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Formel 1: News

F1 nur ein Zehntel der Marketing-Investitionen

Dietrich Mateschitz verrät, dass das Formel-1-Engagement von Red Bull unterm Strich weniger kostet als manch Außenstehender vermuten würde.

Der Erfolg von Red Bull in der Formel 1 sucht seinesgleichen. Bereits im Vorjahr gelang es Sebastian Vettel und seinem Rennstall, beide WM-Titel zu erobern.

Dieses Jahr fehlt dem erst 24-Jährigen nur noch ein Punkt zur erfolgreichen Titelverteidigung - auch sein Team hat einen beruhigenden Vorsprung in der Konstrukteurs-WM.

Als Red Bull im Jahr 2004 den Jaguar-Rennstall um einen symbolischen Dollar kaufte, hätte dies kaum jemand für möglich gehalten. Der Rennstall des österreichischen Energy-Drink-Milliardärs Dietrich Mateschitz galt damals als Exot - viele rechneten damit, dass es nicht lange dauern würde, ehe das Team wieder den Besitzer wechselt.

Red Bull vergrößerte Teambudget

Doch wer Mateschitz kennt, der weiß, dass er einen langen Atem hat. Laut einem Bericht im Independent flossen 2005 58,3 Millionen Pfund (umgerechnet 67 Millionen Euro) in sein Red-Bull-Formel-1-Team, die aktuellen Bilanzen zeigen, dass es 2009 bereits 106,8 Millionen Pfund (umgerechnet 122,7 Millionen Euro) waren. Im Jahr darauf hatte sich Red Bull zum erfolgreichsten Rennstall entwickelt.

Auch die Tatsache, dass man 2009 die Ausgaben für Forschung und Entwicklung um 18,8 Prozent auf 57,2 Millionen Pfund (umgerechnet 65,7 Millionen Euro) vergrößerte, kann als Ursache für den Erfolg herangezogen werden.

Mateschitz selbst erklärt den Triumph gegenüber dem Independent auf einfache Art und Weise: "Wir haben die besten und professionellsten Leute für alle Schlüsselpositionen engagiert." Für die Formel 1 gäbe es aber "keine mittel- oder langfristigen Business-Pläne." Man wolle einfach so lange wie möglich an der Spitze bleiben.

Mateschitz änderte Strategie

Dass er die jährlichen Investitionen in das Red-Bull-Teams über die Jahre fast verdoppelte, hatte einen klaren Grund. "Der Return in Investment", sagt Mateschitz, "ist der Marktwert und hängt von der Rennperformance und von den Resultaten ab."

Daher forderte der Österreicher vor einigen Jahren den WM-Titel und stellte die Formel-1-Strategie von Red Bull um: Die sündteure Fahrerlager-Zeitung Red Bulletin, die stets in einer mobilen Druckerei im Paddock gedruckt wurde, stellte man ein, auch die Formula Unas sind seit 2009 Geschichte. Erfolge standen fortan im Fokus.

In Anfangszeiten musste das Team fast ausschließlich ohne externe Sponsoren auskommen, durch die Erfolge lockte man aber 13 Geldgeber an. Dennoch stammen bloß 24,5 Prozent der Einkünfte des Rennstalls aus Sponsorgeldern.

Auf einen Hauptsponsor muss man weiterhin verzichten. Für Mateschitz kein Wunder: "Es ist schwierig, einen zu finden, weil die Red-Bull-Marke so stark ist."

Formel 1 kommt Mateschitz nicht teuer

Wer den Eindruck hat, Mateschitz steckt einen großen Teil der Red-Bull-Marketing-Gelder in die Formel 1, der irrt. "Die gesamten Marketinginvestitionen Red Bulls sind zehn Mal so groß wie in der Formel 1", stellt der ehemalige Zahnpasta-Manager klar.

Als er für in den 1980er-Jahren für Blendax tätig war, stieß er auch auf die Goldgrube Red Bull. Auf einer Dienstreise nach Thailand entdeckte er den Energy-Drink Krating Daeng - "Red Bull" auf thailändisch. Von der Wirkung begeistert, versprach er dem Erfinder Chaleo Yoovidhya, das Getränk professionell zu vermarkten - der Rest ist Geschichte.

Dosengeschäft boomt

Noch heute besitzen Yoovidhya und sein Sohn 51 Prozent von Red Bull, Mateschitz gehören die restlichen 49 Prozent. Im ersten Jahr verkaufte man eine Million Dosen, letztes Jahr waren es vier Milliarden. 2010 verzeichnete man Rekordeinkünfte in Höhe von 3,8 Milliarden Euro - ein Anstieg von 15,8 Prozent im Vergleich zum Jahr davor.

Gut möglich, dass auch der weltweit wahrgenommene Triumphzug des Formel-1-Teams einen kleinen Beitrag dazu leistete. Die bisherigen Kosten des Rennstalls sind jedenfalls für Mateschitz' Dimensionen verschwindend gering: 422 Millionen Pfund (umgerechnet 484,8 Millionen Euro) - das sind weniger als acht Prozent der Einnahmen 2010.

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