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Formel 1 2018: Geben die Nerven den Ausschlag für Hamilton?

In der F1-Fahrerwertung streiten Titelverteidiger Lewis Hamilton und Sebastian Vettel um die WM-Krone. Wie schon 2017 scheint der Mercedes-Pilot die besseren Chancen zu besitzen.

Foto: Photo4

Die Formel 1 Saison 2018 ist in der Sommerpause. Traditionell der Zeitpunkt, um den Blick in die Zukunft zu richten. Einerseits werden die Cockpits für die kommenden Jahre vergeben. Andererseits bietet es sich an, eine erste Bilanz über den bisherigen Saisonverlauf zu ziehen und eine Prognose abzugeben, wer wohl den Titel holt. Klar ist, dass es in der Team-WM auf ein Duell zwischen Mercedes und Ferrari hinausläuft.

In der Fahrerwertung streiten Titelverteidiger Lewis Hamilton und Sebastian Vettel um die Weltmeister-Krone. Wie schon im vergangenen Jahr scheint der Mercedes-Pilot dabei die besseren Chancen zu besitzen.

Konstrukteurs-WM: Mercedes ganz knapp vor Ferrari

In der Teamwertung liegt Titelverteidiger Mercedes, das seit Beginn der Turbo-Ära stets alle Titel gewinnen konnte, nur knapp vor Ferrari. Der Vorsprung der Silberpfeile vor der Scuderia beträgt lediglich zehn Punkte. Mercedes schnitt in sechs der zwölf Rennen besser ab als Ferrari. Die Italiener hatten folglich ebenfalls in sechs Läufen die Nase vorn.

Indirekt Werbung in eigener Sache macht so vor allem Kimi Raikkonen. Der zweite Pilot von Ferrari holte bislang 14 Zähler mehr als Mercedes-Fahrer Valtteri Bottas. Im Duell der beiden Finnen könnte der Routinier den Ausschlag geben, dass sich die Scuderia wenigstens die Konstrukteurs-Wertung sichert.

Fahrer-WM: Hamilton mit klaren Vorteilen gegenüber Vettel

Allerdings wäre die Team-Weltmeisterschaft lediglich ein Trostpreis für Ferrari. Schließlich ist es der Fahrer-Titel, der zählt. Kaum einer erinnert sich beispielsweise daran, dass die Scuderia 1999 die Konstrukteurs-Wertung gewinnen konnte. Jeder weiß allerdings noch, dass anschließend fünf Fahrer-Weltmeisterschaften in Folge von Michael Schumacher folgten.

Und schon nach nackten Zahlen sieht es in dieser Disziplin schlecht für die Italiener mit ihrem deutschen Star-Piloten aus. Nach zwölf von 21 Rennen hat Vettel 24 Punkte Rückstand. Sein Konkurrent Hamilton gewann die letzten beiden Rennen. Nach einem Ausfall vor heimischem Publikum konnte Vettel immerhin Platz 2 in Ungarn retten. Eigentlich hätte er beide Läufe gewinnen können - und wohl auch müssen.

Hamilton und Vettel gewannen in der laufenden Saison jeweils vier Rennen. Hamilton punktete aber in sieben Rennen häufiger als Vettel. Der Brite war bislang insgesamt konstanter als der Deutsche. Und dies, obwohl der Ferrari-Pilot nach allgemeiner Einschätzung über das leicht bessere Auto verfügt - wie auch Räikkönen im Duell mit Bottas beweist.

Ursachenforschung: Nervenstärke als ausschlaggebender Faktor

Nervenstärke ist in der Formel 1 von enormer Bedeutung. Der Sport ähnelt diesbezüglich beispielsweise dem Konzept des Online-Poker. Die Piloten treten gegeneinander an, können sich aber nicht in die Augen sehen. Es gilt die Reaktionen und Strategien vorauszusehen und in den wichtigen Situationen entsprechend vorbereitet zu sein. Die Fahrer müssen einen kühlen Kopf behalten. Die zentrale der Nervenstärke betonten die handelnden Personen deshalb bereits in der Vergangenheit immer wieder.

Schon im Winter schwante Vettels ehemaligem Team-Chef und heutigem Red Bull-Berater Helmut Marko, dass Vettel nicht mehr die mentale Stärke früherer Tage besitzen könnte. Bei Ferrari sah man dies damals naturgegeben ganz anders. Der inzwischen verstorbene Scuderia-Präsident Sergio Marchionne erklärte beispielsweise, dass es keine Schwäche sei, dass Vettel seinem Ärger Luft mache. Er habe etwas von einem Süditaliener.

Doch nach den ersten zwölf Rennen dieses Jahres gilt festzuhalten: Zweifel, ob Vettel Hamilton tatsächlich mental gewachsen sind, dürfen schon angebracht sein. Der Deutsche machte wiederholt schwerwiegende Fehler, die ihn wichtige Punkte kosteten. Oft begann es schon im Training, wo der Ferrari-Pilot immer wieder einfach nicht ganz konzentriert zu sein schien. Dies ist allerdings im Vergleich zur vergangenen Saison besser gewonnen. Vettel holte in diesem Jahr bislang immerhin genau so viele Poles wie Hamilton.

Prognose: Vettel muss sich stabilisieren - dann kann es mit dem Titel klappen

Es ist zu früh, Vettel im WM-Kampf bereits abzuschreiben. Nach der Sommerpause kommen einige Strecken, die Ferrari besser als Mercedes liegen sollten. Die Scuderia ist zudem bekannt dafür, die Wochen ohne Rennen für konsequente Weiterentwicklungen zu nutzen. Damit es aber wirklich mit der WM funktioniert, muss sich Vettel stabilisieren und aufhören, die falschen Entscheidungen zu treffen.

In Ungarn ging es beispielsweise in einem waghalsigen Manöver an Hamilton vorbei, durch das er fast ausgefallen wäre. Hinterher gab er selbst zu, dass es nutzlos war. Solche Risiken muss er vermeiden und die Ruhe bewahren, die beispielsweise sein Konkurrent im besagten Moment hatte.

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