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Reaktionen auf das Urteil

Die Reaktionen auf das Urteil - von A bis Z. Stellungnahmen von Fernando Alonso, Gerhard Berger, Flavio Briatore, Niki Lauda bis zu Alex Wurz.

Fernando Alonso (McLaren-Pilot)

Ich glaube nicht, dass die Entscheidung nur wegen dieser E-Mails getroffen wurde. Ich schätze, dass sie viel mehr Informationen hatten. Wie immer bei solchen Entscheidungen bringt es überhaupt nichts, sie zu kommentieren. Ich werde dazu nichts sagen. Man muss die Entscheidung einfach akzeptieren.

Gerhard Berger (STR-Miteigner)

Wenn man auf das Gesamt-Budget von McLaren-Mercedes schaut, dann spricht man von einigen 100 Millionen Euro, dann muss man es in Relation sehen. 100 Millionen sind natürlich eine Menge, aber wenn man eine Strafe ausspricht, dann muss man natürlich sicherstellen, dass diese in Relation gesehen ihre Wirkung hat. Es ist eine gravierende Strafe, gar keine Frage. Aber es ist richtig, dass jemand, der sich nicht nach den Regeln verhält, bestraft wird.

Ich glaube, für den Sport ist wichtig, dass die Fahrer-Weltmeisterschaft weitergeht. Ob gut oder nicht gut, ich nehme an, dass das Urteil so ausgefallen ist, weil die Fakten, die auf den Tisch gelegt wurden, bewiesen haben, dass eben etwas nicht mit richtigen Dingen zugegangen ist.

Ich denke, dass es wichtig ist zu wissen, dass dies ein Sport ist, in dem es harte Strafen gibt, wenn man etwas nicht richtig macht. Es ist wichtig für die Fans, dass zum Ende des Jahres noch die McLaren-Mercedes-Piloten und die Ferrari-Fahrer gegeneinander um die Weltmeisterschaft fahren. Es ist wichtig, dass es weitergeht, dass das Thema jetzt vom Tisch ist, und dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können, und das ist der Sport.

Es ist auch schon diskutiert worden, sie zwei Jahre zu sperren - das wäre viel härter gewesen. Man kann darüber diskutieren, ob die Beweislage ausreicht oder nicht. Ron Dennis sagt, sie reicht nicht aus, die FIA sagt, sie reicht aus. Das können wir nicht beurteilen. Man muss einfach akzeptieren, dass unsere Sporthoheit es als ausreichend gesehen hat, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, darum haben sie eine Strafe ausgesprochen.

Flavio Briatore (Renault-Teamchef)

Das Urteil ist sehr, sehr hart. Was hätten sie McLaren noch Schlimmeres antun können? Diese Strafe hat ganz sicher eine abschreckende Wirkung. In der Formel 1 wird eine Menge Geld ausgegeben und McLaren hat nun viel weniger zur Verfügung stehen. Die Fahrer sind nicht verantwortlich. Sei kennen technische Angelegenheiten fast nie.

Ron Dennis (McLaren-Teamchef)

Das Wichtigste ist, dass wir an diesem Wochenende ein Rennen fahren werden, auch die restliche Saison und jede Saison. Das bedeutet, dass unsere Fahrer weiterhin um die Weltmeisterschaft kämpfen können. Allerdings war ich heute bei der Anhörung anwesend und ich akzeptiere nicht, dass wir auf diese Weise bestraft werden.

Bernie Ecclestone (FOM)

Es war sehr nahe dran, dass McLaren ausgeschlossen worden wäre - das war eine realistische Möglichkeit.

Scuderia Ferrari

Wir sind zufrieden, dass die Wahrheit ans Tageslicht gekommen ist.

Nick Fry (Honda-Teamchef)

Meine persönliche Meinung ist, dass es gut ist, dass McLaren weiter fahren darf. Ich denke, für die Formel 1 wäre es sehr enttäuschend gewesen, einen Teilnehmer dieses Kalibers zu verlieren. Das ist also eine gute Nachricht. Ich hoffe, dass es nun vorbei ist

Norbert Haug (Mercedes-Rennleiter)

Das Urteil ist ein Schock für alle im Team. Wir kämpfen jetzt allerdings erst recht mit aller Entschiedenheit weiter, um auf der Rennstrecke Antworten zu geben, wie zuletzt in Monza, und neben der Rennstrecke vor Gericht Gerechtigkeit zu finden.

Nick Heidfeld (BMW Sauber-Pilot)

Ich habe eine Meinung, aber keine, die ich wirklich kundtun werde, denn mir fehlt etwas Hintergrundwissen, um eine Meinung nach außen posaunen zu können. Ich war weder gestern dabei, noch bei der Urteilsbegründung, ich habe auch nicht das Dokument der FIA gelesen, also kann ich dazu nicht viel sagen.

Christian Horner (RBR-Teamchef)

Wenn ein Mitarbeiter bei uns einen Vertrag unterschreibt, dann unterschreibt er auch ein Dokument, dass er die Regeln unserer Firma anerkennt. Ein Bestandteil dieser Regeln ist - wobei ich da nur für unser Team sprechen kann -, dass kein geistiges Eigentum von einem anderen Team mitgebracht werden darf. Im Fall von McLaren haben die Mitarbeiter sehr rücksichtslos gehandelt - und das Team muss nun den Preis dafür bezahlen.

Niki Lauda (Ex-Weltmeister, TV-Experte)

Das ist ein trauriger Tag für die Formel 1. Eine derartige Strafe hat die Sportwelt noch nie erlebt. Es ist jetzt so, als wäre McLaren 2007 überhaupt nicht mitgefahren. Die Fahrer haben damit nichts zu tun.

Max Mosley (FIA-Präsident)

McLaren verliert alle Punkte und kann in dieser Saison auch keine mehr holen. Die beiden Fahrer werden aufgrund außergewöhnlicher Umstände nicht bestraft. Lewis Hamilton und Fernando Alonso haben mit uns zusammengearbeitet und wertvolle Informationen gegeben. Deshalb dürfen sie ihre Punkte behalten. Wenn die Rennautos von McLaren-Mercedes für 2008 in Ordnung sind, passiert nichts weiter. Das wissen wir aber erst im Dezember.

Jackie Stewart (Ex-Weltmeister, Sponsorbetreuer)

Dass sich das Gericht so verhalten hat, könnte sich auf den gesamten Sport negativ auswirken. Alles, was ich sagen kann, ohne im Besitz aller Informationen zu sein, ist, dass das Vergehen angesichts der Härte der Strafe wesentlich größer gewesen sein muss, als es vom Verband oder von den Medien dargestellt wurde.

Ich glaube wirklich, dass dies in keinem Verhältnis zueinander steht, und dies ist das, was ich befürchtet hatte, als ich über das Thema in den vergangenen zehn Tagen ein paar Mal mit den Medien gesprochen habe.

Da geht etwas sehr Seltsames vor sich, das steht außer Frage. Selbst wenn sie für dieses Vergehen schuldig befunden worden sind, rechtfertigt dies nicht eine solche Strafe.

Ich denke nicht, dass wir schon das Ende gesehen haben. Ich kann nicht sehen, dass McLaren dagegen keinen Einspruch einlegt und dies womöglich nicht sogar vor ein höheres Gericht bringt.

Mario Theissen (BMW-Motorsportdirektor)

Unser Team ist nicht in diesen Fall involviert, dessen Hintergründe wir nicht im Detail kennen. Die FIA hat in Kenntnis aller Fakten ein Urteil gesprochen. Für die Formel 1 ist dies ein schwieriger Bewährungsprozess. Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Formel 1 auch derartige Turbulenzen überwinden kann. Wichtig ist, dass jetzt schnell wieder der Sport im Mittelpunkt steht. Was die Konstrukteurs-WM angeht, sind in diesem Jahr zwei Teams schneller als wir. Die versuchen wir in einem fairen Wettkampf auf der Strecke zu bezwingen. Für mich stehen wir auf Rang drei, und darauf sind wir als Team stolz.

Joan Villadelprat (Ex-McLaren-Mechaniker, Teammanager Benetton & Prost)

Diese Sanktion ist logischer als der erste Urteilsspruch. Sie ist auf Linie der FIA, zerstört aber nicht das Spektakel, weil den Fahrern nichts passiert ist.

Ich kenne Ron Dennis sehr gut und habe großen Respekt vor ihm - er ist ein geborenes Arbeitstier. Er ist ein ehrenhafter Sportsmann und Siegertyp, aber jetzt ist sein Image befleckt. Ich an seiner Stelle hätte aufgehört.

Alex Wurz (Williams-Pilot)

Spionage? Da müssen wir nach Hollywood gehen. In Wirklichkeit ist das ein wenig überspitzt, von oben bis unten. Ich hoffe, dass wir uns jetzt alle wieder auf das Sportliche konzentrieren können, weil es ist und bleibt weiterhin sein sauspannender Sport.

Man müsste das Wort Spionage erst genau definieren. Ich möchte das so nicht verwenden. Jeder untersucht den andere, wo er kann. Alle versuchen von jeden alles zu erfahren, das ist normal. Das kann man über Fotografien machen, wo man darüber die Gewichtsverteilung und die Radgeometrien berechnet. Das macht jeder, das ist gang und gäbe. Ich glaube, das ist auch nicht verboten. Es gibt diese Soundanalysen, damit weiß man, wie viel Leistung jemand hat und wie viel Drehzahl. Das ist Teil des Sportes, Teil dessen, sich an das Limit heranzutasten. Aber als Spionage würde ich das nicht bezeichnen.

Da hat ein Mitarbeiter aus Italien, über den es übrigens sonderbar leise geworden ist - den Herrn (Nigel) Stepney, Informationen geschickt an einen Mitarbeiter bei McLaren. Da kann ich noch nicht von Spionage sprechen. Spionage wäre es dann, wenn dafür viel Geld bezahlt worden wäre. Und wenn du die Informationen im Februar bekommst, kannst du meines Erachtens das Auto nicht mehr umkonstruieren. Das Auto für das nächste Jahr wird jetzt konstruiert, im Februar ist es schon lange fertig.

Die Strafe ist komisch. Die Bestrafung mit den Punkten kann ich schon akzeptieren. Bei der Geldstrafe frag ich mich immer, worauf das basiert und wer das festsetzt. Und was mich auch riesig interessiert: Was macht die FIA jetzt mit diesen 72 Millionen Euro? Ich hoffe, sie setzen es sinnvoll bei der Verkehrssicherheit oder bei Wohltätigkeitssachen sein.

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