MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Niki Lauda im Gespräch

Der Jaguar-Teamchef über die Begleitumstände des A1-Ring-Deals, und was Bernie Ecclestone letztendlich zur Vertragsverlängerung bewogen hat...

Bernhard Eder

"Bernie muss man im richtigen Moment erwischen!"

Dass der Formel-1-Zirkus die nächsten fünf Jahre weiterhin Station auf dem A1-Ring machen wird, ist auch ein Verdienst Niki Lauda´s. Der Jaguar-Teamchef war bei den vorentscheidenden Gesprächen der österreichischen Verhandlungsdelegation vor 10 Tagen mit von der Partie und hat – wie auch Sportlandesrat Gerhard Hirschmann anerkennend betont – das ganze Gewicht seiner F1-Autorität für den Österreich-GP in die Waagschale geworfen.

Lauda kommentiert seine Rolle im Interview mit dem ORF nüchtern: "Mein Anteil am Gelingen der Sache war der: zu Bernie Ecclestone, der für die ganze Geschichte verantwortlich ist, habe ich einen sehr guten Draht, besonders seit ich in London lebe. Den Bernie muss man im richtigen Moment erwischen, das ist der springende Punkt. Er hat sehr viel zu tun und setzt daher seine Prioritäten ganz genau."

"Als Patrick McNally vor 10 Tagen in Wien war, um die Vertragsverlängerung zu verhandeln, habe ich Bernie sofort angerufen, habe ihm gesagt: wie sitzen hier in Schwechat und versuchen, den Österreich-Grand Prix unter Dach und Fach zu bringen. Und da habe ich ihn im richtigen Moment erwischt, er hat sofort Interesse gezeigt, das Ganze schnell über die Bühne zu kriegen."

Warum hat letztendlich Österreich wieder den Zuschlag für den Grand Prix bekommen, obwohl es ja jede Menge anderer Bewerber auf der Warteliste gibt? Lauda: "Die Vorzüge sind relativ einfach zu benennen: der Österreich-GP ist einfach anders als alle anderen Rennen im Kalender, wir haben einen Sympathiebonus. Nach Österreich kommen alle gerne, für die ganzen Teams ist der Österreich-GP etwas Positives. Man sieht die Kühe auf der Wiese, wohnt, wenn man will, in einem Gasthaus - es gibt keinen anderen Grand Prix, wo man diese Gemütlichkeit in ähnlicher Form geboten bekommt. Das Problem rund um die Vertragsverlängerung war schlicht und einfach das Geld."

Diese Hürde wurde in der Art und Weise genommen, dass das Land Steiermark als Alleinveranstater jetzt selbst das finanzielle Risiko übernimmt. "Bis jetzt war das Ganze, wenn man so will, an 'Allsport' vermietet, die hatten das Risiko", erklärt Lauda. "Jetzt wurde eben umgestellt, dass wir Österreicher den Grand Prix veranstalten und alleine dafür verantwortlich sind. Das war ein wichtiger Grund für Ecclestone zu sagen: Jetzt mache ich einen langfristigen Vertrag."

Die Voraussetzungen, dass die Veranstalter positiv aussteigen werden, sieht Lauda absolut gegeben: "McNally, der den GP in der Vergangenheit veranstaltet hat, hat sich ja schon bisher mit den Steirern zusammengetan, d.h. die Leute sind da, die haben das schon über die Jahre gemacht. Bisher für McNally, jetzt eben für uns selbst. Von daher sehe ich kein Problem. Die Rechnung ist relativ einfach. Wenn gleich viele Zuschauer kommen wie letztes Jahr, geht sich die Rechnung aus. Es ist kein Riesen-Risiko dabei, ich denke, dass der Grand Prix profitabel über die Bühne gehen wird."

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 8

Die Parade der Fahrer

Am Freitag vor dem Rennen steht für die meisten Fahrer "nur" ein richtig öffentlicher Termin auf dem Programm an – und der ist seit 30 Jahren bei allen Piloten gleichermaßen beliebt, sodass er richtig zelebriert wird: Die Fahrerparade – in diesem Jubiläums-Jahr allerdings mit einer neuen Route durch die Innenstadt, wodurch viele beliebte Fotomotive der letzten Jahre nicht mehr in der bekannten Form realisierbar sind.

Vor einigen Monaten wurde über ein LMDh-Programm von Mercedes-AMG spekuliert, doch jetzt stellt Sportchef Toto Wolff klar, warum Le Mans "zurzeit keine Option" sei

Rallycross, Fuglau: Vorschau

Rekordstarterfeld im Waldviertel

Mit den Rennen am 21. und 22. Juni nimmt der Meisterschaftszug erneut Fahrt auf. In fast allen Klassen sind die Top-Piloten nur durch wenige Punkte getrennt. Hochspannung in der MJP-Arena Fuglau ist so garantiert.

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.