Formel 1: News | 01.05.2008
"Ja, vielleicht McLaren"
Der FIA-Delegierte Radovan Novak hat in einem Interview angedeutet, dass McLaren Mosley eine Falle gestellt habe - Ron Dennis dementiert heftig.
Die Sex-Affäre um Max Mosley entwickelt sich immer mehr zum spannenden Krimi. Der FIA-Präsident geht nach wie vor davon aus, dass er in eine Falle gelockt worden ist und hat ein Detektivbüro mit der Suche nach den Hintermännern beauftragt.
Unterdessen hat der tschechische FIA-Delegierte Radovan Novak eine mutige These aufgestellt. In einem Radiointerview behauptete er, dass McLaren Mosley in eine Falle gelockt haben könnte.
"Ja, vielleicht McLaren" - mit diesen Worten schoss der Tscheche einen deftigen Giftpfeil in Richtung Ron Dennis ab. Novak bezog sich bei seinen Äußerungen auf Vermutungen, dass McLaren nach der harten Bestrafung im Zuge der Spionage-Affäre im vergangenen Jahr nun auf Rache sinnen könnte.
Von Seiten des beschuldigten Rennstalls ließ eine Reaktion nicht lange auf sich warten. "Wir haben Herrn Novak geschrieben und prüfen nun die rechtlichen Schritte, damit er seine Äußerungen zurückzieht oder korrigiert", teilte Teamchef Dennis mit.
"Ich bin oft danach gefragt worden und kann immer nur wieder das gleiche Antworten: Ich weise jegliche Beteiligung an der Veröffentlichung der Zeitschrift News of the world bezüglich Herrn Mosley kategorisch von mir", wiederholte Dennis. Und weiter stellte er klar: "Niemand in der McLaren-Gruppe und niemand im Team McLaren-Mercedes hat damit etwas zu tun. Auch kein Agent oder eine andere Partei, die in Verbindung zu mir oder irgendjemandem in der McLaren-Gruppe oder im Team McLaren-Mercedes steht."
Dennis wählte sehr deutliche Worte, um die Vorwürfe aus der Tschechischen Republik zurückzuweisen. Die Äußerungen bergen jede Menge Zündstoff in sich und eine Tatsache macht die Geschichte noch pikanter: Novak ist nicht nur FIA-Vertreter seines Landes, sondern steht dem gesamten zentraleuropäischen Raum vor. Er tritt somit auch als übergeordneter Repräsentant von Landesverbänden wie zum Beispiel Italien, Polen oder Österreich auf. Insgesamt sind in der FIA-Gruppe Zentraleuropa zwölf Nationen organisiert.