonzepte gegeneinander antreten lässt. Für zwei Marken mit identischem Konzept so viel Geld auszugeben, wäre wirtschaftlich nicht mehr zu rechtfertigen.

Audi-Siege reißen keinen mehr vom Hocker

Hinzu kommt: Audi hat im neuen Jahrtausend in Le Mans alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Erfolge der Marke sorgen schon lange nicht mehr für weltweite Schlagzeilen. Der Mythos Porsche hingegen ist in der Gegenwart noch weniger verbraucht. Der Sieg von Formel-1-Star Nico Hülkenberg auf Porsche im Jahr 2015 etwa wurde weltweit wesentlich mehr beachtet als jeder andere Le-Mans-Erfolg des Volkswagen-Konzerns seit 2000.

Sprich: Wenn Volkswagen sein Langstrecken-Engagement auf eine Marke reduziert, dann kann der Rotstift nur bei Audi angesetzt werden. Dafür spricht auch, dass Volkswagen-Konzernchef Matthias Müller ursprünglich von Porsche kommt - und als glühender Le-Mans- und WEC-Fan gilt. Die Idee, zwei Marken in einem konzerninternen Millionen-Wettrüsten gegeneinander antreten zu lassen, hatte bekanntlich nicht Müller, sondern Ferdinand Piech.

Ein Einstieg in die Formel 1 ist für Audi derzeit übrigens kein Thema. Die vor der Saison 2015 getroffene Entscheidung gegen die Königsklasse hat nach wie vor Bestand. Allerdings verfolgt der Volkswagen-Konzern mit großem Interesse, wie sich der Grand-Prix-Sport unter dem neuen Eigentümer Liberty Media entwickelt. Ein werksseitiger Einstieg als Motorenhersteller oder mit einem eigenen Team ist vor 2021 eher kein Thema.

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