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F1-Test: Barcelona 1

Ferrari schnell, Mercedes betriebsam

Sebastian Vettel hat sich auch am zweiten Tag der Testfahrten die beste Zeit gesichert, doch Mercedes glänzt durch Zuverlässigkeit.

Auch am zweiten Testtag der Formel-1-WM 2016 hat Sebastian Vettel in Barcelona die schnellste Zeit gesetzt. Nach seiner Bestmarke am Vortag konnte sich der Ferrari-Pilot am Dienstag in 1:22,810 um mehr als sieben Zehntelsekunden vom Rest des Feldes absetzen. Der Deutsche war dabei auf neuen Ultrasoftreifen unterwegs, die heuer erstmals zum Einsatz kommen.

Damit war er deutlich schneller als Nico Rosberg in der vergangenen Saison auf seiner Polerunde. Der Deutsche zeigte sich zufrieden: "Bis jetzt ist es schon ein sehr, sehr großer Schritt nach vorne, in jedem Bereich. Einerseits was die Aerodynamik angeht, den Grip, den man auf der Strecke spürt, andererseits hat auch der Motor einen Schritt nach vorne gemacht."

Vettel hatte am Vormittag allerdings einen Fehler zu beklagen, der ihm wertvolle Testzeit kostete: "Ich hatte einen kleinen Ausritt, deswegen mussten wir kurz pausieren und ein bisschen was reparieren", erzählte er im Anschluss. "Das gehört dazu, man will auch ans Limit gehen. Es ist natürlich doof, wenn es dann ein bisschen Zeit kostet." Fünf Minuten vor Testende rollte der Ferrari endgültig aus und beendete den Tag vorzeitig.

Rang zwei auf dem Circuit de Catalunya ging an Daniel Ricciardo (RB Racing; + 0,715), der ebenfalls mit Ultrasoftpneus unterwegs war. Dahinter klassierte sich etwas überraschend Force Indias Sergio Pérez (+ 0,840), der seine Zeit auf Supersofts fuhr. Auf Platz vier rangierte Nico Rosberg, ihm fehlten in seinem W07 mehr als zwei Sekunden auf Vettel.

Allerdings konzentrierte sich Mercedes eher auf Long Runs, Rosberg fuhr seine beste Zeit sogar auf Mediumreifen. Was der Konkurrenz allerdings Angst machen sollte, ist die extreme Zuverlässigkeit des Boliden: Ohne Probleme absolvierte der Deutsche 172 Runden. Überhaupt dürfte die Zuverlässigkeit in dieser Saison neue Dimensionen erreichen. Acht von elf Teams konnten mehr als 100 Runden fahren – nur Haas, Manor und Renault blieben im zweistelligen Bereich.

Obwohl man mit 79 Runden nicht zu den Dauerläufern gehörte, kann auch Haas zufrieden sein: Esteban Gutiérrez (+2,714) konnte mit verstärkter Nase deutlich mehr Runden drehen als Romain Grosjean beim Debüt am Montag. Große Probleme waren unter den wachsamen Augen von Teameigner Gene Haas diesmal nicht zu erkennen, mit Rang sechs hinter Marcus Ericsson (+ 2,427) im Vorjahres-Sauber sprang sogar eine ansprechende Platzierung heraus, die den Neuling sogar vor den Williams von Valtteri Bottas (+ 2,838) brachte.

Sorgenkinder waren andere Teams: Max Verstappen (11.; + 3,792) blieb mit seinem Toro Rosso am Vormittag stehen, weil das Team nach einem Getriebeschaden am Montag einen weiteren Defekt erlitt. Immerhin konnte er am Nachmittag weitertesten. Schlimmer erwischte es Renault und Jolyon Palmer (10.; + 3,379): Der Brite blieb nach der Mittagspause mit einem Motorschaden liegen und musste den Testtag vorzeitig beenden. "Das ist sicherlich kein guter Auftakt der Wintertests", seufzte er im Anschluss.

Einen ansprechenden Tag gab es trotz der Aufregung wegen der Demission von Honda-Motorenchef Yasuhisa Arai für McLaren. Zwar landete Fernando Alonso mit 3,272 Sekunden Rückstand nur auf dem neunten Platz und zeigte damit kaum Leistungsverbesserung, doch der MP4-31 lief zumindest zuverlässig, sodass der Spanier mehr Runden (119) drehen konnte als während der gesamten Wintervorbereitung des Vorjahres.

Dem Weltmeister von 2005/06 dürfte jedoch nicht gefallen haben, dass er in der Zeitentabelle hinter dem Manor von Pascal Wehrlein (8.; + 3,115) lag. Der Deutsche spulte zwar nicht so viele Runden ab wie die Konkurrenz, seine Zeit war dennoch gut genug für den achten Platz, den er wie alle Piloten ab Platz fünf außer Verstappen mit Softreifen erreichen konnte.

Rundenzeiten, 2. Testtag:

 1.  Sebastian Vettel   Ferrari      1:22,810
2. Daniel Ricciardo RB Racing + 0,715
3. Sergio Pérez Force India + 0,840
4. Nico Rosberg Mercedes + 2,057
5. Marcus Ericsson Sauber + 2,427
6. Esteban Gutiérrez Haas + 2,714
7. Valtteri Bottas Williams + 2,838
8. Pascal Wehrlein Manor + 3,115
9. Fernando Alonso McLaren + 3,272
10. Jolyon Palmer Renault + 3,379
11. Max Verstappen Toro Rosso + 3,729

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