Formel 1: News | 14.07.2004
Williams: Heidfeld passé, Pizzonia vor Renndebüt?
Nick Heidfeld wird nicht für Williams fahren, sein Teamchef Eddie Jordan verlangte eine zu hohe Ablöse. In Hockenheim wird wohl Pizzonia starten.
Für Nick Heidfeld wäre es die ganz große Chance gewesen: Nach Prost, Sauber und Jordan hätte der Mönchengladbacher erstmals in einem Top-Auto Platz nehmen können. Frank Williams hatte am Montagmorgen Kontakt mit Heidfelds Teamchef Eddie Jordan aufgenommen und hätte Nick im Hinblick auf den Großen Preis von Deutschland diese Woche gerne in Jerez getestet. Hintergrund: Ralf Schumacher ist noch verletzt und sein Ersatzmann Marc Gené enttäuschte in Magny-Cours und Silverstone: Der Spanier trudelte zweimal außerhalb der WM-Punkte ins Ziel ein.
Deshalb suchte Williams nach einem „Retter“, schließlich macht McLaren-Mercedes in der Konstrukteurswertung, insbesondere nach dem zweiten Platz von Kimi Räikkönen in Silverstone, immer weiter an Boden gut. Dieser „Retter“ sollte Nick Heidfeld sein: Der Deutsche ist schnell, talentiert, hat Erfahrung und fährt eine starke Saison im unterlegenen Jordan-Ford.
Doch ausgerechnet sein Teamchef stellt sich in den Weg. Das berichtet der Kölner Express. „Es gibt keinen Test“, sagte Heidfelds Manager Werner Heinz dem Express. „Fragen Sie mal Eddie Jordan, warum nicht.“
Der Ire hatte stets betont, er wolle Nick keine Steine in den Weg legen, wenn ein Angebot eines Top-Teams kommen sollte. Noch in Silverstone sagte Jordan: „Ich würde mich nie in Nicks Weg stellen, wenn er die Chance hätte, zu Williams zu wechseln.“
Nun verlangt Jordan offenbar drei Millionen Euro Ablöse für Heidfeld. Das ist selbst für einen Mann wie Frank Williams viel Geld, so dass statt Nick Heidfeld wohl der zweite Testfahrer Antonio Pizzonia in Hockenheim fahren könnte. „Das steht zu 95 Prozent fest“, sagte Liam Clogger, Sprecher von Williams-BMW.
Für Heidfeld eine große Enttäuschung: Der 27jährige fährt diese Saison ohne Gehalt bei Jordan und eroberte drei WM-Punkte, die bares Geld in die Kasse brachten. Nun, wo die große Chance auf ein Top-Cockpit lauert, stellt ihm Jordan ein Bein...