F1 News | 01.02.2002
Sorgenkind FW 24
Die beiden Star-Piloten von BMW-Williams, Ralf Schumacher und Juan Pablo Montoya, äußern sich besorgt über das Fahrverhalten des neuen FW 24.
Michael Trawniczek
"Etwas Übersteuern hier, etwas Untersteuern da..."
Der neue Motor von BMW gehe wie die Hölle, Sorgen bereite vielmehr das Handling des neuen Williams FW 24 - zumindest in diesem Punkt scheinen sich Ralf Schumacher und sein "geliebter" Teamkollege Juan Pablo Montoya einig zu sein...An den letzten drei Testtagen im spanischen Barcelona war der vorjährige FW 23 jeweils schneller als das neue Modell. Den Williams-Stammpiloten, welche beide in der letzten Saison ihren jeweils ersten GP-Sieg feiern konnten und heuer zu den Favoriten im Kampf um den Titel zählen, geht es aber nicht nur um die gefahrenen Rundenzeiten, sondern eher um das Fahrverhalten des neuen Boliden.
Juan Pablo Montoya erklärt: "Der Wagen wird zwar mit der Zeit durchaus besser, aber im Moment gibt es ein Übersteuern hier, ein Untersteuern da..." Der Kolumbianer fügt mahnend hinzu: "Da muss noch einiges verbessert werden."
Ralf Schumacher sagt es offen heraus: "Ich bin vom neuen BMW P82-Motor sehr beeindruckt. Das Chassis ist jedoch eine Enttäuschung. Ich habe mir vom FW 24 viel mehr erwartet."
Innerhalb des Teams rund um Frank Williams und Patrick Head soll es wegen des konservativen Designs der Neukonstruktion kritische Stimmen geben. Der FW 24 unterscheidet sich nur unwesentlich von seinem Vorgänger.
In punkto Frontflügel setzt man wie schon im Vorjahr auf einen geraden, nicht "lächelnden" oder abgesenkten Flügel, wie dies von fast allen anderen Teams praktiziert wird. Schon im letzten Jahr soll es teilweise Probleme, vor allem in schnellen Kurven, gegeben haben.
Technikchef Patrick Head versicherte jedoch, man werde laufend Modifikationen im Bereich der Aerodynamik entwickeln. Die Handlingprobleme bewirken jedoch, dass das Team weniger Zeit für die dringend notwendige Verbesserung im Bereich der Zuverlässigkeit finden wird. Aber noch hat das britisch-bayrische Traditionsteam vier Wochen Zeit, um die Probleme in den Griff zu bekommen...
Beide GP-Piloten haben ihre Testwoche in Barcelona bereits beendet. Am heutigen Freitag kreist nur mehr Antonio Pizzonia im mit dem neuen Motor ausgerüsteten Vorjahrswagen um den Kurs. Das Team dementierte Gerüchte, wonach weitere Motoren nicht rechtzeitig in Barcelona eingelangt seien und deshalb das Testteam auf lediglich ein Auto reduziert worden sei.