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BMW-Williams-Launch Silverstone

Das britisch-bayrische Team hat an der englischen Traditionsrennstrecke seinen Boliden für die Saison 2002 der Öffentlichkeit präsentiert.

Startklar für die Saison 2002

Das BMW WilliamsF1 Team zeigte sich am heutigen Freitag in Silverstone startklar für die FIA Formel-1-Weltmeisterschaft 2002. Auf der Rennstrecke in Northhamptonshire wurde das neue Auto, der WilliamsF1 BMW FW24, den internationalen Medien vorgestellt.

Nach der Enthüllung um 11.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MEZ) stand die Jungfernfahrt auf dem Programm. Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya sollten ausrücken, um erste Eindrücke vom neuen Chassis und dem neuen BMW Motor P82 zu gewinnen.

Schumacher und Montoya sind 2002 erneut die Stammfahrer im BMW WilliamsF1 Team. Wie Montoya startet auch Testfahrer Marc Gené in seine zweite Saison mit der deutsch-englischen Mannschaft, neu verpflichtet wurde dagegen Testpilot Antonio Pizzonia, der die Weiterentwicklung des FW24 während der Saison zusätzlich unterstützen wird.

Gené und Pizzonia versäumten die Teamvorstellung in Silverstone, beide waren auf Dienstfahrt in Barcelona. Bereits am Freitag Abend wird auch das erste Chassis des neuen FW24 auf den Weg zum Circuit de Catalunya gebracht, um dort ab Sonntag ersten Testfahrten unterzogen zu werden.

Frank Williams: Die Erwartungen an die dritte Saison sind natürlich sehr hoch

Die Partnerschaft zwischen BMW und WilliamsF1 hat bereits zwei erfolgreiche Jahre in der Formel 1 hinter sich, und das Team will seinen kontinuierlichen Aufstieg 2002 fortsetzen. "Nach vier beeindruckend souveränen Siegen, vier Polepositions und acht Rundenrekorden in unserem zweiten gemeinsamen Jahr sind die Erwartungen an die dritte Saison hoch", weiß Teamchef Frank Williams.

"Wir setzen große Hoffnungen in unser neues Chassis und den neuen BMW Motor", so der Brite weiter. "Dazu bieten wir das stärkste Fahrerduo auf. Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya sind unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Fahrstilen, aber mit identischen Zielen."

BMW Motorsport Direktor Gerhard Berger führte aus: "Eine solch starke Fahrerpaarung wird das Team schneller voran bringen. Ich rechne mit einem ausgeglichenen Kräfteverhältnis. Auf manchen Strecken wird Juan besser sein, auf anderen Ralf. Beide haben bewiesen, dass sie Grands Prix gewinnen können."

"Auf jenen Strecken, auf denen die Motorleistung der entscheidende Faktor war", sagte Mario Theissen, der für die Technik verantwortliche BMW Motorsport Direktor, "waren wir 2001 diejenigen, die es zu schlagen galt. Diesen Status zu verteidigen und gleichz eitig die Zuverlässigkeit zu verbessern, das waren bei BMW in München unsere wichtigsten Entwicklungsziele für 2002."

Der FW24: Evolution auf hohem Niveau


Patrick Head, als Technischer Direktor von WilliamsF1 für das Chassis verantwortlich, umriss sein Lastenheft so: "Wenn man von vornherein weiß, dass man auf einigen Strecken nicht aus eigener Kraft siegen kann, ist das Auto nicht gut genug. Die weitere Verbesserung der Aerodynamik und der Standfestigkeit waren unsere primären Aufgaben."

WilliamsF1 Chefkonstrukteur Gavin Fisher leitete in Grove das Entwicklungsteam für den FW24. Der Motor wurde in der BMW F1-Fabrik in München unter der Regie von Dr. Werner Laurenz, dem Leiter der F1-Entwicklung, entwickelt und gebaut.

Gavin Fisher erklärte: "Die Tatsache, dass es für die Saison 2002 nur wenig Reglementänderungen gibt, brachte eine neue Herausforderung mit sich: Wir mussten ein Auto verbessern, das schon ziemlich ausgereift war. In mancherlei Hinsicht ist es befriedigender für einen Konstrukteur, mit einem weißen Blatt Papier anzufangen. Bei einer Weiterentwicklung minimieren sich die Möglichkeiten der Verbesserungen - der Aufwand steigt, aber die Ergebnisse werden geringer."

Während das Reglement keine fundamentalen Neuerungen bei der Fahrzeugkonstruktion erforderte, verlangte die Einpassung des neuen BMW Motors P82 die Entwicklung eines neuen Getriebes sowie weitere Modifikationen im Antriebsstrang. "Diese Konstruktionsarbeit haben wir gemeinsam mit BMW geleistet und die Installation des Motors weiter optimiert", führte Fisher aus. "Dabei strebt man immer an, Gewicht und Volumen so gering wie möglich zu halten, um maximale Effizienz für die mechanische Dynamik und die Aerodynamik des Autos zu erreichen."

Der P82: Die dritte V10-Generation aus München


Der P82 basiert auf dem letztjährigen Motor, ist aber in jedem Teil neu. Er setzt sich aus insgesamt fast 5000 Einzelteilen und davon rund 1000 verschiedenen zusammen. Alle Kernelemente werden bei BMW entwickelt und gefertigt - ob Zylinderkopf, Kurbelgehäuse, Kurbel- oder Nockenwelle oder elektronische Steuerung.

Die Konzeption des P82 begann im Januar/Februar 2001, die anschließende Konstruktionsphase wurde im Juni abgeschlossen. Die Teilebeschaffung für die ersten Motoren war im September beendet, im August begann bereits die Komponentenerprobung. Am 21. September lief der P82 erstmals auf dem Prüfstand, am 3. Oktober wurde er erstmals im Fahrbetrieb erprobt.

Die Entwicklungsziele für den Motor der Saison 2002 waren: mehr Leistung, weniger Gewicht und höhere Zuverlässigkeit. Beim Gewicht geht es um Reduzierung im oberen Bereich zur Optimierung der Schwerpunktlage. "Unser erster Motor, der E41 in der Saison 2000 ", blickte Theissen zurück, "war ein Sprung von null auf 90 Prozent. Der P80 im vergangenen Jahr brachte die Steigerung auf 98 Prozent. Und doch werden wir nie 100 Prozent des technisch Machbaren erreichen. Diese Grenze verschiebt sich mit jedem gelungenen Innovationsschritt. Die Messlatte wandert während des Sprungs nach oben."

Neuer Sponsor: Der Schriftzug von FedEx ist auf den Frontflügeln des FW24 zu sehen

Auf dem FW24 präsentierte sich in Silverstone ein neuer Sponsor des Teams: Der Schriftzug von FedEx ist auf den Frontflügeln der WilliamsF1 BMW FW24 von Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya zu lesen, außerdem auf ihren Helmen und Fahreranzügen.

Robert W. Elliott, Präsident von FedEx Europa, Mittelosten und Afrika, sagte: "Wir sind begeistert von dem Sponsorship. Dieser Sport reflektiert treffend unsere Kernkompetenzen - Schnelligkeit, Zuverlässigkeit, Technik und Teamarbeit. Die Verbindung passt
hervorragend. Es ist großartig, mit dem BMW WilliamsF1 Team als einem der Herausforderer in der WM 2002 verbunden zu sein."

Teamchef Frank Williams betonte: "Es ist eine Ehre für uns, unser Portfolio der Sponsoren um einen so hochkarätigen Namen - FedEx ist eines der etablierten Fortune 500 Unternehmen - zu ergänzen. Wir kennen FedEx seit vielen Jahren, und ich bin stolz, dass sich das Unternehmen entschieden hat, für die nächsten drei Jahre ein Partner des BMW WilliamsF1 Teams zu sein."

Nach dem Vertragsabschluss mit FedEx sowie dem kürzlich bekannt gegebenen Abkommen mit 7UP von PepsiCo startet das Team mit starkem finanziellen Rückhalt in die Saison 2002.

Fotos der Präsentation finden Sie in der rechten Navigationsleiste.

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