MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Heißes Thema vor DTM-Test Nach über zehn Jahren könnte wieder ein zweiter Pflichtstopp eingeführt werden
ADAC Motorsport

Heißes Thema vor DTM-Test: Kommt 2025 zweiter Pflicht-Boxenstopp?

Reaktiviert die DTM 2025 ein Konzept aus der Hersteller-Ära? Was für einen zweiten Stopp spricht und wieso an den Renntagen unterschiedliche Formate angedacht sind

Nicki Thiim hatte es im Gespräch mit Motorsport-Total.com vor einigen Monaten gefordert, jetzt könnte es tatsächlich passieren: Die DTM zieht für die bevorstehende Saison in Erwägung, einen zweiten Pflicht-Boxenstopp einzuführen! Die Idee wird weniger als einen Monat vor dem Saisonstart und unmittelbar vor dem offiziellen DTM-Test, der am Mittwoch in Oschersleben stattfindet, heiß diskutiert.

Und sie ist keineswegs neu, denn schon in der Hersteller-DTM waren von 2003 bis 2013 zwei Stopps vorgeschrieben, ehe man die Anzahl 2014 auf einen Stopp reduzierte. Wieso der ADAC nun mit zwei Stopps liebäugelt und wie der Plan aussieht?

Laut Informationen von Motorsport-Total.com würde das Samstagsrennen weiterhin mit einem Stopp stattfinden, beim Sonntagsrennen könnte aber 2025 ein zweiter Reifenwechsel für die Teams vorgeschrieben werden.

Was passiert mit dem Boxenstopp-Fenster?

Das soll für mehr Spannung sorgen, denn durch einen zweiten Stopp würde kurz vor Rennende Unruhe ins Feld kommen, zumal das Reifenheizen in der DTM nach wie vor verboten ist und Piloten nach dem Stopp erst wieder auf Tempo kommen müssen, während andere ihren Reifenwechsel noch vor sich haben.

Am Boxenstopp-Fenster möchten die Verantwortlichen des ADAC offenbar festhalten: Aus Teamkreisen hört man, dass angedacht wird, den ersten Pflichtstopp kurz vor oder ab der 20. Minute 15 Minuten lang zu ermöglichen, beim zweiten Stopp soll das Fenster ab der 40. Minute für fünf Minuten geöffnet werden. Details sind diesbezüglich aber noch zu klären.

Da aktuell außerdem darüber nachgedacht wird, wegen eines möglicherweise höheren Spritverbrauchs durch den synthetischen Kraftstoff die Rennlänge von 60 Minuten auf 55 Minuten (jeweils plus eine Runde) zu verkürzen, käme es nach dem finalen Boxenstopp zu einem heißen, rund zehnminütigen Schlusssprint bis zur Zielflagge.

Unterschiedliche Rennformate am Samstag und Sonntag

Dazu kommt, dass die Teams auch strategisch mehr gefordert werden würden: Sie müssten die Reifen einmal öfter wechseln, hätten aber je nach Strecke an den zwei Renntagen für die Qualifyings und Rennen nur insgesamt drei oder vier Reifensätze zur Verfügung. Dazu kommt, dass die Top 10 mit den Qualifying-Pneus starten müssen.

Im ersten Reglemententwurf, der im Dezember 2024 an die Teams verschickt wurde, ist wie im Vorjahr von nur einem Pflichtstopp zwischen der 20. und der 40. Minute die Rede. Das soll am Samstag auch so bleiben, um einen Vergleichswert zu haben, wie sich der zweite Stopp auf die Rennaction auswirkt.

Am Samstag und am Sonntag würde man also auf unterschiedliche Rennformate setzen. Dafür spricht auch, dass man sonst mehr Reifensätze benötigen würde. Und dass der Sonntag durch den zweiten Stopp etwas aufgewertet werden würde.

Stehen die Teams hinter dem zweiten Stopp?

Man darf nun gespannt sein, ob die Reglementänderung tatsächlich kommt. Aufschluss sollte das Teammanager-Meeting im Rahmen des Tests in Oschersleben bringen, bei dem das Thema auf der Agenda steht. Aktuell scheint der Tenor durchaus positiv zu sein. "Ich finde die Idee sehr gut, um mehr Spannung mit den kalten Rädern reinzubringen", sagt Teamchef Gottfried Grasser.

Und auch HRT-Teamchef Ulrich Fritz, dessen Team dieses Jahr erstmals den Ford Mustang GT3 in der DTM an den Start bringt, würde die Änderung begrüßen. "Ich finde das cool", erhofft sich der HRT-Teamchef dadurch mehr Action. "Da kann sich noch was tun, da gibt es nochmal Spannung!"

Trotz neuer Teams wie Land-Motorsport oder dem Aston-Martin-Team Comtoyou, die sich erst an die Performance-Boxenstopps in der DTM gewöhnen müssen, hört man, dass eine Mehrheit der Teams für die Einführung eines zweiten Stopps am Sonntag wäre. Dann würde der Regeländerung nichts mehr im Wege stehen.

Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 2

Die Hosen runter lassen …

Am zweiten Tag der technischen Abnahme wiederholten sich zwar die eigentlichen Abläufe, aber der Titelverteidiger Ferrari und der zigfache Le Mans Sieger Porsche und das starke Toyota Team durchliefen das Procedere mit deutlich mehr Zuschauern als noch gestern.

Trotz Erfolg: Der gemeinsame Formel-1-Launch aller Teams, der 2025 anlässlich des 75-jährigen Jubiläums stattgefunden hatte, wird im nächsten Jahr nicht wiederholt

Le Mans 2025 – Tag 3

Testen – mit angezogener Handbremse

Knapp eine Woche vor dem eigentlichen Rennen haben die Teams und Fahrer die Gelegenheit erstmals die aktuellen Streckenbedingungen nicht nur in Augenschein, sondern vielmehr unter die eigenen Räder zu nehmen, um sich ein erstes Feedback „vom Asphalt“ zu holen. Die eigentliche Ergebnisse: Wasserstands-Meldungen oder Wetterberichte – beides mit Vorsicht einzuordnen.

Ungewohnte Töne von Max Verstappen, nachdem ihm in Barcelona die Sicherungen durchgebrannt sind: Auf Instagram entschuldigt er sich für seinen Move

Le Mans 2025 – Tag 4

Auch das sind die 24h von Le Mans

Das bekannteste Langstrecken-Rennen der Welt hat gerade in den letzten Jahrzehnten neue Dimensionen erreicht. Mit 230.000 bis 250.000 Zuschauern sind Größenordnungen erreicht, die die Organisation vor neue Herausforderungen stellen. Digitalisierung ist dann ein Wort, dass gern gebraucht wird – dann folgt ein großes ABER.