Formel 1: News | 19.05.2005
Max Mosley bietet Ecclestone FIA-Position an
Zieht sich Bernie Ecclestone von der kommerziellen Seite des Sports zurück, um künftig als Mittler zwischen der FIA und den Teams zu agieren?
Er hatte im Laufe seiner vielen Jahre in der Formel 1 schon beinahe jeden Job: Egal, ob Teamchef, Manager, FIA-Vizepräsident oder übermächtiger Rechtehalter und Formel-1-Boss - Bernie Ecclestone bekam immer was er wollte.
Nachdem die drei Kirch-Gläubigerbanken (Bayerische Landesbank, JP Morgan und Lehman Brothers) den Rechtsstreit mit Ecclestone für sich entscheiden konnten und die Rolle des Briten im aktuellen FOM/FOA/SLEC-Geflecht ins Wanken geraten ist, bot ihm nun sein langjähriger Wegbegleiter Max Mosley eine Position bei der FIA an.
"Ich habe Millionen von Dingen zu tun, und Ecclestone zu engagieren wäre ein sehr zufriedenstellender Weg, mit der aktuellen Situation umzugehen", erklärte Mosley dem Guardian. "Er hat nicht ja, aber auch nicht nein gesagt."
Die Stellenbeschreibung von Ecclestones neuer Rolle bricht Mosley darauf herunter, dass sich Ecclestone mit den "Problemen der Formel 1 aus Sicht des Motorsportweltverbandes" auseinandersetzen soll.
Und tatsächlich setzt sich Ecclestone derzeit mit diesem Angebot auseinander. "Ich versuche gerade zu entscheiden, ob ich dies machen sollte, aber ich ziehe den Vorschlag von Max ernsthaft in Erwägung."
Allerdings ist auch Ecclestone klar, dass er sich dann von der kommerziellen Seite des Sports zurückziehen müsste. "Max kann momentan nicht alles in der FIA machen, er verbringt viel Zeit mit den Belangen der Autoindustrie. Deshalb würden die Teams, die sich immer über Max beschweren, den Umgang mit mir vielleicht einfacher finden."
Doch in der Formel 1 ist bekanntlich nichts so einfach, wie es aussieht. Demzufolge könnte das Angebot von Mosley auch nur eine Finte sein, damit die Banken ihre Anteile an der FOH an Ecclestone zurückverkaufen und ihm somit erneut die volle Macht geben. Schließlich ist auch den Banken klar, dass sie die Geschäfte ohne Ecclestone nicht so gut wie mit Ecclestone erledigen können...