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Formel 1: Analyse

Pérez: Mercedes 2017 noch dominanter

Force-India-Pilot Sergio Pérez glaubt, dass das überarbeitete Reglement dem Mercedes-Werksteam noch mehr in die Karten spielen wird.

Vom überarbeiteten Formel-1-Reglement ab der WM-Saison 2017 erhofft sich die Konkurrenz von Mercedes eine Änderung der Kräfteverhältnisse. Ob das auch der Fall sein wird, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt, doch viel dominanter als Mercedes, das in der laufenden Saison 15 von 17 Rennen gewonnen hat, kann man eigentlich kaum werden. Dass man nicht auch aus Spanien und Malaysia als Sieger abreisen konnte, hat man einerseits einer teaminternen Kollision, andererseits einem Motorschaden und einem übermotivierten Sebastian Vettel zu verdanken.

Mercedes in einem Rennen wirklich aus eigener Kraft zu schlagen, ist in diesem Jahr also noch niemandem gelungen. Trotzdem betont Motorsportchef Toto Wolff: "Es war keine so dominante Saison wie im vergangenen Jahr." Im Vorjahr ließen die "Silberpfeile" jedoch drei Siege von Ferrari zu; in Malaysia und Singapur wurde man dabei sogar im fairen und ehrlichen Kampf besiegt. Im Qualifying ergibt es ein ähnliches Bild: In den drei Turbosaisonen durfte am Samstag nur selten ein anderer jubeln.

Mercedes noch dominanter als 2015

Auch die Statistiken belegen, dass Mercedes eigentlich noch dominanter geworden ist. War Verfolger Ferrari 2015 im Qualifying durchschnittlich mit einer Rundenzeit von 101,376 Prozent gegenüber der Pole-Position-Zeit unterwegs, so sind es 2016 101,460 Prozent – ein leichter Anstieg zum Schlechteren. Zwar ist Red Bull Racing von 101,804 Prozent auf 101,668 Prozent nähergekommen, dennoch ändert es nichts an der Tatsache, dass Mercedes statistisch gesehen noch mehr Vorsprung auf die direkte Konkurrenz herausgeholt hat, zumindest im Qualifying.

Im Rennen konnte man zuletzt allerdings einen anderen Eindruck bekommen, weil speziell Red Bull Racing auf 'Long Runs' stets große Gefahr ausstrahlt und in Malaysia einen Doppelerfolg einfahren konnte. Die "Silberpfeile" können ihre Dominanz zumindest am Sonntag selten wirklich perfekt ausspielen, was sich darin zeigt, dass man trotz 15 Siegen in dieser Saison lediglich vier Doppelerfolge einfahren konnte.

Stabiles Reglement für besseres Racing

Toto Wolff ist davon überzeugt, dass sich das Bild noch weiter zu Ungunsten von Mercedes entwickelt hätte, wenn das Aerodynamik-Reglement 2017 stabil geblieben wäre: "Für mich ist das einfach ein schrumpfender Ertrag bei stabilem Reglement. Ich sage immer, dass man die Regeln unangetastet lassen soll; dann wird die Performancelücke sinken, und wir werden möglicherweise gutes Racing sehen."

"Aber dann hat jemand anderes entschieden, für das kommende Jahr etwas Neues einzuführen – dann stehen wir wieder am Anfang", so Wolff weiter, der sich vorstellen kann, dass die Abstände im kommenden Jahr wieder größer werden. Force-India-Pilot Sergio Pérez vermutet sogar, dass Mercedes dadurch weiter an Dominanz gewinnen kann, denn Mercedes besitzt mit seinem Motor das wohl größte Faustpfand.

Dieser könnte bei höherem Abtrieb den entscheidenden Vorteil bringen: "Wenn man viel mehr Abtrieb hat, wird der Motor noch wichtiger, weil man mehr Zeit mit Vollgas zubringt", erklärt der Mexikaner. Speziell Honda und Renault können nicht mit dem Mercedes-Aggregat mithalten und so vielleicht ein Problem bekommen. "Es wird interessant sein zu sehen, was die Hersteller für das kommende Jahr tun können", sagt Pérez, der selbst mit einem Mercedes-Motor im Heck fahren wird; Force India dürfte mit seinen Ressourcen jedoch keine Gefahr für das Werksteam darstellen.

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