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Formel-1-Test: Barcelona I

Topteams auch beim Testauftakt vorne

Am ersten Tag der Testfahrten lagen die üblichen Verdächtigen vorne, nur Renault überraschte positiv; McLaren wieder mit Problemen.

Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing – die drei Topteams der Formel-1-WM 2017 lagen auch am ersten Tag der Wintertestfahrten 2018 in Barcelona vorne. Bestzeit erzielte Daniel Ricciardo in 1:20,179, 0,17 Sekunden vor Valtteri Bottas und 0,327 vor Kimi Räikkönen, wobei am Nachmittag die Zeiten nicht mehr verbessert wurden, was an den Wetterbedingungen lag. Bereits kurz nach der Mittagspause zogen dunkle Wolken auf, die Asphalttemperaturen kühlten von 20 auf zehn Grad ab; später begann es sogar zu regnen.

So konnte sich auch Weltmeister Lewis Hamilton, der den neuen W09 bei Halbzeit von Bottas übernommen hatte, nicht nennenswert in Szene setzen. Der Brite absolvierte 25 Runden und belegte mit 2,148 Sekunden Rückstand den sechsten Platz. Der Mercedes lief noch nicht wie auf Schienen, wie einige kleine Rutscher in Kurve 1 bewiesen. Positiver war der erste Eindruck des RB14: Ricciardo konnte früh aufs Gas steigen, ohne dass der Bolide ausbrach.

Am ersten Testtag 2017 hatte Hamilton eine Bestzeit von 1:21,765 erzielt, diese Marke wurde heuer bereits am Vormittag unterboten. Während die Rundenzeiten des ersten Testtags nicht allzu relevant sind, dürfte die Zuverlässigkeit der drei Topteams stimmen: RB Racing schaffte auf Anhieb 105 Runden, Mercedes 83, Ferrari 80.

Vierter und damit gleichsam erster Verfolger der Top 3 war Renaults Nico Hülkenberg mit 0,368 Sekunden Rückstand. Der Deutsche führte am Vormittag die Zeitentabelle lange an, übergab dann aber an seinen Teamkollegen Carlos Sainz junior. Der musste am Nachmittag offenbar ein anderes Programm abspulen, belegte mit fast zwei Sekunden Rückstand dennoch einen guten sechsten Rang.

Der erste Eindruck des RS 18 sei positiv gewesen, bestätigte Hülkenberg nach 73 Runden: "Vor allem verglichen mit vor einem Jahr, wie da der erste Morgen gelaufen ist und wie er heute gelaufen ist – ein gewaltiger Unterschied. Wir haben große Fortschritte gemacht." Es sei ungewöhnlich, dass alles so problemlos gelaufen sei, freute er sich.

Zwischen den beiden Renault-Fahrern reihte sich zunächst McLaren mit Fernando Alonso ein, der wegen eines verlorenen Rads – eine Mutter dürfte sich gelöst haben – gleich zum Auftakt die erste Unterbrechung auslöste und weite Teile des Vormittags verpasste. Danach schien Alonso mit 1,16 Sekunden Rückstand lange Zeit als Fünfter auf; er war allerdings mit Supersoft unterwegs, während Ricciardo und Bottas ihre Bestzeiten auf Mediumreifen markierten.

Eine halbe Stunde nach Ende der Testfahrten wurde die offizielle Zeitentabelle veröffentlicht, auf der Alonso mit 2,175 Sekunden Rückstand nur als Siebenter geführt wurde. Offenbar hatte er auf seiner schnellsten Runde die letzten Schikane abgekürzt, weshalb ihm diese persönliche Bestzeit aberkannt wurde. Was aber die neue Motorenpartnerschaft mit Renault betrifft, war es für McLaren dennoch ein besserer Start in die Saison als die letzten drei Jahre mit Honda, immerhin schaffte er 51 Runden.

Produktiv gestaltete sich der erste Testtag auch für die neue Partnerschaft von Toro Rosso und Honda: Brendon Hartley (8.; + 2,192) schaffte 93 Runden. Am schlechtesten lief es für Force India: Nikita Mazepin hatte Bremsprobleme, steckte einmal im Kiesbett und legte lediglich 22 Runden, allesamt am Vormittag, zurück. Der Russe wurde mit 5,449 Sekunden Rückstand Zwölfter.

Ursprünglich hätte am Donnerstag Nicholas Latifi für Force India im Auto sitzen sollen, dieser musste seine geplante Teilnahme am Test wegen einer akuten Erkrankung aber absagen. "Ich bin in der vergangenen Woche wegen einer ernsthaften Infektion im Spital gelegen und erhole mich jetzt zu Hause. In vier Wochen will ich wieder an der Rennstrecke sein", schrieb der Kanadier auf twitter.

Barcelona-Testfahrten, 26/2/18:

 1. D. Ricciardo   RB Racing    1:20,179 104 Rd.
2. V. Bottas Mercedes + 0,170 58
3. K. Räikkönen Ferrari + 0,327 80
4. N. Hülkenberg Renault + 0,368 73
5. C. Sainz jr. Renault + 1,989 26
6. L. Hamilton Mercedes + 2,148 25
7. F. Alonso McLaren + 2,175 51
8. B. Hartley Toro Rosso + 2,192 93
9. L. Stroll Williams + 2,273 46
10. R. Grosjean Haas + 2,913 55
11. M. Ericsson Sauber + 4,718 63
12. N. Mazepin Force India + 5,449 22
13. S. Sirotkin Williams + 23,969 28

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