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Formel 1: Interview

Bell beklagt akuten Personalmangel

Renault-Technikchef Bob Bell weiß, in welchen Bereichen aufgerüstet werden muss; einen Schnellschuss will er aber keinesfalls wagen.

Renault steht bei seinem Comeback als Werksteam in der Formel-1-WM vor einer Mammutaufgabe. Der französische Hersteller muss das finanziell angeschlagene Lotus-Team wieder auf die Beine kriegen, um langfristig auf Erfolge hoffen zu können. Bei Renault rechnet niemand damit, dass man schon im ersten Jahr um Podestplätze kämpfen kann, dafür seien die infrastrukturellen Voraussetzungen nicht gut genug.

Bob Bell, der als Technikchef zu den Franzosen zurückgekehrt ist, weiß, woran es am meisten hapert: Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten musste Lotus Personal entlassen, und das will am Firmensitz in Enstone erst wieder aufgebaut werden: "Wir haben viele Aerodynamiker, Designer und Einsatzleute verloren. Es ist keine Zauberei, wir müssen einfach die Anzahl wieder erhöhen, denn es ist egal, wie clever man ist; es geht um Cleverness und die richtigen Ressourcen – man braucht beides", sagt er.

Bell ist bewusst, dass sich dieser Vorgang nicht über Nacht realisieren lassen wird. Behutsam müsse man sich einen neuen Stab aufbauen, auch weil man das richtige Personal finden müsse. "Wir bauen für die Zukunft auf", sagt er. Speziell auf den Bereich der Aerodynamik fordert er ein besonderes Augenmerk, weil man dort am meisten herausholen könne: "Wir brauchen mehr Aerodynamiker, CFD-Spezialisten [für Strömungssimulation; Anm.], Aerodynamiker an der Strecke, Modelldesigner, Modellbauer – das Chassis ist jenes Teilgebiet, wo noch Leistung zu finden ist."

Bell ist davon überzeugt, dass die Aerodynamik auch in Zeiten einer motordominierten Formel 1 nach wie vor zu den wichtigsten Themen zählt und nichts von seiner Bedeutung verloren hat: "Wir müssen den Chassisbereich weiter aufbauen und zu einer ernsthaften Größe im Bereich Design und Entwicklung werden."

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