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Formel 1: Interview

GP von Frankreich: Le Mans will nicht

Die Bemühungen um eine Rückkehr der Formel-1-WM nach Frankreich lassen nicht nach, doch der ACO möchte damit nichts zu tun haben.

Zwischen 1950, dem Premierenjahr der Formel-1-WM, und der Saison 2008 gastierte die Rennserie regelmäßig in Frankreich. Die einzige Ausnahme war 1955, als der Grand Prix nach dem schweren Unfall bei den 24h von Le Mans mit über 80 Todesopfern abgesagt wurde. Die "Grande Nation" war also einmal fester Bestandteil des Formel-1-Zirkus, auch nach dem Abschied aus Magny-Cours gibt es immer wieder Bestrebungen für eine Rückkehr.

Ein Comeback von Le Castellet hat sich allerdings ebenso zerschlagen wie ein Neubauprojekt nördlich von Paris. Magny-Cours gilt nicht gerade als beliebtester Schauplatz für weitere Formel-1-Rennen, zudem ist dort die Finanzierung ebenso schwierig wie an allen anderen Orten in Frankreich. Ehemalige Grand-Prix-Kurse wie Clermont-Ferrand, dessen Streckenlänge halbiert wurde, oder Dijon kämen nur nach Umbauarbeiten infrage, und klassische Circuits wie Reims oder Rouen gibt es längst nicht mehr – wohl aber Le Mans.

Dort hatte die WM 1967 gastiert. Der Schauplatz des bekanntesten 24-Stunden-Rennens der Welt, das jährlich rund 250.000 Zuschauer an den 13,6 Kilometer langen Circuit de la Sarthe lockt, hält mit der kürzeren Bugatti-Variante auch eine permanente Rennstrecke parat, auf der unter anderem die Motorrad-WM wiederkehrender Gast ist. FIA-Präsident Jean Todt fühlte beim örtlichen Veranstalter, dem Automobile Club de l'Ouest vor, ob man sich in Zukunft auch die erneute Austragung von Formel-1-Rennen vorstellen könne.

Der Präsident des Automobilweltverbandes erhielt jedoch eine herbe Abfuhr. "Das würde uns nichts bringen", so ACO-Präsident Pierre Fillon (Bld oben) in der Zeitung Le Maine Libre. Sorgen bereiten vor allem die Finanzen in Zusammenhang mit einem möglichen Vierrad-Grand-Prix. "Wir müssten 17 oder 18 Millionen Euro investieren, dies aber allein durch Ticketverkäufe decken. Im besten Fall kommt dabei eine Null heraus", rechnet Fillon die mangelnde Tragbarkeit einer solchen Veranstaltung vor.

Auch angesichts beständiger Gerüchte um eine Rückkehr von Ferrari in den Kampf um einen Le-Mans-Gesamtsieg bleibt Fillon nüchtern: "Ferrari wird in der Formel 1 bleiben, bis sie wieder Weltmeister sind. Ich fände es allerdings eine grandiose Idee, wenn der Fiat-Konzern die Marke Alfa Romeo im Langstreckenbereich positionieren würde." Konzernchef Sergio Marchionne hatte zuletzt mehrfach von einem erneuten Werksengagement der Marke im internationalen Motorsport gesprochen, dies aber von den Verkaufszahlen abhängig gemacht.

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