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Rechbergrennen: Bericht
Foto: Rechbergrennen/Hillclimbfans

Der Rechberg lebt…und bebt

Der Rechberg lebt…und bebt…auch bei der 51. Auflage. Kevin Petit und Reto Meisel sind die Dominatoren des Berg-Klassikers. Christoph Lampert bester Österreicher. Neuer Streckenrekord und Höchstleistungen im Almenland. Hochzeitsglocken am Rechberg – ein Wochenende voller Liebe...

Dem Dreigestirn an der Organisationsspitze fällt ein Riesenstein vom Herzen: „Wir haben zwar mit einem enormen Zuspruch gerechnet, aber was von Freitag bis Sonntag hier am Rechberg los war, übertraf unsere kühnsten Erwartungen!“

Peter Eibisberger: „Wir können nur Danke sagen. An die Behörden – allen voran die steirische Landesregierung und Landeshauptmann Mario Kunasek. Die Bezirkshauptmannschaften, die beiden Gemeinden Fladnitz an der Teichalm und Semriach. Die unterstützenden Vereine KDW Motorsport und Auer Power Motorsport mit all ihren Helfern, die Feuerwehren mit ihrem großen, privaten Engagement und die Blaulicht-Organisationen – sie alle haben zum Gelingen dieser Veranstaltung wesentlich beigetragen. Und an alle Grundeigentümer, die maßgeblich dafür gesorgt haben, dass wirklich jeder seinen Platz hatte – egal ob Teilnehmer oder Besucher.“

Mario Klammer: „Ich kann Peter nur zustimmen. Von der FIA – der obersten Motorport-Föderation weltweit, kamen heuer extrem lobende Worte, die uns für die nächste Auflage im Jahr 2026 noch mehr motivieren. Mein persönlich größter Dank gilt den Fans, die in Scharen zu uns gekommen sind. So diszipliniert, mitdenkend und damit auch hilfreich für den gesamten Ablauf, kennt man das halt nur im Motorsport. Wir haben von unserer Polizei nur beste Rückmeldungen erhalten – danke dafür!“

Christian Ferstl: „Ich kenne jetzt jeden Straßenpflock am Rechberg beim Vornamen, weil ich die letzten zwei Wochen quasi am Berg gewohnt habe. Unsere Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei, den Unterstützungsvereinen und allen Grundbesitzern war grenzgenial! Überall wurden wir mit offenen Armen empfangen und wirklich jeder hat mitgeholfen, wo er konnte. So macht arbeiten Spaß und ich ziehe den Hut vor der ganzen Bevölkerung von Tulwitz bis Rechberg-Dorf! Sie leben mit den natürlich entstehenden Einschränkungen, die dieses Mega-Event mit sich bringt, und nutzen gleichzeitig jede Möglichkeit, sich irgendwo hilfreich einzubringen.“

Einen wunderschönen Liebesbeweis konnte man heuer ebenso feiern. Ein Pärchen aus Deutschland hat sich im Vorjahr in das wunderschöne Ambiente am Rechberg verliebt und beschloss, hier zu heiraten. Und tatsächlich machte die Gemeinde Fladnitz das möglich und so gab es eine absolute Premiere. Noch nie zuvor gab es in Österreich eine echte, gültige Hochzeit an einer Rennstrecke an einem Rennwochenende. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch dem neu vermählten Paar!

Zum Sportlichen: Auf der 4.440 Meter langen Rennstrecke war einiges los an diesem Wochenende. Schon der Samstag mit seinen zwei Trainingsläufen bot den Fans einen Einblick, was sie am Sonntag erwarten können – nämlich Bergrennsport vom Allerfeinsten.
238 Starter (darunter 8 Damen!) nahmen den Rechberg am Samstag in Angriff. Viele arrivierte Rechberg-Kenner matchten sich mit „Erstbesteigern“, die zum ersten Mal in die Oststeiermark gekommen waren, um die besten Trainingszeiten. Wobei die Top-Piloten allesamt noch nicht das zeigten, was sie wirklich draufhaben. Einige technische Ausfälle gab es auch zu vermelden. Unter anderem auch Karl Schagerl. Der lud seinen VW Golf R TFSI aber sofort auf den Hänger und fuhr nach Hause (Purgstall/NÖ), um sein Getriebe zu reparieren, doch leider hatte er die entsprechenden Teile nicht lagernd. Somit konnte Schagerl am Sonntag nicht mehr starten.

Somit stand fest, dass es heuer einen neuen Tourenwagensieger geben wird. Die besten Aussichten dafür hatte Reto Meisel (SUI) mit seinem Mercedes-Benz SLK 340 Judd V8. Er setzte seine Trainingsergebnisse am besten um und sicherte sich mit einer Zeit von 1:58,271 im ersten Lauf die Basis für den Gesamtsieg bei den Tourenwagen.

Zweitschnellster war Dan Michl (CEZ) (1:59,307) auf Lotus Elise Hartley, die dritte Zeit gab’s für Igor Stefanovski (MKD) (1:59,930).

Schnellster Österreicher in der Kategorie 1 war Kevin Raith mit seinem Porsche 992 GT3 Cup, der sich hervorragend gegen die starke Konkurrenz aufbäumte und nur knapp hinter Stockerlplätzen abschloss.

Ein Blick zu den Proto-Typen zeigt uns, wie ungemein schnell die Spitzenpiloten agieren. Kevin Petit (FRA) verbesserte im ersten Heat gleich einmal den Streckenrekord mit seinem Nova NP 01-2 Honda Turbo auf 1:43,343. Christian Merli (1:44,405) auf einem Nova NP 01-2 Cosworth holte sich den zweiten Platz vor dem Spanier Joseba Iraola Lanzagorta auf Nova NP 01-2 Honda Turbo (1:45,277).
Hier war wieder einmal Christoph Lampert das österreichische Aushängeschild. Er trieb sein neues Arbeitsgerät (Nova NP 01-2 Honda Turbo) mit einer Zeit von 1:49,765 ins Ziel. Und das, obwohl Christoph Lampert nur knapp 40 Kilometer im Vorfeld auf einer Rundstrecke testen konnte. Der sympathische Voralberger nahm’s aber locker: „Es war mein erstes Rennen am Berg mit dem Nova. Wir haben also noch keine Daten, auf die wir zugreifen können. Deswegen war es für mich ein hervorragender Test, mit dem ich zufrieden bin.“

Für atemberaubende Spannung für den zweiten Sturm auf den Rechberg war also gesorgt und die Fans konnten diesen kaum erwarten. Schließlich dauerte der erste Lauf nahezu 4 Stunden, weil einige der Lenkrad-Artisten die Tücken des Rechbergs unterschätzten und der Berg sie gnadenlos bestrafte. Alles nur Blechschäden und Kaltverformungen, aber viel Arbeit für die Streckenmannschaft, die sich aber durch schnelle und professionelle Handlungsweise auszeichnete. Allein die Anzahl der Einsätze war mächtig hoch und damit verfloss die Zeit rasend schnell.

Schon vorweg: Christian Merli dominierte den zweiten Lauf und zauberte einen neuen Streckenrekord in der Fabelzeit von 1:43,192 auf den Berg – das ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 154,7 Stundenkilometer.
Höchstgeschwindigkeit: 248,2 Km/h
Bei den Tourenwagen war Reto Meisel nicht zu schlagen. Er trieb seinen Mercedes SLK 340 Judd V8 auch im zweiten Lauf gnadenlos zur Passhöhe, konnte aber keine neue Rekordzeit aufstellen, die somit bei Karl Schagerl aus dem Jahr 2024 bleibt.

Der alles entscheidende zweite Rennlauf wurde wie üblich mit den Teilnehmern der historischen Klassen gestartet. Heuer war das Rechbergrennen das erste Rennen zur historischen Europameisterschaft 2025 und die vielen Fans erlebten ein wahres Feuerwerk an verschiedenen Fahrzeugen – von den Tourenwagen bis hin zu den offenen „Oldies“, die aber schon mächtig Gas gaben.

Die Gesamt-Ergebnisse nach zwei Renndurchgängen:

HHC (Historische Europameisterschaft)
Harald Mössler (AUT – Daren MK 3) 4:42.627
Franz Guggemos (AUT – Osella PA 4/5) 4:44,958
Reinhard Sonnleitner (AUT – VW Golf Rallye G60) 4:45,538

EHC (Moderne Europameisterschaft) – Category 2
Kevin Petit (FRA – Norma NP 01-2 C Honda Turbo) 3:26,915
Christian Merli (ITA – Norma NP 01-2 C Cosworth) 3:27,597
Joseba Iraola Lanzagorta (ESP – Nova NP 01-2 C Honda Turbo) 3:30,312

EHC (Moderne Europameisterschaft) – Category 1
Reto Meisel (SUI – Mercedes-Benz SLK 340 Judd V8) 3:58,998
Dan Michl (CZE – Lotus Elise Hartley) 4:00,123
Igor Stefanovski (MKD – Ferrari 488 Challenge Evo) 4:01,174

Slowenische Meisterschaft
Milan Bubnic (SLO – Lancia Delta HF Integrale) 4:07,719
Matevz Cuden (SLO – Porsche 991.2 GT3 Cup) 4:13,285
Anze Dovjak (SLO – Hyundai i30 N TCR) 4:15,259

ÖBM Historisch (Österreichische Bergmeisterschaft)
Harald Mössler (AUT – Daren MK 3) 4:42.627
Franz Guggemos (AUT – Osella PA 4/5) 4:44,958
Reinhard Sonnleitner (AUT – VW Golf Rallye G60) 4:45,538

ÖBM Modern (Österreichische Bergmeisterschaft)
Kevin Petit (FRA – Norma NP 01-2 C Honda Turbo) 3:26,915
Christian Merli (ITA – Norma NP 01-2 C Cosworth) 3:27,597
Joseba Iraola Lanzagorta (ESP – Nova NP 01-2 C Honda Turbo) 3:30,312

Schnellster Österreicher: Christoph Lambert (Gesamt Platz 6)
Schnellster Steirer: Kevin Raith (Gesamt Platz 14)
Schnellste Steirerin: Kerstin Taus (Gesamt Platz 36)

In Wertung: Gesamt 200
Ausgefallen/Nicht gestartet: 30

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