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Cosworth pocht auf Vertrag mit Williams

Das Williams-Team will angeblich auf Renault-Motoren wechseln, doch Cosworth pocht auf den Drei-Jahres-Vertrag und verspricht überdies Verbesserungen.

Eine französische Fachpublikation sagt Williams wieder einmal – das Gerüchte tauchte in den vergangenen Jahren immer wieder auf – Abwanderungsgelüste zum früheren Motorenpartner Renault nach. Das Team sei mit Cosworth nicht zufrieden und habe daher bereits Kontakt zu den Franzosen aufgenommen, die sich ihrerseits vorstellen können, das Kundenportfolio zu erweitern.

Doch Cosworth-Manager Mark Gallagher behauptet: "Wir haben mit Williams einen Dreijahresvertrag und keinerlei Hinweise, dass Williams dieses Vertragsverhältnis auflösen will." Im Gegenteil: Gallagher rechnet eher damit, 2011 einen weiteren Kunden hinzuzugewinnen: "Mit einer Ausnahme haben alle Bewerber für den 13. Platz im Feld bei uns angefragt. Wir haben die Kapazität, fünf Teams mit Motoren zu versorgen."

Bei der Ausnahme handelt es sich laut auto motor und sport um ART, das Team von Nicolas Todt. Dessen Vater Jean, heute FIA-Präsident, war früher Ferrari-Teamchef – und Todts Management-Schützling Felipe Massa steht noch bis Ende 2012 als Fahrer in Maranello unter Vertrag. Cosworth zeigt sich indes bemüht, diverse Kritikpunkte aus der Welt zu schaffen, denn dass der Motor nach drei Jahren Pause nicht sofort konkurrenzfähig sein kann, versteht sich von selbst.

So bemängelt Williams zum Beispiel, dass die V8-Motoren mit fortschreitender Lebensdauer stärker nachlassen als die Konkurrenzprodukte. "Es stimmt, dass die Motorleistung ab 1.500 Kilometern beeinträchtigt war", gibt Gallagher zu, erklärt aber: "Wir haben die Ursache gefunden, einen Lösungsvorschlag bei der FIA eingebracht und mittlerweile die Erlaubnis, das entsprechende Bauteil zu ändern."

Auch im Bereich der Fahrbarkeit gibt es Schwächen: Cosworth habe im mittleren Drehzahlbereich ein Powerloch, das sehr störend sei, weiß Gallagher. Abhilfe kam in Form der Erfahrung von Rubens Barrichello: "Da hat er uns sehr geholfen. Sein Feedback war unheimlich wichtig für uns. Er kennt dank seiner Erfahrung viele Triebwerke und kann gut vergleichen." Die Ingenieure haben daraufhin das Mapping optimiert und die erhofften Verbesserungen erzielt.

Aber trotz der vielen Kritik, die die Teams meist nur hinter vorgehaltener Hand äußern, weil sie Cosworth nach dem Comeback Zeit geben und keinen unnötigen Druck ausüben wollen, gibt es auch kleine Teilerfolge zu vermelden. So funktioniert die Zuverlässigkeit besser als erwartet: "Wir haben bis jetzt mit unseren vier Kunden 30.000 Kilometer abgespult und mussten nicht einen einzigen Schaden beklagen", ist Gallagher stolz.

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