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Kritik am Millionen-Vertrag für Schumacher

Unverständnis beim Daimler-Betriebsrat: Sparkurs bei den Beschäftigten, Millionen für den Star; Haug kontert: Schumacher-Verpflichtung kurbelt Verkauf an.

Das Comeback von Michael Schumacher als Neuzugang bei Mercedes ruft nicht überall Begeisterung hervor. Beim Daimler-Betriebsrat sieht man die Verpflichtung des Rekordweltmeisters kritisch – vor allem, weil er ein Gehalt von sieben Millionen Euro bekommen soll. Die Arbeitnehmervertreter halten es für schwer vermittelbar, dass der Konzern auf der einen Seite seinen Mitarbeitern einen strikten Sparkurs auferlegt, andererseits aber Millionen für teuren Motorsport ausgibt.

Betriebsratschef Uwe Werner (Bild) kritisierte in der Frankfurter Rundschau, es sei für viele Kollegen unvorstellbar, dass Daimler einerseits eisern spare und teilweise die Produktion ins Ausland verlege, andererseits aber mal eben zig Millionen für die Formel 1 ausgegeben würden.

"Die Belegschaft hätte es eher verstanden, wenn Mercedes aus dem teuren Formel-1-Geschäft ausgestiegen wäre", so Werner. "Uns wird das als Zukunftsinvestition verkauft." Allerdings sei fraglich, wie groß der Nutzen für Image und Absatz tatsächlich sei.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug will die Bedenken gegen Schumachers Millionenvertrag ausräumen. Er betonte, dass der gesamte Daimler-Konzern vom Comeback des Rekordweltmeisters profitieren werde. "Das ganze Thema wird sehr viel Autos verkaufen und sehr viele Leute auf die Qualität des Sterns aufmerksam machen", sagte Haug dem ZDF.

"Wir setzen heute auf der ganzen Welt ein Thema und polieren auf der ganzen Welt den Stern... insofern glauben wir als sparsame Schwaben sehr genau zu wissen, wohin wir unser Geld investieren", antwortete er auf die Frage, ob ein Schumacher-Gehalt von sieben Millionen Euro angesichts von Kurzarbeit und Gehaltskürzungen für Mercedes-Mitarbeiter nicht sehr viel Geld seien.

Schumachers Motivation sei zudem nicht das Geld, sondern der Sport, fügte Haug hinzu. Er sieht auch kein unternehmerisches Risiko darin, einen fast 41jährigen Piloten mit einem angeknackstem Halswirbel zu verpflichten: "Wir alle denken, dass Michael Schumacher sehr fit ist. Wir trauen ihm sehr, sehr viel zu."

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