MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
F1-Test: Barcelona 1

Hülkenberg vorne, Haas-Team Zweiter!

Bestzeit für den Force-India-Piloten am dritten Testtag; ein defektes Benzinsystem legte Ferrari lahm; Arbeitsteilung bei Mercedes.

Nicht die Favoriten von Mercedes oder Ferrari, sondern Force-India-Pilot Nico Hülkenberg fuhr am dritten Tag der Formel-1-Testfahrten 2016 auf dem Circuit de Catalunya die schnellste Zeit. Der Deutsche bestimmte am Mittwoch schon früh das Tempo, steigerte sich im Laufe des Tages immer weiter und markierte auf superweichen Reifen mit 1:23,110 die Bestzeit. Damit war Hülkenberg ganze 2,762 Sekunden schneller als der Zweitbeste, Haas-Pilot Romain Grosjean, und verpasste Sebastian Vettels bisher schnellste Runde der Woche um 0,3 Sekunden.

Bei Mercedes wurde Arbeitsteilung betrieben: Am Vormittag saß entgegen der ursprünglichen Planung zunächst Nico Rosberg im W07, ehe am Nachmittag Lewis Hamilton übernahm; auch am Donnerstag soll genauso verfahren werden. Zunächst hatte das Team diese Planänderung mit Muskelproblemen bei Hamilton begründet, doch am Nachmittag sprach Rosberg plötzlich davon, dass die Arbeitsteilung vielmehr sein Vorschlag gewesen sei, um sich so besser auf "bestimmte Dinge" konzentrieren zu können ...

Wie schon an den ersten beiden Tagen präsentierte sich der W07 auch am Mittwoch als Dauerläufer: Mit über 150 Runden fuhren Rosberg und Hamilton zusammen erneut mehr als die anderen Teams. Am Vormittag führte Mercedes zunächst Aerodynamikmessungen durch, wozu das Auto mit Staudrucksensoren und die neuen Bargeboards mit "Flow Viz"-Farbe versehen wurden. Der überarbeitete Frontflügel wurde aber noch nicht eingesetzt.

Anschließend standen zunächst bei Rosberg und dann bei Hamilton Long Runs mit unterschiedlichen Reifenmischungen auf dem Programm. Auf Mediumreifen zeigte Rosberg am Vormittag vor allem Konstanz: Über 13 Runden bewegten sich seine Rundenzeiten in einem Rahmen von 0,8 Sekunden.

Nachdem Vettel an den ersten beiden Tagen jeweils die Bestzeit gefahren war und nur von kleineren Problemen heimgesucht wurde, traten pünktlich zum Testauftakt seines Teamkollegen Räikkönen die ersten gröberen Schwierigkeiten auf. Ein Problem am Benzinsystem das SF16-H sorgte dafür, dass der Finne erst kurz vor der Mittagspause auf die Strecke gehen konnte. Am Nachmittag drehte Räikkönen dann aber auf und spulte sein Testprogramm ohne weitere Zwischenfälle ab.

Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz junior sorgte am Vormittag für die erste rote Flagge, als der Spanier mit einem losen Rad am Ende der Boxenausfahrt ausrollte. Offenbar war beim Boxenstopptraining, das die Scuderia zu Beginn des Testtages absolviert hatte, irgendetwas schiefgelaufen.

Die zweite Unterbrechung des Testtages löste gegen Mittag der Debütant Rio Haryanto (Manor) aus, nachdem sich der Indonesier am ersten Arbeitstag nach seiner Verpflichtung als Grand-Prix-Pilot in Kurve fünf ins Kiesbett gedreht hatte. Nicht nur wegen dieses Drehers hinterließ Haryanto keinen allzu starken Eindruck – sein Teamkollege Pascal Wehrlein war an den vergangenen beiden Tagen um fast vier Sekunden schneller.

Der McLaren-Honda von Jenson Button machte am dritten Testtag mit Rauchzeichen auf sich aufmerksam, obwohl der Bolide über Nacht mit einem neuen Aggregat ausgestattet worden war. Ausgelaufene Hydraulikflüssigkeit hatte sich am Nachmittag bei der Fahrt aus der Box entzündet, konnte von den Marshals aber rasch gelöscht werden. Der neue Motor musste gleich wieder ausgebaut werden, damit war der Testtag nach nur 51 Runden beendet.

Am Vormittag konnte das McLaren-Team unter anderem noch neue Aerodynamikkonzepte über dem Auspuffendrohr testen und entsprechende Messungen durchführen. Schneller machte das den MP4-31 am dritten Testtag aber nicht. Da auch die Rundenanzahl wieder einmal unterdurchschnittlich war, zeichnet sich bei McLaren kein wirklicher Aufwärtstrend ab.

Dieser war jedoch bei Renault zu verzeichnen. Nachdem Jolyon Palmer aufgrund von Technikproblemen an den ersten beiden Tagen insgesamt nur 69 Runden gefahren war, kam Kevin Magnussen bei seinem ersten Einsatz für das französische Werksteam auf über 100 Runden. Eine Stunde vor Testende tauchte dann das erste Problem am RS16 auf: Magnussen rollte am Ende der Boxengasse aus, was für die dritte rote Flagge des Tages sorgte. Als der Däne kurz vor 18 Uhr noch einmal auf die Strecke gehen wollte, streikte das Auto erneut.

Nicht ganz glatt verlief der Tag auch für die Neueinsteiger von Haas. Nachdem Romain Grosjean am Vormittag 67 Runden gefahren war, hielt ihn am Nachmittag ein Elektrikdefekt lange in der Box. Erst gut eineinhalb Stunden vor Testende nahm der Franzose das Testprogramm wieder auf und verbesserte sich dank superweicher Reifen noch auf den zweiten Rang.

Rundenzeiten, 3. Testtag:

 1.  Nico Hülkenberg   Force India  1:23,110
2. Romain Grosjean Haas + 2,764
3. Kimi Räikkönen Ferrari + 2,867
4. Kevin Magnussen Renault + 2,904
5. Nico Rosberg Mercedes + 2,974
6. Carlos Sainz jr. Toro Rosso + 3,129
7. Felipe Nasr Sauber + 3,282
8. Lewis Hamilton Mercedes + 3,311
9. Daniil Kvyat RB Racing + 3,387
10. Felipe Massa Williams + 3,602
11. Jenson Button McLaren + 3,809
12. Rio Haryanto Manor + 5,139

News aus anderen Motorline-Channels:

F1-Test: Barcelona 1

Weitere Artikel:

GP von Großbritannien: Bericht

Hülkenberg Dritter - Norris gewinnt!

Piastri verliert den Sieg wegen einer Dummheit, Verstappen rutscht mit Miniflügel weg, Norris gewinnt souverän - und Nico Hülkenberg hat endlich sein erstes Podium!

GP von Großbritannien: Fr. Training

Verstappen hinter McLaren & Ferrari

Max Verstappen ist froh, dass sein Boxenfunk nicht sauber angekommen ist, denn mit der Vergabe der Bestzeit hatte er im zweiten Training in Silverstone nichts zu tun

Horners Abschiedsrede

"Völlig überraschend"

Mit Teamchef Christian Horner verlassen auch zwei seiner engsten Vertrauten das Team - ein deutliches Zeichen für einen Machtwechsel bei Red Bull ...