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DTM-Leader Preining stärker als 2022? Thomas Preining führt nach Podestplätzen in Oschersleben und Zandvoort in der DTM
Gruppe C Photography

DTM-Leader Preining stärker als 2022? "Im Winter großen Schritt gemacht"

Warum Porsche-Werksfahrer Thomas Preining dieses Jahr in der DTM stärker ist als 2022, was ihm Selbstvertrauen gibt und welche Rolle ein schlaues Buch spielt

In seiner DTM-Premierensaison 2022 kämpfte Porsche-Werksfahrer Thomas Preining bis zum Schluss um den Titel, doch nun führt er zum ersten Mal die DTM-Gesamtwertung an. Und der 24-jährige "Grello"-Pilot aus Österreich, der nun zur Triumphstätte auf dem Norisring zurückkehrt, ist laut eigenen Angaben dieses Jahr stärker denn je.

"Ich habe auf jeden Fall über den Winter einen großen Schritt gemacht", sagt Preining im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com. "Ich bin konstanter geworden. Das war letztes Jahr eigentlich der größte Punkt, den ich über den Winter verbessern wollte. Gut zu sehen, dass ich mich da gesteigert habe."

Dabei war Preining nach dem missglückten Auftakt 2022 abgesehen von Rene Rast der stärkste Pilot im Feld und hätte beinahe noch Sheldon van der Linde im Titelkampf abgefangen. Dennoch übt er nun rückblickend Selbstkritik.

Preining: "Habe jetzt mehr Selbstvertrauen"

"Wir haben zu viele kleine Fehler gemacht, Risikosituationen nicht richtig bewertet und dann falsche Entscheidungen getroffen", meint er. "Kleinigkeiten, die man im TV nicht immer sieht, meine Ingenieure und ich aber schon."

Wie ihm nun die Verbesserung gelungen ist? "Im Winter ist viel Arbeit passiert, aber ich bin auch entspannter, weil ich genau weiß, was in der DTM auf mich zukommt", spielt er auf seine Routine an. "Ich kenne das Team sehr gut, lerne mich selbst immer besser kennen. Ich habe mehr Selbstvertrauen als Anfang letzten Jahres."

Abgesehen davon helfe es, dass sein aktuelles Team Manthey EMA von Anfang an konkurrenzfähig war, während der Knoten bei der Truppe von Timo Bernhard im Vorjahr erst nach zwei punktelosen Wochenenden durch eine Set-up-Änderung platzte.

"Wenn du auf Platz 20 herumfährst, versuchst du irgendwann, es zu erzwingen. Dadurch wird es eigentlich immer schlechter statt besser", erklärt er. "Da das jetzt nicht notwendig war, trägt es dazu bei, dass man mit einem gewissen Maß an Entspannung in ein Rennwochenende geht." Er sei sich nun seiner "Sache sicherer, auch wenn man nie bei 100 Prozent ist", erklärt er.

Das sei in der DTM, in der "jeder kleine Fehler sehr hart bestraft" werde, nicht möglich. "Aber ich glaube, ich bin einfach auf einem besseren Niveau als letztes Jahr."

Preining über Renningenieur: "Sprechen fast jeden Tag"

Diesbezüglich spielt auch die gute Vorbereitung eine Rolle. Denn der ehrgeizige Linzer befindet sich laut eigenen Angaben in einem intensiven Austausch mit seinem DTM-erfahrenen Renningenieur Kai Störling, der im Vorjahr bei SSR Performance Laurens Vanthoor betreute.

"Ich habe ein echt gutes Verhältnis zu ihm, und wir sprechen fast jeden Tag am Telefon, auch wenn wie im Winter nichts passiert. Es geht immer um das Gleiche: Was kann man tun, damit wir einen Schritt in die richtige Richtung setzen? Und da ist extrem viel passiert", sagt Preining, der seit Oktober 2022 mit dem-Manthey-EMA-Team arbeitet.

Daher sei man schon zu Saisonbeginn in Oschersleben sehr gut aussortiert gewesen. Was auch damit zu tun hat, dass Preining seine Hausaufgaben im Winter gemacht hat. "Ich bin all meine Berichte von den Rennen aus den letzten Jahren durchgegangen", gibt er Einblicke. "Ich mache mir Notizen und habe zuhause meine Büchlein mit meinen Dokumenten."

Schlaues Buch ein Schlüssel zum Erfolg?

Das sei zwar ein großer Aufwand, "aber das ist es mir Wert, denn ich will gewinnen und nicht Achter werden. Dafür ist kein Aufwand zu groß."

Wie er von seinen Notizen aus praktischer Sicht profitiere? "Am Lausitzring haben wir zum Beispiel dieses und jenes probiert, das würde ich gerne noch einmal machen", gibt er ein Beispiel, wie er bereits eingeholte Erfahrungswerte nutzt. "Wir haben da wirklich viel kommuniziert und hatten für jeden Testtag einen recht guten Plan. Und den haben wir verfolgt."

Davon profitiere er auch mental, meint Preining. "Du hast Selbstvertrauen, wenn du zum Rennen fährst und weißt: Okay, ich habe alles gemacht, was ich machen kann - gemeinsam mit dem Team."

Abgesehen davon habe man "gewisse Ideen, die wir vor Ort umsetzen können, wenn wir dieses und jenes Problem haben. Man muss einfach immer gut vorbereitet sein. Das hilft auch dem Fahrer, denn du gehst dann relativ entspannt zur Rennstrecke."

Motorsport-Total.com

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