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Neustart für die DTM

Die traditionsreiche Motorsport-Serie startet in diesem Jahr erstmals unter der Ägide des ADAC, nachdem Gerhard Berger Ende November 2022 die Rechte an der Serie final an den größten europäischen Automobilclub abgegeben hatte.

Bernhard Schoke

Die erste Saison der neuen DTM startete am Wochenende auf dem Kurs in der Magdeburger Börde mit Fakten, die für sich sprechen. Konkret startet man in den kommenden Wochen noch weitere sieben Mal in drei Ländern – neben den bekannten Strecken in Deutschland stehen auch noch der Red Bull Ring in Spielberg und den Nordsee-Dünen gelegene Formel-1 -Kurs von Zandvoort auf dem Programm. Vertreten sind im 39. Jahr der Serie exakt 14 Teams, die GT3-Boliden von sechs Marken – Audi, BMW, Ferrari, Lamborgini, Mercedes-AMG und Porsche – einsetzen. Und mit der Balance of Performance (BoP) kümmert man sich darum, dass alle 28 Piloten gleiche Voraussetzungen. Alle fahren dabei einheitlichen, nachhaltigen – aus 50% erneuerbaren Komponenten – Kraftstoff (am vergangenen Wochenende beim 24h-Rennen Nürburgring waren ebenfalls schon einige Racer damit unterwegs), um aufzuzeigen, dass auch mit Verbrennungsmotoren eine wirkungsvolle CO-2 Reduktion möglich ist. Einheitlich neben dem „Sprit“ sind auch die Reifen von Pirelli – je nach Rennstrecke stehen den Piloten fünf bis sechs Sätze neuer Rennslicks zur Verfügung – Regen-Pneus sind nicht limitiert.

Neu in diesem Jahr ist auch die sogenannte Penalty-Lap. Damit werden kleinere Vergehen geahndet. Auf jeder Strecke wird dafür ein Bereich markiert, der vom Delinquenten mit maximal 50 km/h durchfahren werden darf. Dadurch verliert er circa 5 Sekunden. Eingeführt wurde diese, um am Rennende direkt Klarheit über die Platzierungen zu haben – statt Strafsekunden hinzuzuaddieren.

Darüber hinaus begann – ein weiteres Novum – die DTM in Oschersleben. Der späte Auftakt war gewählt, um den Teams genügend Vorbereitungszeit zu geben. Und die wurde genutzt. Allen voran Lucas Auer, der die Zeit nach seinem Unfall in den USA nutzte, um komplett wieder fit zu werden.
Und seine Performance zeigte aufsteigende Tendenz. Nach einem unglücklichen Boxenstopp am Samstag fand er sich ganz knapp außerhalb der Punkte wieder. Der in Bregenz lebende Rene Rast rast holte im ersten Rennen Rang fünf.

Er meinte vor dem Heimrennen seines Teams – Schubert Motorsport ist in Sichtweite der Rennstrecke zu Hause: „Meine ersten Rennen als BMW M Werksfahrer im BMW M4 GT3 – endlich! Ich bin sehr gespannt und freue mich darauf, in Oschersleben meine neue Karriere bei BMW M Motorsport so richtig zu starten. Das Wochenende ist aber nicht nur für mich, sondern auch für das Schubert-Team ein ganz besonderes. Beim Heimspiel als Titelverteidiger mit der Nummer 1 auf Sheldons Auto anzutreten, ist eine großartige Sache. Ich selbst bin schon sehr lange keine Rennen mehr in Oschersleben gefahren, habe aber generell gute Erinnerungen an die Strecke. Ich kann es kaum erwarten, dass es losgeht.“ Nach dem Lauf äußerte er sich dann ausgesprochen zufrieden: Wir hatten ein gut vorbereitetes Autos, eine zum achten Startplatz passende Strategie mit einem optimal abgelaufenen Pit-Stop – so sind wir bis auf Platz fünf vorgefahren.

„Lambo“ Werksfahrer Mirko Bortolotti (Wien), in dieser Saison im Münchener Team SSR Performance am Start sah beim Auftaktrennen als Achter die schwarz-weiß-karierte Zielflagge.

Der Linzer Thomas Preining im Manthey Porsche kam am Samstag als Elfter ins Ziel, unmittelbar vor dem Lambo des Knittelfelder Grasser Teams.

Mick Wishofer im zweiten Grasser-Lamborghini musste seinen Renner nach technischen Problemen vorzeitig in der Box abstellen.

Im Prototyp Cup war Constantin Schöll (Wien) ebenfalls nicht vom Glück verfolgt. Nach Problemen im Training mußte er ebenso wie Wolfgang Payr (Innsbruck) im ersten Rennen am späten Samstag-Nachmittag mit Platzierungen in der zweiten Hälfte des Feldes vorlieb nehmen.

In der GT4 war in Oschersleben kein unter rot-weiß-roten Flagge antretender Fahrer am Start.

Besser lief es für alle am Sonntag, insbesondere im Qualifying:
Thomas Preining holte im Manthey EMA Porsche die Pole, Clemens Schmid direkt hinter ihm in der Startaufstellung als Dritter – in seinem Lambo, eingesetzt vom Grasser Team. Neben ihm Lamborghini Werksfahrer Mirko Bortolotti in vom SSR Performance gemanagten Schwesterauto. Lucas Auer, Rene Rast und Mick Wishofer auf den Plätze 10 bis 12 schafften bei der ganz engen Competition – die ersten 20 Piloten trennten lediglich 7/10 Sekunden – n ebenfalls den Sprung in die Top 15, die dann im Rennen der 27 GT3 Boliden die für die Meisterschaft nötigen Punkte bringen.

Im Rennen sah es lange nach einem österreichischen Sieg aus. Thomas Preining führte das Feld nachdem alle Boxenstopps absolviert waren an. Und dann kamen Infos von der Rennleitung, die sein Team und weitere nicht wirklich amüsierten. Es gab Untersuchungen wegen eines Fehlers bei den obligatorischen Reifenwechseln. Die Entscheidung der Sportkommissare und der Rennleitung war dann Renn-entscheidend. Die verhängten Penalty-Laps entschieden das Rennen. Preining verlor nicht nur die Führung, sondern musste sich als Dritter wieder einreihen. Dementsprechend lang war sein Gesicht auf dem Podium – auf das obligatorische Schampus-Dusche verzichtete er ganz.

Clemens Schmid sah im Grasser-Lambo nach dem turbulenten Rennen mit zahlreichen Bild-starken Ausrutschern über die Curbs als Fünfter die Zielflagge. Unmittelbar hinter ihm Mirko Bortolotti, der diesen Platz gegen den Schweizer Riccardo Feller knapp verteidigen konnte. Lucas Auer wurde Zehnter.

Mick Wishofer schied im anderen Grasser Lambo vorzeitig aus.

Der zweite Aufschlag der Serie findet zwischen dem 22. und 25. Juni auf dem niederländischen Formel 1 Kurs in den Nordsee-Dünen von Zandvoort statt.

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