
F1 Tests Valencia | 25.01.2008
Heidfeld: "Gute und weniger gute Bereiche!"
Der neue BMW Sauber F1.08 läuft noch nicht optimal, es gibt Probleme mit der Balance. Das Team arbeitet fieberhaft an neuen Modifikationen.
Das BMW Sauber F1 Team konnte bei den bisherigen Wintertests die ambitionierten Ziele noch nicht erreichen, ganz im Gegenteil: Der Abstand zu Ferrari und McLaren-Mercedes scheint eher angewachsen zu sein - auch wenn der F1.08 heute immerhin schon mal schneller war als das Vorjahresmodell.
Robert Kubica saß heute im Neuwagen, spulte damit 86 Runden ab und hatte unterm Strich knapp eine Sekunde Rückstand auf die Tagesbestzeit von Kimi Räikkönen. Dafür war er um etwa eine halbe Sekunde schneller als Nick Heidfeld im F1.07, wobei "Quick Nick" nur ein "limitiertes Testprogramm" absolvierte, wie das Team mitteilte - also gerade mal 39 Runden. Aber eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer...
Das weiß auch Technikchef Willy Rampf: "In Sachen Zuverlässigkeit ist der F1.08 schon sehr gut. Wir haben viele Runden ohne nennenswerte Probleme zurückgelegt. Was die Performance angeht, befinden wir uns mitten in der Entwicklungsphase. Wir haben die bisherigen Testdaten analysiert und potenzielle Problembereiche identifiziert", erklärte der Deutsche zum Abschluss der beiden ersten Testwochen in Valencia.
Heidfeld nickte zustimmend: Man wisse, woran es liegt, "aber darüber kann ich nicht sprechen". Außerdem sei ja "nicht alles" schlecht, sondern "es gibt auch einige Bereiche, in denen das Auto besser geworden ist - und ich meine damit nicht nur die Elektronik, sondern auch vom Fahren her." Die Balance scheint aber noch nicht nach seinem Geschmack zu sein, denn selbst auf eine einzige Runde wechselt der F1.08 mehrfach von einer Über- zu einer Untersteuertendenz.
"Wie gestern schon gesagt ist es ein neues Auto - es gibt einige gute Dinge und einige weniger ideale Dinge", so Heidfeld. "Positiv ist die Zuverlässigkeit. Die Balance ist dagegen nicht optimal und wir müssen noch etwas finden, um von den Rundenzeiten her schneller zu werden. Wir haben diese Probleme aber schon vergangene Woche entdeckt und können nun daran arbeiten. Hoffentlich bekommen wir auf täglicher Basis neue Teile, vielleicht schon für Barcelona."
"Für Barcelona", machte Rampf seinem Fahrer Mut, "bekommen wir schon einige relevante Modifikationen. Danach werden wir bei jedem Test bis zum ersten Rennen neue Teile einsetzen. Wir haben uns selbst ein Ziel gesetzt, das wir bis Melbourne erreichen wollen, und ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen werden." Denn die Windkanaldaten des F1.08 sind ja viel versprechend, also kann die Basis eigentlich nicht so schlecht sein...