
F1-Test: Paul Ricard | 26.01.2016
Vettel/Ferrari zum Abschluss voran
Sebastian Vettel hat sich am zweiten Tag des Regenreifentests die schnellste Zeit gesichert; erneute Probleme für das McLaren-Team.
Auf dem Circuit Paul Ricard waren auch am Dienstag wieder Ferrari, McLaren und Red Bull Racing auf Einladung des italienischen Reifenmonopolisten unterwegs, um bei künstlicher Bewässerung Pneus für nasse Bedingungen zu testen. Nach der Montagsbestzeit von Daniel Ricciardo im RB11 war es diesmal Sebastian Vettel, der in Ferrari die schnellste Rundenzeit setzte.
Mit 1:06,750 war der Deutsche auf der 3,53 Kilometer langen Streckenvariante gut zwei Sekunden schneller als sein ehemaliger Teamkollege am Vortag. Allerdings hat dieser Wert kaum Aussagekraft, weil am Montag bei stärkerer Nässe getestet wurde, während am Dienstag vornehmlich eine abtrocknende Strecke simuliert wurde. Daniil Kvyat im RB11 fehlten 0,083 Sekunden auf die Bestzeit, McLaren-Junior Stoffel Vandoorne rundete die kurze Ergebnisliste als Dritter (+ 1,008 Sekunden) ab.
Mit 134 Runden war Sebastian Vettel auch der Fleißigste, gefolgt von Vandoorne mit 127 Umläufen und Kvyat mit 113. Insgesamt wurden an beiden Tagen in Frankreich 659 Runden (oder 2.326 Kilometer) abgespult. Zweifellos hätte McLaren gerne ein wenig mehr Kilometer abgespult, doch nach dem montägigen Motorenproblem gab es auch diesmal ein kleines Problem am MP4-30.
Für GP2-Meister Stoffel Vandoorne waren es dennoch zwei nützliche Tage in Le Castellet. "Im Auto zu sitzen ist gut für mich. Als junger Fahrer bekommt man nicht allzu viele Möglichkeiten, das Auto zu fahren. Ich bin für jeden Tag, an dem ich fahren kann, sehr dankbar. Es war toll, zwei Tage im Nassen zu testen", meint der Belgier nach den Testfahrten. Vandoorne war der einzige Pilot, der an beiden Tagen im Einsatz war, und zudem der einzige Testfahrer, der ins Auto klettern durfte.
Beim Reifentest stand die Entwicklung der Regenpneus im Mittelpunkt; die drei eingeladenen Teams sollten aus den zwei Tagen in Südfrankreich keinen eigenen Vorteil ziehen. Nur auf den Installationsrunden kam ein blau markierter Vorjahresregenreifen zum Einsatz, ansonsten fuhren die Piloten mit unmarkierten Prototypenmischungen für die Saison 2016.
Die erste richtige Testgelegenheit für alle Teams ergibt sich erst Ende Februar. Vom 22. bis zum 25. 2. finden sich die elf Rennställe zum ersten Vier-Tages-Test in Montmeló nahe Barcelona ein, bevor vom 1. bis 4. März ebendort die zweite und zugleich letzte Testwoche vor dem Saisonauftakt absolviert wird.