
DTM-Rennen Nürburgring 2 | 10.08.2025
BMW-Show vor DTM-Leader Auer
Rene Rast dominiert am Nürburgring: Der BMW-Pilot siegt vor Schubert-Kollege Marco Wittmann und Tabellenführer Lucas Auer - Polesetter Ben Dörr ohne Glück
Schubert-BMW-Pilot Rene Rast war am Sonntag auf dem Nürburgring nicht zu schlagen: Der dreifache DTM-Champion, der vom siebten Startplatz in das zweite Rennen gegangen war, übernahm bereits nach sechs Runden die Führung und dominierte das Geschehen anschließend nach Belieben.
"Es hat Spaß gemacht heute", freut sich Rast bei ran.de. "Ich habe schon in der Einführungsrunde gemerkt, dass das Auto brutal war, am Asphalt geklebt hat. Man merkt das schon, wenn man in der Einführungsrunde fährt, ob es geht oder ob es nicht geht."
"Und ich habe gemerkt, dass das Auto heute bei den Bedingungen funktioniert hat. Ich hatte natürlich auch noch einen besseren Reifensatz als die anderen. Aber trotzdem: Das Team hat einen geilen Job gemacht. Der erste Stopp war ein bisschen merkwürdig, denn ich war da, aber kein Mechaniker war da. Aber danach hat es umso besser geklappt."
Schubert-Teamkollege Marco Wittmann erreicht als Zweiter das Ziel und macht den BMW-Doppelsieg am Nürburgring perfekt. Lucas Auer (Landgraf-Mercedes) komplettiert als Dritter das Podium und schnappt sich damit die Tabellenführung wieder zurück.
"Das war eigentlich ein sehr solides Wochenende", freut sich Auer bei ran.de. "Man muss fairerweise sagen, dass Rene und Marco heute in einer eigenen Liga waren. Und deswegen ist der dritte Platz wie ein kleiner Sieg." Was sich der AMG-Pilot für den Sachsenring wünscht? "Ich hoffe, dass Mercedes-AMG in der eigenen Liga ist."
Maro Engel (Winward-Mercedes) landet auf der fünften Position, gefolgt von Ayhancan Güven (Manthey-Porsche) und HRT-Ford-Pilot Arjun Maini. Comtoyou-Aston-Martin Pilot Gilles Magnus erreicht dem siebten Platz sein bislang bestes Ergebnis.
Dörr verpatzt Top-Ergebnis beim Boxenstopp
Polesetter Ben Dörr (Dörr-McLaren) landet nach zwei unglücklichen Boxenstopps lediglich auf der achten Position. "Im Long-Run habe ich ein wenig gekämpft, es war aber deutlich besser unterwegs als gedacht", berichtet der 20-Jährige gegenüber ran.de.
Das Hauptproblem seien allerdings die beiden Boxenstopps gewesen. "Hinten haben die Jungs zweimal die Reifen nicht abbekommen, was leider viele Sekunden gekostet hat", ärgert sich Dörr. "Da müssen wir nochmal schauen, woran es lag. Auf der Strecke habe ich nur gegen Rene wirklich Zeit verloren, der Rest ging an der Box verloren."
Aber: "Im Großen und Ganzen bin ich aber mega happy: zweimal in den Top 10, eine Poleposition - ich bin super zufrieden, es ist alles gut." Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) und Thomas Preining (Manthey-Porsche) komplettieren die Top 10 im zweiten Rennen auf dem Nürburgring.
Rast fährt von Startplatz 7 an die Spitze
Anders als am Samstag, als das verrückte Startchaos sogar für eine Unterbrechung gesorgt hatte, blieben die Piloten im zweiten Rennen weitgehend gesittet: Dörr setzte sich von der Pole aus zunächst in Führung, gefolgt von Auer und Rene Rast, der vom sechsten Startplatz kommend, schon in der ersten Runde drei Positionen gutmachen konnte.
Doch der BMW-Pilot hatte noch nicht genug und attackierte Auer im Kampf um den zweiten Platz. Zu Beginn der vierten Runde schob sich der dreifache DTM-Champion am Landgraf-Mercedes-Piloten vorbei. Dahinter hielt sich Comtoyou-Pilot Magnus zunächst in den Top 4, verfolgt von Jules Gounon (Winward-Mercedes) und Marco Wittmann.
Rast setzte seinen Weg an die Spitze unterdessen fort: Schon in der sechsten Runde knüpfte sich der Schubert-BMW-Pilot die Führung von Dörr ab. Anschließend schaffte es der 38-Jährige, sich vom Rest des Feldes abzusetzen und seinen Vorsprung innerhalb weniger Runden auf mehr als drei Sekunden auszubauen.
Glock scheidet mit Getriebeproblem aus
Kurz nach dem Öffnen des ersten Boxenstoppfensters war Jules Gounon der erste Pilot, der zum Reifenwechsel kam. Doch beim Winward-Mercedes-Piloten klemmte es am linken Vorderrad, womit der AMG-Werksfahrer viel Zeit verlor und im Feld nach hinten durchgereicht wurde.
Auch Timo Glock (Dörr-McLaren) gehörte zu den ersten Fahrern beim Boxenstopp, allerdings dauerte der Stopp beim früheren Formel-1-Piloten ungewöhnliche lange. Aus gutem Grund: Denn ein Problem mit dem Getriebe zwang Glock nur eine Runde später dazu, seinen McLaren vorzeitig abzustellen.
"Ich hatte vorher schon ein Problem, die Gänge zu wechseln", analysiert Glock bei ran.de. "Nach drei, vier Runden ging es schon los. Wir haben es nochmal mit einem Powercycle beim Boxenstopp versucht, das Auto aus und mal wieder anmachen. Aber der Gang ist dann steckengeblieben und das war es leider."
Nullnummer für Tabellenführer Aitken
Dörr, Auer und Magnus kamen kurz vor dem Schließen des ersten Boxenstoppfensters gleichzeitig zum Reifenwechsel: Dabei lief der Stopp beim Sensations-Polesetter nicht perfekt, womit er hinter Magnus zurückfiel. Und auch Wittmann, der schon einige Runden früher beim Stopp war und seine Reifen auf Temperatur hatte, rutschte vorbei.
Spitzenreiter Rast kam als letzter Fahrer zum ersten Stopp, was allerdings keine Veränderungen brachte: Der Schubert-BMW-Pilot hielt seine Führung vor Auer und Wittmann, die sich ein Duell um den zweiten Platz lieferten. Der BMW-Pilot war zu diesem Zeitpunkt offensichtlich schneller, fand allerdings keinen Weg vorbei.
Dahinter kämpften zwei alte Bekannte um einen Platz in den Punkten: Ricardo Feller (Land-Audi) und Jack Aitken (Emil-Frey-Ferrari) gerieten aneinander, wobei der Schweizer den Vortagessieger am Heck traf und in einen Dreher schickte. Die Folge: Drei Penalty-Laps für Feller, der damit aus den Punkterängen herausfiel.
Langer Auer-Stopp bringt BMW-Doppelsieg
Der zweite Reifenwechsel brachte schließlich die Entscheidung um den zweiten Platz. Auer kam vor Wittmann zum Stopp, allerdings klemmte das linke Vorderrad, was einen langen Stopp bei AMG zur Folge hatte. Der Schubert-BMW-Pilot rutschte damit kampflos durch, während Auer gegen Winward-AMG-Pilot Engel immerhin seinen Podestplatz verteidigen konnte.
Für Mirko Bortolotti war das Rennen eine Enttäuschung: Der Abt-Lamborghini-Pilot sammelte mit dem 14. Platz nur zwei Punkte. Zu allen Überfluss erhielt er seine dritte Verwarnung, nachdem er in der Boxengasse parallel zu Feller gefahren war. Im ersten Rennen am Sachsenring wird er um fünf Positionen nach hinten versetzt.
Rast blieb vom Drama hinter ihm während des ganzen Rennens unbeeindruckt: Der BMW-Fahrer brachte seinen 30. DTM-Sieg ungefährdet über die Ziellinie. Der Vorsprung auf seinen Teamkollegen Marco Wittmann betrug am Ende fast acht Sekunden.
Landgraf-Mercedes-Pilot Lucas Auer übernimmt mit seinem dritten Platz wieder die Tabellenführung in der DTM-Gesamtwertung, denn Aitken blieb nach seinem Dreher und dem 16. Platz am Sonntag ohne Punkte. Der Brite fällt auf die zweite Gesamtposition zurück, vor Grasser-Lamborghini-Pilot Jordan Pepper.
Die nächsten beiden DTM-Rennen finden schon in zwei Wochen (22. bis 24. August) auf dem Sachsenring in Hohenstein-Ernstthal statt.