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Formel-1-Test: Barcelona I

Aeroreduktion ein Schuss in den Ofen?

Trotz oder wegen der reduzierten Aerodynamik: Die ersten Testzeiten lassen vermuten, dass die neuen Boliden schneller geworden sind.

Nachdem im vergangenen Jahr unter den Technikchefs der Formel-1-Teams noch die Ansicht vorherrschte, die Autos der Saison 2019 wären bis zu zwei Sekunden pro Runde langsamer als ihre Vorgänger, sind die selben Experten nach der ersten Woche der Barcelona-Testfahrten zur unweigerlichen Überzeugung gelangt, dass sie sogar erneut schneller geworden wäre – trotz oder sogar wegen neuer Regeln im Aerodynamikbereich.

Wichtigstes Indiz dafür ist, dass Nico Hülkenbergs Bestzeit von 1:17,393 nahe an jenem Wert liegt, mit dem Sebastian Vettel 2018 die Zeitenliste anführte. Der Ferrari-Pilot markierte damals eine 1:17,182 – mit der weichsten Reifenmischung, einem wohl fast leeren Tank und erst am Ende der zweiten Wintertestwoche.

Gut möglich also, dass diese Zeit in der kommenden Woche noch unterboten wird, wenn es vor allem Ferrari und Mercedes erstmals auf schnelle Einzelrunden anlegen. Auch wenn er den Grund dafür in den dann höheren Außentemperaturen und dem nicht mehr ölenden Asphalt des Circuit de Catalunya sieht, meint Renault-Chassischef Nick Chester: "Am Ende der Testfahrten werden die Autos einen Zacken schneller sein als im vergangenen Jahr."

Er kann sich vorstellen, dass die Autos binnen weniger Tage auf dem Niveau vom Ende der Saison 2018 fahren, als die Boliden im Rahmen des damaligen Aeroreglements zu Ende entwickelt waren. Toro Rossos stellvertretender Technikchef Jody Eggington stimmt zu: "Ingenieure sind fantastisch darin, Herausforderungen zu meistern. Knackpunkt ist, dass nur über Unterschiede bei Rundenzeiten gesprochen wurde."

Die veralteten Schätzungen der Rundenzeit aber basierten auf Windkanalversuchen, bei denen die verwendeten Modelle in keinster Weise optimiert waren. Ein Basisauto wurde schlichtweg den neuen Vorgaben – also vereinfachter Frontflügel, simplere Seitenkästen und Luftleitbleche – angepasst, wodurch sich jener beschriebene, massive Abtriebsverlust einstellte.

Der Aufschrei war groß, die Prognosen fielen düster aus, doch die Teams fanden Wege und Mittel, sich die verlorene Aeroleistung an anderen Stellen zurückzuholen – und das laut Eggington sogar mit Regeln, die restriktiver sind. Bedenkt man, dass die Entwicklung noch in den Kinderschuhen steckt, ist mehr als fraglich, ob von der von der FIA versprochenen Besserung für Hinterherfahrende in Sachen Luftverwirbelungen im Laufe der Saison viel übrigbleiben wird.

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