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Formel 1-Testfahrten Barcelona

Performance bei Lotus noch nicht im Fokus

Alan Permane, bei Lotus Leitender Ingenieur an der Strecke, spricht über den anstehenden Barcelona-Test: Zuverlässigkeit derzeit das A und O

Von Dienstag bis Freitag empfängt der Circuit de Catalunya nahe Barcelona die elf Formel-1-Teams zur zweiten von drei Testwochen im Vorfeld der neuen Saison. Lotus wird sich basierend auf den Erkenntnissen aus Jerez de la Frontera in erster Linie der Zuverlässigkeit des E21 widmen. Als Leitender Ingenieur an der Strecke ist Alan Permane hauptverantwortlich für das Testprogramm.

Im Interview spricht Permane über den Fahrplan über die kommenden Tage, über die weiteren Schritte bis zum dritten und letzten Vorsaisontest und über die allgemeine Vorfreude und Unberechenbarkeit der ersten Rennen des Jahres.

Frage: "Alan, was erwartest du vom ersten der beiden Barcelona-Tests?"

Alan Permane: "Wir hoffen, jede Menge Longruns fahren zu können, um so die Reifen auf einem Kurs, der Bestandteil des Rennkalenders ist, wesentlich besser zu verstehen. Zudem wollen wir die eine oder andere Renndistanz inklusive Formationsrunde, simuliertem Rennstart und Boxenstopps mit Reifenwechsel abspulen. Wir werden weiter an der Performance des Autos arbeiten und die Rennsimulationen werden als Zuverlässigkeitstests dienen."

Jerez eine gute Basis, aber keine perfekte

Frage: "Wo steht das Team nach dem ersten Test des Jahres?

Permane: "Wir sind zufrieden mit dem, was wir beim ersten Test erreicht haben. Wir hätten zwar gern mehr Runden und mehr Longruns abgespult, aber so wie die Woche verlaufen ist, war das nicht möglich. Der E21 lief in Jerez zum ersten Mal überhaupt. Da kam es vor allem auf zwei Aspekte an: das neue Auto an sich und die neuen Pirelli-Reifen kennenzulernen."

"Leider war die Streckenoberfläche in Bezug auf eine Beurteilung der Reifen nicht ideal, da sie sich sehr rau präsentierte. Somit stehen wir hinsichtlich der Reifen noch am Beginn des Lernprozesses. Andererseits bietet Jerez den Vorteil in Form von schönem Wetter. Der Testbetrieb kann demzufolge in der Regel ohne nennenswerte Unterbrechungen durchgezogen werden. Unterm Strich haben wir eine vernünftige Laufleistung auf das Auto gebracht und einen ersten Eindruck von der Performance sowohl des E21 als auch der Reifen gewonnen."

Frage: "In welcher Form erfolgt beim Testen die Aufteilung in das Eruieren neuer Teile einerseits und die reine Setup-Arbeit andererseits?

Permane: "Beides geht in gewisser Weise miteinander einher. Der erste Barcelona-Test dient in erster Linie dazu, das Auto basierend auf den ersten Erkenntnissen aus Jerez zu verbessern. Wir haben an allen Bauteilen gearbeitet, die nicht ganz wunschgemäß funktionierten und daher einer Nachbesserung bedurften. Das bedeutet, dass wir einige kleinere Updates dabei haben, die das Auto insgesamt robuster machen und somit für einen Renneinsatz besser dastehen lassen. Viele der überarbeiteten Teile sind nicht unbedingt welche, die sich auf die Performance auswirken, sondern eher solche, die der Zuverlässigkeit dienen. Eine Auswertung der Performance geschieht dann quasi nebenbei."

Große Spannung vor den ersten Rennen

Frage: "Was ist für den zweiten Barcelona-Test vom 28. Februar bis 3. März zu erwarten?"

Permane: "Im Grunde dasselbe wie beim ersten. Der Unterschied besteht darin, dass wir dann einen neuen Frontflügel, einen neuen Unterboden, einen neuen Heckflügel und insgesamt einen Großteil des Melbourne-Pakets auf dem Auto haben werden. Die Performance steht dann natürlich mehr im Vordergrund. Gleichzeitig darf auch in einem solchen Fall das Testen der Zuverlässigkeit nicht vernachlässigt werden."

Frage: "Vorausgesetzt, alles läuft nach Plan: Welchen Eindruck vom E21 verspricht man sich im Team am Ende der Testfahrten?"

Permane: "Gerade was die Performance der Reifen betrifft, werden wir uns auch dann noch im Anfangsstadium der Lernkurve befinden. Die Luft- und Asphalttemperaturen in Barcelona sind im Vergleich zu Melbourne und vor allem Sepang deutlich niedriger zu erwarten. In Barcelona haben wir vielleicht 20 bis 25 Grad, wohingegen wir in Sepang 45 Grad oder mehr vorfinden dürften. Die Asphalttemperatur spielt in Bezug auf die Reifen-Performance eine entscheidende Rolle."

"Beim Test sollten wir einen Eindruck davon gewinnen, wie sich unser Auto in puncto Reifenverschleiß verhält - auch im Vergleich zu den anderen Teams. Wir werden dann versuchen, diese Erkenntnisse für die Streckenverhältnisse bei den ersten Rennen hochzurechnen. In diesem Zusammenhang dienen uns die Aufzeichnungen aus den vergangenen Jahren - seien es Testfahrten oder die ersten Rennen - als Rahmen. Man darf aber nicht vergessen, dass die ersten Rennen für alle Teams einen Lernprozess darstellen werden. Nicht zuletzt aus diesem Grund gehören die ersten Rennen einer Saison aus Zuschauersicht oft zu den spannendsten. Wir hoffen natürlich, dass wir an der Spitze des Spannungsfeldes liegen werden."

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