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Formel-1-Test: Barcelona I

Hamilton beendet erste Woche in Front

Zum Abschluss der ersten Testwoche in Barcelona markierte Weltmeister Lewis Hamilton (Mercedes) am Donnerstag die absolute Bestzeit.

Lewis Hamilton sicherte sich am Donnerstag die Tages- und auch die Wochenbestzeit der Barcelona-Testfahrten. Der Mercedes-Pilot erzielte bei deutlich besseren Wetterbedingungen als am Mittwoch bei bis zu 14 Grad Luft- und 28 Grad Asphalttemperatur binnen 69 Umläufen seine schnellste Runde in 1:19,333 und war damit um 0,34 Sekunden schneller als Sebastian Vettel (Ferrari) am Dienstag.

Nach dem Winterwetter der letzten beiden Tage konnte am Donnerstag auch dank des Ausfalls der Mittagspause ordentlich getestet werden – zur Erleichterung der Teams, die endlich auch längere Rennsimulationen durchführen konnten. Mercedes und Red Bull Racing nutzten dies, um neue Komponenten im Bereich des Frontflügels auszuprobieren.

Am Ende war Hamiltons Rundenzeit auf Mediumreifen sogar schneller als seine im Winter 2017 aufgestellte Bestmarke von 1:19,352 auf Supersoftpneus. Der Weltmeister fuhr erst gegen 14 Uhr aus der Box, nachdem Valtteri Bottas den W09 am Vormittag 60 Runden lang getestet hatte. Der Finne war bei noch regnerischen Verhältnissen um dreieinhalb Sekunden langsamer als sein Teamkollege und belegte nur den zwölften Platz.

Erster Verfolger Hamiltons war mit einem Rückstand von 0,521 Sekunden Stoffel Vandoorne auf Hypersoftreifen. Die Integration des Renault-Aggregats dürfte McLaren noch Probleme bereiten, vor allem was die Abführung der Motorhitze im Chassis betrifft – auch am Donnerstag gab es wieder verschmorte Karosserieteile. Laut Rennleiter Éric Boullier handelt es sich dabei aber um einen Groschendefekt, der bis nächste Woche aussortiert sein soll.

Ebenso wie Vandoorne und Pierre Gasly im mit 147 Runden erstaunlich zuverlässigen Toro-Rosso-Honda schaffte auch Sebastian Vettel mehr als 100 Umläufe. Der Deutsche büßte auf den etwas weicheren Softpneus fast eine Sekunde auf Hamilton ein und wurde Dritter. Abgesehen von kleinen Rauchschwaden, meist beim Zurückfahren an die Box, traten am Ferrari keine von außen ersichtlichen Probleme auf.

RB Racing hingegen musste den letzten Testtag nach einem Ausritt von Max Verstappen gegen 16 Uhr vorzeitig beenden. "Ich hatte eine kleine Schrecksekunde. Ich habe mich ins Kiesbett gedreht und wollte retour fahren, aber da steckte ich dann fest. Zum Glück bin ich nirgends eingeschlagen", erklärte der Niederländer. "Auf die Rundenzeiten zu schauen, ergibt aber keinen Sinn. Wir sind noch keine 'long runs' gefahren. Mercedes und Ferrari sind sicher stark, aber ich bin ganz zufrieden mit dem Auto."

Nach lediglich 35 Runden und einem Rückstand von mehr als zweieinhalb Sekunden war die größere Sorge im Limonadenlager aber eher, dass die für 2018 neu gestalteten Luftleitbleche am RB14 mehrfach kaputtgegangen sind. Vor Ort konnte dafür nur eine improvisierte Lösung gefunden werden; dauerhaft soll dieses Problem bis nächste Woche behoben werden.

Abseits der WM-Favoriten kam Haas mit Kevin Magnussen (4.; 96 Runden) am Donnerstag erstmals richtig ins Fahren, und Carlos Sainz junior bestätigte als Sechster (+ 1,607) den positiven ersten Eindruck vom Renault RS 18; am verregneten Vormittag war sein Teamkollege Nico Hülkenberg für 49 Runden im Einsatz und büßte dabei mehr als drei Sekunden auf die Spitze ein.

Nach den ersten vier Testtagen ist es schwierig, die Zeiten im Mittelfeld seriös zu bewerten, das Sauber-Team dürfte allerdings Schwierigkeiten haben, auf Speed zu kommen. Ein Dreher von Marcus Ericsson, der gegen 10 Uhr die erste rote Flagge auslöste, blieb ohne nennenswerte Folgen. Der Schwede belegte den 13. Platz, 14. wurde sein neuer Teamkollege Charles Leclerc. Langsamer war nur Williams-Rookie Sergey Sirotkin.

Die offiziellen Testfahrten werden nach einer kurzen Pause am Dienstag, dem 6. März, erneut auf dem Circuit de Catalunya und mit allen zehn in der Formel-1-WM vertretenen Teams fortgesetzt.

Barcelona-Testfahrten, 1/3/2018:

 1. L. Hamilton    Mercedes     1:19,333   69 Rd.
2. S. Vandoorne McLaren 1:19,854 110
3. S. Vettel Ferrari 1:20,241 120
4. K. Magnussen Haas 1:20,317 96
5. F. Alonso McLaren 1:20,929 51
6. C. Sainz jr. Renault 1:20,940 60
7. L. Stroll Williams 1:21,142 54
8. S. Pérez Force India 1:21,973 75
9. M. Verstappen RB Racing 1:22,058 35
10. P. Gasly Toro Rosso 1:22,134 147
11. N. Hülkenberg Renault 1:22,507 49
12. V. Bottas Mercedes 1:22,789 60
13. C. Leclerc Sauber 1:22,808 59
14. M. Ericsson Sauber 1:23,825 79
15. S. Sirotkin Williams 1:31,979 47

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