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GP2: Interview

Teamchefin stellt Hierarchie infrage

Swetlana Strelnikowa, Teamchefin von Russian Time in der GP2, hinterfragt angesichts der Formel-3-EM den Unterbau der Formel-1-WM.

Die GP2-Serie blickt ungewissen Zeiten entgegen. Mit Carlin hat vor Kurzem ein weiteres Team seinen Rückzug aus der Meisterschaft verkündet, auch sportlich steht hinter der Formelklasse ein Fragezeichen. Auch wenn die Qualität als eigenständiges Produkt in Ordnung ist, wird die GP2 immer noch vor allem als letzter Schritt vor der Formel-1-WM wahrgenommen – derzeit überspringen aber immer mehr junge Piloten diese Stufe.

Fahrer wie Valtteri Bottas, Daniil Kvyat oder Esteban Ocon sind direkt aus der darunter liegenden GP3-Serie aufgestiegen, Lance Stroll und Max Verstappen haben den Sprung aus der Formel-3-EM wagten. Die Zahl der Fahrer, die es aus der GP2-Serie in die Formel-1-WM schafft, wird immer geringer.

Das macht es auch für die Teams dieser Meisterschaft schwierig, geeignete Piloten zu finden, die das notwendige Budget für eine Saison aufbringen können. Auch Russian Time kämpft seit dem Einstieg vor vier Jahren ums Überleben. Teamchefin Swetlana Strelnikowa beobachtet die derzeitige Lage mit Sorgen: "Im Moment ist unklar, wie das alles funktioniert", wird sie von Autosport zitiert und stellt das aktuelle System infrage.

"Wenn man direkt vom Kindergarten in die Formel-1-WM kommen kann: Wo ist dann der Sinn der anderen Meisterschaften?", fragt sie. "Wir hatten viele Jahre lang ein funktionierendes System. Nach dem Kartsport ist man in eine kleinere Formelserie gegangen, dann in die Formel 3, und danach hatte man entweder die Formel Renault 3.5 oder die GP2."

Nach dem Rückzug von Renault aus dem Topchampionat der World Series ist auch dieses Pendant zur GP2 auf dem absteigenden Ast und spielt sportlich kaum noch eine Rolle. "Man muss sich die Frage stellen, ob die Serien überhaupt noch gebraucht werden", so Strelnikowa. Weder aus der GP2 noch aus der heutigen Formel V8 3.5 hat nach der Saison 2016 ein Fahrer den direkten Sprung in die Formel-1-WM geschafft.

Durch die Umbenennung auf "Formel 2" könnte die GP2-Serie medial wieder gestärkt werden, doch das ist noch Zukunftsmusik. Derzeit sind zehn Teams für die Saison 2017 gemeldet – so wenig wie noch nie in der Geschichte der Serie. Teams wie Hilmer, Status und nun auch Carlin mussten sich den Umständen beugen, auch viele andere Teams sind auf Bezahlfahrer angewiesen und leben prekär.

Hinzu kommt, dass in einem Jahr ein neues Chassis eingeführt werden soll, was zusätzliche Kosten verursachen würde. "Man braucht ein großes Budget. Ohne Unterstützung durch die Rennfahrer ist das nicht möglich", gesteht Strelnikowa ein. Russian Time erhält diese derzeit durch den Russen Artem Markelov. Zwar versichert die Teamchefin, dass es auch nach ihm mit dem Team weitergehen wird – die Frage sei aber, was mit der Meisterschaft selbst passieren werde.

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