MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1-Tests Barcelona

Wieder Brawn! Und auch Williams erneut stark….

Das Ex-Honda-Team von Ross Brawn sorgt weiter für offene Münder, wieder Bestzeit! Barrichello vor Rosberg, Glock und Vettel. Hamilton nur Achter!

Als der letzte Barcelona-Testtag am Vormittag freigegeben wurde, rümpften viele Formel-1-Verantwortliche zunächst einmal etwas missmutig die Nase. Dichter Nebel hing über der Strecke und machte frühe Fahrten nahezu unmöglich. Doch gegen halb zehn gewann die Sonne urplötzlich an Kraft, der Schleier verschwand und der Formel-1-Vorhang ging auf zur neuesten Folge der großen Brawn-Mercedes-Show.

Nach den beeindruckenden Leistungen von Jenson Button am Mittwoch war es heute an Rubens Barrichello, diese Fabelzeiten auf Longruns und im Qualifikationstrimm zu widerholen. Der Brasilianer enttäuschte nicht, im Gegenteil: Er konnte die Rundenzeiten seines Teamkollegen bei ähnlichen Streckenverhältnissen noch deutlich unterbieten. Am Ende stand in 1:18.926 Minuten die Tagesbestzeit von Barrichello fest - neuer 2009er-Rekord.

Dabei war die Runde keine Krawallrunde, wie man sie im Verlauf eines Tages nur einmal hinbekommt. Barrichello zauberte unter anderem auch eine 1:19.266 Minuten auf die Bahn, es folgten kurze Zeit später Runden in 1:19.196 Minuten und 1:19.044 Minuten. All diese Umläufe hätten locker ausgereicht, um die mit Abstand beste Zeit des Tages zu markieren. Auch auf mehreren Longruns zeigte der Brasilianer erneut, wo der Brawn-Hammer hängt. Man darf gespannt sein, ob die Honda-Nachfolgemannschaft diese Leistungen in der kommenden Woche auch in Jerez wieder bieten kann.

Williams problemlos

Nico Rosberg (2./1:19.774 Minuten/120 Runden) hatte im Rahmen der Simulation eines Rennwochenendes beim Qualifying-Run eine erste Bestmarke am Vormittag gesetzt, doch der Wiesbadener konnte diese Zeit später nicht mehr verbessern. Allerdings spulte er im Williams FW31 viele konstante Runden ab und schien dabei keinerlei Probleme zu haben. Auch Robert Kubica (7./1:20.740/134) fuhr einen konstanten Speed, richtig beeindruckende Rundenzeiten kamen dabei jedoch nicht heraus.

Bei Ferrari hatte man es am Vormittag erst einmal gemütlich angehen lassen, wenigstens aus Fahrersicht. Die Boxenmannschaft kam dafür in der Morgensonne schon ziemlich ins Schwitzen, denn man absolvierte viele Probeläufe für Boxenstopps. Später fuhr Felipe Massa (6./1:20.677/92) mehrere Longruns und zeigte dabei einen neuen Heckflügel am F60. Man unternahm mehrere Vergleichsfahrten und rüstete zwischenzeitlich noch einmal auf das alte Modell um.

Timo Glock (3./1:20.091/128) setzte schon früh am Donnerstag zum nächsten Toyota-Marathon an. Der Wersauer fuhr das fast schon übliche starke Tempo im TF109 und probierte scheinbar einen leicht veränderten Diffusor aus. Vielleicht musste man bei Toyota nach dem überraschenden Besuch von FIA-Regelhüter Charlie Whiting notgedrungen leicht umbauen. Zwischendruch probte man auch beim japanischen Werksteam Boxenstopps.

Pfiffe für Hamilton

Bei herrlichem Sonnenschein hatten sich am Nachmittag die Tribünen recht gut gefüllt. Leider erlebte man das, was im vergangenen Jahr und auch gestern schon zu beobachten war: Die Fans pfiffen Lewis Hamilton gnadenlos aus. Als die Spanier gerade wieder zu einem solchen Konzert ansetzen wollten, blieben ihnen die Töne im Hals stecken, denn ihr Liebling Fernando Alonso (5./1:20.664/64) rollte mit scheinbarem Motorschaden am Streckenrand aus.

Doch offensichtlich handelte es sich nur um einen leichten Verlust von Hydrauliköl. Nachdem der Renault R29 zurück zur Box geschleppt worden war, dauerte die fällige Reparatur mal gerade rund eine Stunde. Danach konnte Alonso noch viele Testrunden drehen. Die Fans jubelten wieder. Große Freude blieb im Lager der Silbernen auch heute wieder aus. Lewis Hamilton (8./1:20.869/70) konnte sich im McLaren-Mercedes MP4-24 zwar etwas weiter vorn platzieren, beeindruckend war der Speed dennoch nicht.

Testschluss für das halbe Feld

Bei Red Bull hält man sich offenbar nach wie vor im unauffälligen Mittefeld auf. Sebastian Vettel (4./1:20.576/83) fuhr den RB5 samt großer Haifischflosse über mehrere lange Stints, verbrachte zwischendruch aber auch eine erheblich lange Phase an der Box. Sébastien Buemi (9./1:21.013/62) spulte im Schwesterauto von Toro Rosso auch heute wieder viele Runden ab, sein Teamkollege Sébastien Bourdais (11./1:21.629/27) durfte am Nachmittag auch wieder in den neuen STR4 klettern. Giancarlo Fisichella (10./1:21.045/141) legte eine problemlose Rennsimulation im Force-India-Mercedes hin.

Ein Teil des Formel-1-Starterfeldes hat die Saisonvorbereitung mit Abschluss des Barcelona-Tests nun beendet. Während Ferrari, Toyota, das BMW Sauber Team und Red Bull nun schon langsam für den Saisonstart in Melbourne zusammenpacken, gehen andere noch auf die Suche nach weiteren Zeitspänen. In der kommenden Woche werden Williams und McLaren-Mercedes in Jerez Grundlagenforschung betreiben, während Renault und Brawn vielleicht noch weiter zulegen können.



Testzeiten Tag 4


 1.  Barrichello   Brawn-Mercedes         1:18.926  110
 2.  Rosberg       Williams-Toyota        1:19.774  120
 3.  Glock         Toyota                 1:20.091  128
 4.  Vettel        RBR-Renault            1:20.576   83
 5.  Alonso        Renault                1:20.664   64
 6.  Massa         Ferrari                1:20.677   92
 7.  Kubica        BMW-Sauber             1:20.740  134
 8.  Hamilton      McLaren-Mercedes       1:20.869   70
 9.  Buemi         Toro Rosso-Ferrari     1:21.013   62
10.  Fisichella    Force India-Mercedes   1:21.045  141
11.  Bourdais      Toro Rosso-Ferrari     1:21.629   27

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1-Tests Barcelona

Weitere Artikel:

Für Großbritannien-GP

McLaren F1 enthüllt Chrome-Design

McLaren bringt zum Formel-1-Rennen in Silverstone eine besondere Chrome-Lackierung an den Start - Lando Norris peilt den Sieg an

Rallycross Fuglau: Bericht

Hitzeschlacht im Waldviertel

Umjubelte Heimsiege gab es beim internationalen MTL Rallycross von Fuglau bei Horn. Nicht nur dank des Wetters ging es im Waldviertel heiß her, auch auf der Rennstrecke wurden spannende Rennen ausgefahren.

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.