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Formel-1-Test: Barcelona

Jetzt wird’s ernst

Startschuss für den zweiten Wintertest: Kann Ferrari auch in Barcelona mit schnellen Zeiten glänzen und kommt Honda endlich auf Touren?

Ab Donnerstag sind alle Augen auf den Circuit de Barcelona-Catalunya in Spanien gerichtet. Vier Tage lang bereiten sich die Formel-1-Teams beim zweiten Wintertest des Jahres auf die Saison 2015 vor. Werden die ersten Erkenntnisse von Jerez bestätigt? Mercedes und Williams stellten beim ersten Test keine einzige Tagesbestzeit auf. Beide Teams konzentrierten sich auf Longruns und arbeiteten ihre Hausaufgaben ab. Vor allem das Weltmeisterteam Mercedes beeindruckte mit Konstanz. An vier Tagen wurden 516 Runden zurückgelegt - um 100 Runden mehr als das nächstbeste Konkurrenzteam.

Auf schnelle Runden legte es Mercedes in Jerez nicht an. Viele Beobachter erwarten, dass Lewis Hamilton und Nico Rosberg nun in Barcelona die Karten etwas aufdecken werden und auch Performance-Runs mit dem neuen F1 W06 absolvieren. Das war auch vor zwölf Monaten der Fall, als Mercedes beim zweiten Test um 1,6 Sekunden schneller als die Konkurrenz war. Bei Williams ist die Situation ähnlich. Valtteri Bottas und Felipe Massa äußerten sich positiv über den FW37. Das komplette Potenzial wurde in Jerez noch nicht aufgezeigt.

Für die ersten Schlagzeilen des Jahres sorgte Ferrari. Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel stellten in Jerez an drei von vier Tagen die Bestzeit auf. Der SF15-T ist vor allem beim Antrieb deutlich besser als das Vorgängermodell. Barcelona wird zeigen, ob in Jerez nur Showrunden gefahren wurden, oder ob die Ferrari-Fans tatsächlich wieder an Siege denken dürfen.

Sorgenfalten gab es nach dem ersten Test im Red-Bull-Racing-Lager. Es traten erneut technische Probleme mit dem Antriebsstrang von Renault auf. Deswegen war die Laufleistung von Red Bull Racing und Toro Rosso beschränkt. Außerdem ging ein Testtag verloren, weil sich Daniil Kwjat den Frontflügel beschädigt hatte und kein Ersatz an der Rennstrecke war. Der verhaltene Testauftakt setzt Red Bull bereits etwas unter Druck, denn in Barcelona muss es reibungsloser laufen, um nicht zu den Mercedes-Teams in Rückstand zu geraten.

Das Sorgenkind lautet weiter McLaren-Honda. Aufgrund diverser technischer Schwierigkeiten beim Antrieb und der Elektronik konnte der MP4-30 in Jerez insgesamt nur 79 Runden fahren. Fernando Alonso und Jenson Button müssen in Barcelona mehr Kilometer zurücklegen, denn vor dem Saisonauftakt in Australien gibt es insgesamt nur noch acht Testtage. McLaren setzte Anfang der Woche einen Filmtag in Barcelona an. Erlaubt sind maximal 100 Kilometer. Ob diese Distanz geschafft wurde, verriet McLaren nicht.

In Jerez sorgte nicht nur Ferrari für Schlagzeilen, sondern auch das Kundenteam Sauber. Der Rennstall aus der Schweiz machte ebenfalls mit starken Rundenzeiten auf sich aufmerksam. Allerdings wurden diese mit dem weichen Pirelli-Reifen gefahren. Auch bei Sauber ist klar, dass der Ferrari-Antrieb für Fortschritte gesorgt hat. Wie konkurrenzfähig der C34 tatsächlich ist, wird Barcelona zeigen, denn die Strecke zeigt gnadenlos Schwächen in der Aerodynamik auf.

Ähnlich ist die Situation bei Lotus. Dank dem Wechsel zu Mercedes sollten Pastor Maldonado und Romain Grosjean konkurrenzfähiger als im Vorjahr sein. Offen ist, welchen Fortschritt der E23 tatsächlich gemacht hat. In Barcelona wird Force India den Testbetrieb aufnehmen, nachdem man in Jerez gefehlt hat. Allerdings wird das indische Team mit dem Vorjahresmodell in neuer Lackierung ausrücken. Das neue Auto soll beim letzten Viertagestest debütieren. An zwei Tagen wird Mercedes-Testfahrer Pascal Wehrlein für Force India fahren.

Wird der Barcelona-Test einen Aufschluss darüber geben, wie schnell die neuen Formel-1-Boliden sind? Zum letzten Mal wurde im Jahr 2013 ein Wintertest auf der katalanischen Strecke absolviert. Damals stellte Rosberg mit 1:20.130 Minuten die Bestzeit auf. Diese Zeit wurde mit den alten V8-Saugmotoren gefahren. Im vergangenen Mai stand Hamilton mit 1:25.232 Minuten auf der Pole-Position. Jerez hat gezeigt, dass die Zeiten im Vergleich zum Vorjahr schneller geworden sind. Barcelona wird der nächste Indikator für die technischen Fortschritte sein.

Das geplante Fahreraufgebot:

Donnerstag:
Mercedes: Lewis Hamilton
Red Bull: Daniel Ricciardo
Williams: Susie Wolff
Ferrari: Kimi Räikkönen
McLaren: Jenson Button
Force India: Pascal Wehrlein
Toro Rosso: Max Verstappen
Lotus: Pastor Maldonado
Sauber: Felipe Nasr

Freitag:
Mercedes: Nico Rosberg
Red Bull: Daniel Ricciardo
Williams: Felipe Massa
Ferrari: Kimi Räikkönen
McLaren: Fernando Alonso
Force India: Sergio Perez
Toro Rosso: Carlos Sainz
Lotus: Jolyon Palmer
Sauber: Marcus Ericsson

Samstag:
Mercedes: Lewis Hamilton
Red Bull: Daniil Kwjat
Williams: Valtteri Bottas
Ferrari: Sebastian Vettel
McLaren: Jenson Button
Force India: Pascal Wehrlein
Toro Rosso: Max Verstappen
Lotus: Pastor Maldonado
Sauber: Marcus Ericsson

Sonntag:
Mercedes: Nico Rosberg
Red Bull: Daniil Kwjat
Williams: Felipe Massa und Valtteri Bottas
Ferrari: Sebastian Vettel
McLaren: Fernando Alonso
Force India: Nico Hülkenberg
Toro Rosso: Carlos Sainz
Lotus: Romain Grosjean
Sauber: Felipe Nasr

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