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"Wir müssen realistisch bleiben!"

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen zieht nach den drei Überseeläufen eine erste Zwischenbilanz und nimmt zu aktuellen Fragen Stellung.

Der Start in die neue Saison ist dem BMW Sauber F1 Team erfolgreich gelungen. Mit drei vierten Plätzen durch Nick Heidfeld und einem sechsten Rang von Robert Kubica hat das Team bereits 18 WM-Punkte auf dem Konto und liegt auf Rang drei in der Konstrukteurs- WM. Eine Zwischenbilanz von BMW Motorsport Direktor Mario Theissen.

Wie sieht Ihre Bilanz nach den ersten drei Rennen aus?

Wir haben uns für diese Saison zum Ziel gesetzt, den Abstand zur Spitze nochmals zu halbieren, nachdem wir dies bereits im vergangenen Jahr geschafft haben. Das ist uns in den bisherigen drei Rennen gelungen. In Bahrain waren wir sogar noch näher dran. Wir haben uns klar als dritte Kraft etabliert, was wir so nicht erwarten konnten. Dabei freut es mich besonders, dass der Abstand nach vorne kleiner ist als nach hinten. Wir haben es bisher jedes Mal souverän ins Q3 geschafft, und mit 18 WM-Punkten haben wir nach drei Rennen schon halb so viele Zähler gesammelt wie im ganzen Jahr 2006. Insgesamt fällt das Zwischenfazit sehr positiv aus.

Kann man bald mit dem ersten Sieg rechnen?

Der Saisonstart war ausgezeichnet, aber wir sollten realistisch bleiben. Im Moment liegen Ferrari und McLaren vor uns. Dass es Nick in Bahrain aus eigener Kraft gelungen ist, Fernando Alonso zu überholen, war ein feierlicher Moment. Es hat uns selbst etwas überrascht, dass wir die Favoriten jetzt schon so unter Druck setzen konnten. Natürlich geben wir uns mit dem Erreichten nicht zufrieden. Aber es ist auch wichtig, einen Schritt nach dem andern zu machen. Zunächst einmal wollen wir Podiumplätze erreichen. Der erste Sieg steht danach auf der Wunschliste.

Wie nähern Sie sich denn weiter der Spitze?

Die Mannschaften in München und Hinwil leisten hervorragende Arbeit. 2007 ist unser zweites Aufbaujahr. Wir haben den Personalbestand in Hinwil von ehemals 275 auf nun etwas über 400 erhöht. Wir arbeiten im Windkanal in drei Schichten und haben unseren neuen Supercomputer Albert2 in Betrieb genommen. Bis Ende des Jahres werden wir die geplanten 430 Mitarbeiter an Bord haben. Dann wird auch die neue Fabrik fertig gestellt sein, so dass wir zum Saisonstart 2008 die volle Schlagkraft erreicht haben.

Wie ist dem Team die Umstellung auf die Bridgestone-Einheitsreifen gelungen?

Grundsätzlich war die Umstellung kleiner als erwartet, sowohl für die Fahrer als auch für die Ingenieure. Dennoch sind die Reifen nach wie vor ein zentrales Thema, wenn es darum geht, zu jedem Zeitpunkt das Optimum herauszuholen. Wir haben schon viele Erkenntnisse gewonnen, aber wir lernen immer noch dazu. Das Starterfeld ist eng zusammen gerückt. Die kleinsten Details entscheiden über Erfolg oder Misserfolg.

Wie sind Sie mit den beiden Piloten zufrieden?

Nick ist in absoluter Topform! Er hat in allen drei Rennen erstklassige Leistungen abgeliefert und wurde dafür mit drei vierten Plätzen belohnt. Er hat das Maximum herausgeholt. Robert hatte in Melbourne Pech, als er auf Rang vier liegend ausschied, und auch in Malaysia lief für ihn Einiges schief. Umso wichtiger war es, dass er in Bahrain seine ersten Punkte der Saison einfahren konnte. Er tut sich noch ein bisschen schwer mit dem Fahrverhalten des Autos. Aber ich bin überzeugt, dass wir das gemeinsam in den Griff bekommen.

Warum verlängern Sie den Vertrag mit Nick Heidfeld noch nicht?

Sowohl Nick als auch das Team liefern zurzeit hervorragende Leistungen ab. Das passt sehr gut zusammen. So gesehen besteht für beide Seiten kein Anlass, sich nach Alternativen umzusehen. Gleichzeitig gibt es aber auch keinen Zeitdruck. Wir sprechen natürlich mit Nick, wir werden aber keine Wasserstandsmeldungen abgeben. Wir werden vor dem Saisonende eine Entscheidung treffen und diese dann auch kommunizieren.

Sind die Probleme mit der Zuverlässigkeit vollständig gelöst?

Wir hatten uns bei der Entwicklung des F1.07 hohe Ziele gesetzt und sind dabei an die Grenzen des technisch Machbaren gegangen. Vor allem das Schnellschaltgetriebe erwies sich in seiner Komplexität als eine große Herausforderung, die wir schrittweise gemeistert haben. Der Ausfall von Robert in Melbourne wurde durch einen Materialfehler bei einem Bauteil der Schaltung verursacht. Wir haben darauf schnell reagiert und schon beim Test in Sepang ein modifiziertes Teil eingesetzt, mit dem wir das Problem beheben konnten. Inzwischen ist auch die Feinabstimmung der Schaltvorgänge im Renneinsatz erfolgt.

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