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Valtteri Bottas über 2026 Fotomontage: So ähnlich könnte Valtteri Bottas in einem Red-Bull-Overall aussehen
Fotomontage (ChatGPT / Red Bull & Sauber)

Bottas: Vielleicht wäre ich mit meiner Erfahrung der Richtige für Red Bull

Valtteri Bottas hofft 2026 auf ein Comeback als Rennfahrer in der Formel 1 und glaubt nicht an eine Chance bei Red Bull, obwohl er dort vielleicht helfen könnte ...

Nachdem er seinen Stammplatz bei Sauber am Ende der vergangenen Saison verloren hat, ist Valtteri Bottas als dritter Fahrer zu Mercedes zurückgekehrt. Doch der Finne will 2026 wieder Rennen fahren. Darüber, welche Optionen er hat und wie seine Chancen auf ein Grand-Prix-Comeback stehen, hat er jetzt im offiziellen Formel-1-Podcast Beyond the Grid gesprochen.

Für 2024 war das Fahrerkarussell der Formel 1 ausnahmsweise stehengeblieben. Alle Teams hatten ihre Fahrer aus dem Vorjahr beibehalten. Zur Saison 2025 jedoch kam wieder Bewegung hinein. Doch Bottas war einer derjenigen, für die das Spiel vorerst vorbei war.

Mit 35 Jahren hat er sich am Ende der Warteschlange wieder eingereiht. In der Hoffnung, dass seine Auszeit nur von kurzer Dauer ist. In der Zwischenzeit hat Bottas alles richtig gemacht: Er kehrte zu seinem früheren Team Mercedes zurück, übernahm die Rolle des Ersatzfahrers und erhielt Lob von Teamchef Toto Wolff ebenso wie vom jungen Stammfahrer Andrea Kimi Antonelli, der Bottas für dessen Unterstützung dankbar ist.

Wer an einem beliebigen Sonntag 2025 ein Formel-1-Rennen im Fernsehen verfolgt, bekommt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Bild von Bottas zu sehen. Sein Vokuhila unter einer Mercedes-Kappe, der Schnurrbart wehend. Doch das ist kein langfristiges Ziel für einen wettbewerbsorientierten Fahrer mit zwölf Jahren Formel-1-Erfahrung und zehn Grand-Prix-Siegen. Bottas lotet nun seine Optionen aus, denn die Cockpits für 2026 werden langsam vergeben.

Mercedes: Nur geringe Chancen auf ein Cockpit

Ein Platz, der wohl nicht in Frage kommt, ist seine aktuelle Heimat. Mercedes scheint an Antonelli und George Russell festhalten zu wollen. Obwohl Russells Vertrag Ende 2025 ausläuft und bislang nicht verlängert wurde.

"Realistisch betrachtet glaube ich, dass Mercedes als Team und auch Toto derzeit sehr zufrieden mit ihrer Fahrerpaarung sind", sagt Bottas. "Kimi macht Fortschritte. Ja, er hatte ein paar schwierige Rennen, aber das gehört zur Lernkurve. Ich denke, Kimi ist eher die langfristige Investition. George macht einen großartigen Job, ist sehr konstant und holt das Maximum aus dem Auto. Selbst wenn ich Teamchef wäre, würde ich keinen Grund für eine Veränderung sehen. Natürlich würde ich Valtteri Bottas verpflichten. Aber du weißt, was ich meine!"

Red Bull: Wäre Bottas der Richtige?

Ein anderes Topteam könnte hingegen 2026 einen Fahrer suchen: Red Bull hat das zweite Cockpit Yuki Tsunoda überlassen, und es ist nicht ausgeschlossen, dass er nach dem Grand Prix von Abu Dhabi den Sergio-Perez-Abschiedsgruß erhalten wird. Doch auch ein Wechsel nach Milton Keynes erscheint für Bottas unwahrscheinlich: "Ich weiß nicht, ob sie überhaupt Fahrer außerhalb ihrer Akademie in Betracht ziehen. Sie haben ja so viele. Und sie haben natürlich auch ihr Juniorteam, das RB-Team", sagt er.

"Es ist schwierig, denn es scheint kein leicht zu fahrendes Auto zu sein. Max macht den Job. Er pusht das Auto fast über seine Grenzen hinaus. Und wer auch immer neben ihm fährt, sieht dabei nicht besonders gut aus. Ich frage mich, ob dieses Auto, um wirklich schnell bewegt zu werden, nicht einen erfahrenen Fahrer braucht. Aber das ist nur meine Spekulation. Ich denke, sie wissen, dass ich bereit bin zu fahren. Sie wissen, dass ich für nächstes Jahr zur Verfügung stünde. Aber ich weiß nicht, wie sie darüber denken."

Auf die Frage, ob er mit Red Bull über ein Cockpit für 2025 gesprochen habe, antwortet Bottas überraschend offen - und deutet persönliche Differenzen an: "Nicht wirklich. Das Thema war schnell vom Tisch, weil es offenbar eine Person - oder mehrere - bei Red Bull gibt, die kein großer Fan von mir ist. Aber so ist das Leben."

Alpine: Wechselt er zum Kundenteam?

Vielleicht findet sich für Bottas ein Platz weiter hinten im Feld. Vor allem, weil er, wie er selbst erklärt, auch eigene Sponsoren mitbringen kann: "Das hängt vom Team ab, aber ich habe ein paar persönliche Partner, die mich möglicherweise unterstützen würden. Wenn auch nicht in dem Ausmaß wie bei manchen anderen Fahrern. Aber warten wir einfach ein paar Rennen ab und schauen, wie sich alles entwickelt. Man weiß nie, ob sich irgendwo eine Tür öffnet", sagt er.

Eine mögliche Verbindung tut sich derzeit bei Alpine auf. Das Team wird ab 2026 mit Mercedes-Antrieben fahren - und mit Pierre Gasly, dessen mehrjähriger Vertrag eine Verlängerung bräuchte, sowie einem zweiten Cockpit, das aktuell offenbar nur auf Basis von maximal fünf Rennwochenenden vergeben wird, könnte Bottas dort die gesuchte Lösung sein.

"Wahrscheinlich gab es da schon einige Gespräche. Ich war selbst nicht direkt involviert, aber mein Management-Team ist im Hintergrund immer dabei, den Markt zu beobachten", erklärt Bottas zu einem möglichen Wechsel nach Enstone.

"Dass sie künftig Mercedes-Motoren verwenden, ist meiner Meinung nach eine gute Entscheidung. Sie sind dieses Jahr beim zweiten Fahrer angelangt, und ich denke, die nächsten Rennen werden zeigen, wie es weitergeht. Wenn ein Team in Schwierigkeiten steckt, kann Erfahrung auf jeden Fall helfen. Aber in diesem Sport gibt es viele politische Einflüsse. Ich habe zum Beispiel keine zig Millionen, um mir ein Cockpit zu kaufen."

Cadillac: Bottas' wahrscheinlich beste Chance

Eine Chance für Bottas ist außerdem die bevorstehende Erweiterung des Starterfeldes. Cadillac wird 2026 als elftes Team in die Formel 1 einsteigen. Die traditionsreiche US-Marke will sich von Beginn an stark präsentieren - und ein erfahrener Pilot wie Bottas könnte genau das leisten. Zwar wird Sergio Perez derzeit intensiv mit dem Team in Verbindung gebracht, doch auch Bottas brächte reichlich Erfahrung mit, insbesondere mit Blick auf die neuen Regularien.

Warten will er auf Cadillac allerdings nicht ewig: "Ich glaube nicht, dass sie in großer Eile sind", sagt Bottas. "Sie sind sehr beschäftigt damit, das Auto rechtzeitig zum Saisonstart in Melbourne oder zumindest für den ersten Test Anfang nächsten Jahres auf die Strecke zu bringen. Aber was meinen eigenen Zeitplan betrifft: Ich will spätestens im August wissen, wie es für mich 2026 weitergeht. Dann muss ich anfangen, konkrete Pläne zu machen. Hoffentlich erfahren wir vorher schon mehr."

"Ich denke, sie haben ein paar Fahrer auf der Liste. Aber ich glaube, dass meine Erfahrung ihnen helfen könnte. Ich bin inzwischen für drei verschiedene Teams gefahren, hatte großen Erfolg mit Williams und generell viele starke Resultate. Ich hoffe also, dass ich in einer guten Ausgangsposition bin. Und für mich ist dieses Projekt tatsächlich sehr interessant: ein neues Team in der Formel 1, ein amerikanisches Team mit vielleicht einem anderen Blick auf den Sport."

"Wenn ich dort als Fahrer einsteigen würde, wäre das sehr spannend. Man beginnt buchstäblich bei null. Das Team startet bei null. Und man kann wirklich Einfluss nehmen - auf bestimmte Dinge, auf die Richtung, die eingeschlagen wird. Wenn sich dann der Erfolg einstellt, ist das eine enorme Motivation und Genugtuung. Ein Regelumbruch ist immer ein guter Moment, um einzusteigen. Denn wenn man plötzlich den richtigen Ansatz trifft, kann man von Anfang an wirklich konkurrenzfähig sein."

Motorsport-Total.com

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