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Formel 1: Technik

„Das wird wieder echt hart im Auto"

Die neuen Formel 1-Autos sollen sich laut Simulatortests „brutal schnell“ anfühlen. Die Rundenzeiten könnten um bis zu fünf Sekunden schneller werden.

Wie schnell wird die neue Formel 1 wirklich? Und welche Auswirkungen hat das auf die Belastungen für die Piloten? Nico Hülkenberg ist bereits mitten im Simulatortraining und lässt nach seinen ersten Erfahrungen gegenüber Auto, Motor und Sport keinen Zweifel: "Die neuen Autos fühlen sich brutal schnell an." Speziell Barcelona ist derzeit eine beliebte Simulatorstrecke, denn dort finden nicht nur die Wintertests statt, auch die Änderungen an den Boliden wirken sich besonders stark aus.

Er verrät: "Die Kurven 3 und 9 gehen absolut voll. Das hat früher höchstens der Red Bull oder der Mercedes geschafft." Die Rundenzeiten werden durch die breiteren Reifen und den zusätzlichen Abtrieb, der auch durch den breiteren Unterboden entsteht, teilweise um bis zu fünf Sekunden schneller werden.

Was die Fliehkräfte enorm in die Höhe treibt. "Das wird wieder echt hart im Auto", verspricht der Renault-Pilot, der laut eigenen Angaben im Vergleich zum Vorjahr um "20 bis 30 Prozent mehr" trainiert. Im Fokus liegt vor allem der Nacken.

Respekt vor Barcelona-Tests

Das gilt auch für McLaren-Rookie Stoffel Vandoorne: Folgt man dem 24-Jährigen auf Twitter, dann sieht man, dass das Training mit Mike Collier, der bislang Jenson Button betreute, derzeit sein Leben bestimmt. Neben dem Nacken arbeitet er auch an der Rumpfstabilität, da sich die Kräfte auch im Cockpit auswirken werden. Und in der Kurvenmitte wird vor allem der Oberkörper belastet.

Er weiß: Der Circuit de Barcelona-Catalunya wird eventuelle Schwächen gnadenlos aufdecken: "Barcelona ist wahrscheinlich eine der härtesten Strecken im Kalender. Dort zu beginnen erfordert, dass ich zu 100 Prozent bereit bin." Vor allem, wenn der McLaren MP4-32 dieses Jahr auf Anhieb zuverlässig ist: "Wenn man 100 Runden pro Tag absolviert und dein Nacken den Belastungen nicht mehr standhält, dann wird es echt hart."

Auch er rechnet auf Basis der Simulatorerfahrungen damit, dass der Nacken einem wahren Härtetest unterzogen wird: "Die Kurvengeschwindigkeiten fühlen sich im Simulator auf jeden Fall viel höher an. Wir können das dort aber nicht vergleichbar wiedergeben, daher ist es schwer zu sagen, wie sich das für den Körper anfühlen wird."

Reifen entscheiden über absoluten Härtetest

Was die Sache noch schwieriger macht: Kaum eine Muskulatur ist so schwer trainierbar wie die im Nacken. "Sie ist empfindlich und rasch überlastet", weiß Vandoorne. "Daher gibt es keine Aktivität, die sich für ein perfektes Training eignet."

Das beste Training ist immer noch der Einsatz im Auto, doch durch das Testverbot gibt es dafür kaum Möglichkeiten. Daher ist der Belgier sicher: "Egal wie gut das Training im Winter war: Beim ersten Test wird es wohl für jeden Fahrer hart."

Wie hart die Rennen dann aber wirklich werden, hängt laut Vandoorne vor allem von den Reifen ab, die in den vergangenen Jahren rasch abgebaut haben. Das könnte mit den neuen Pirelli-Konstruktionen anders werden: "Wenn wir das ganze Rennen lang pushen können und nicht so sehr auf die Reifen aufpassen müssen wie in den vergangenen Jahren, dann wird die physische Belastung alleine dadurch viel größer."

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