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Formel 1: News

Formel-1-Test für Rene Binder

Ein junger Tiroler klopft an die Tür der Formel 1: Formel-V8-Titelanwärter Rene Binder wird im Oktober in Le Castellet einen Renault testen.

Fotos: © Foto ENIK

Rene Binder steht vor dem nächsten großen Schritt in seiner Karriere. Am 24. Oktober wird der österreichische Nachwuchsfahrer bei einem Privattest des Renault-Teams in Le Castellet erstmals einen Formel-1-Boliden testen. Es handelt sich dabei um einen E20 aus der Saison 2012, wie ihn auch Robert Kubica kürzlich getestet hat - also jenes Auto, das mit Kimi Räikkönen in Abu Dhabi (damals noch unter dem Namen Lotus) einen Grand Prix gewinnen konnte.

"Ich freue mich sehr auf diese Chance", sagt Binder, dessen bisher einzige Formel-1-Erfahrung ein Simulatortest für Caterham im Sommer 2014 war. "Das war wirklich eine gute Gelegenheit für mich, weil ich das Team bei den Vorbereitungen auf den Grand Prix in Monza unterstützen konnte."

Der Test mit Renault sei aber "natürlich noch einmal eine ganz andere Geschichte, weil ich erstmals die echte Power eines Formel-1-Wagens spüren werde, und das ist natürlich etwas, wovon jeder junge Rennfahrer träumt".

Binder, trotz seiner Erfahrung gerade mal 25 Jahre alt, wurde nach einigen schwierigen Saisons von manchen schon abgestempelt. 2012 gelang ihm der Sprung in die GP2, dort kam er aber über starke Einzelergebnisse nicht hinaus. Doch mit dem Wechsel in die Nachfolgeserie der Renault-World-Series, in die Formel V8 3.5, gelang ihm dieses Jahr endlich der Durchbruch.

Der Tiroler gewann in Monza beide Läufe, führte zwischenzeitlich die Meisterschaft an und liegt in dieser weiterhin aussichtsreich auf dem zweiten Platz - nur 14 Punkte hinter Pietro Fittipaldi, dem Enkelsohn des legendären Formel-1-Champions Emerson Fittipaldi.




Auch Binder liegt das Rennfahren im Blut: Sein Onkel Hans Binder trat 1976/77 insgesamt 13 Mal in der Formel 1 an. Sein bestes Ergebnis war ein achter Platz in Zandvoort 1977, in einem von ATS eingesetzten Penske-Ford. John Surtees, einer von Binders Teamchefs, hat einmal über den Österreicher gesagt: "Hans war besser als seine Ergebnisse."

In zweiter Generation hofft nun Neffe Rene auf den Sprung in die Formel 1. "Wir wissen alle, wie schwierig es heute ist, ein Formel-1-Cockpit zu bekommen, nachdem es deutlich weniger Autos gibt", zeigt er sich realistisch. "Aber es scheint zumindest so zu sein, dass ich inzwischen da und dort auf dem Radarschirm registriert werde."

Der Renault-Test wurde ihm seitens der Franzosen angeboten. Ein Fulltime-Einstieg in die Formel 1 ist unter den aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen trotzdem eine Herausforderung. Aber Binder hat einen Plan B, falls es mit der Königsklasse nicht klappen sollte: "Wir schauen uns auch in der IndyCar-Serie und in der WEC um. Aber im Moment konzentriere ich mich noch voll auf meine Ziele in der Formel V8 3.5."

Mia Sharizman, die Direktorin der Renault-Nachwuchsakademie, erklärt, sie habe "Renes Fortschritte in den vergangenen zwei Jahren mitverfolgt. Wir sind glücklich, ihm diese Möglichkeit mit einem Formel-1-Rennwagen geben zu können. Ich bin sicher, dass er die Erfahrung genießen wird."

"Das Programm, das wir in Form von Training-, Qualifying- und Rennsimulationen umsetzen, soll jungen Fahrern wie ihm helfen, ihr maximales Potential aus ihrem Programm im Nachwuchsformelsport umzusetzen", ergänzt sie. Und das, nebenbei bemerkt, noch mit einem laut kreischenden V8-Saugmotor ...

Übrigens: Binder wird im Zuge der Renault-Bekanntgabe am Freitagmorgen das erste Freie Training gemeinsam mit Ernst Hausleitner für den ORF co-kommentieren und dabei auch über seine Karriere und seine Chance in der Formel 1 sprechen.

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