MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Teil 5: Brabham wird zu Fuß Weltmeister

Michi Gamauf

Saisonfinale 1959: Grand Prix der USA in Sebring

Drei Piloten kämpfen um den WM-Titel: Jack Brabham, mit zwei Saisonsiegen, Stirling Moss, der in den vergangen vier Jahren jeweils Vizeweltmeister wurde, aber noch immer auf seinen ersten Titel wartete, und Tony Brooks, der unbedingt einen Sieg gebraucht hätte.

Brabham und Moss lieferten einander in den ersten Runden ein beinhartes Rad an Rad Duell. Brooks‘ Titelchancen waren praktisch zunichte, als ihn sein eigener Teamkollege, Graf Wolfgang von Trips, torpedierte und beide zur Schadenskontrolle an die Box gefahren kamen. Aber auch Moss hatte wieder einmal Pech: Getriebeschaden und zum fünften Mal hintereinander und knapp den Titel verpasst.

Also freie Fahrt zur WM-Krone für Brabham? Mitnichten! Brabham führte bis zur letzten Runde, als der Motor seines Coopers plötzlich stotterte und er zwei Kilometer vor dem Ziel ohne Sprit ausrollte. Der hinter ihm fahrende Teamkollege Bruce McLaren blieb beinahe stehen, um seinem Capo zu helfen. Der hingegen bewegte ihn mit wilden Gesten zur Weiterfahrt, denn im Hintergrund tauchte bereits der Franzose Maurice Trintignant auf.

Und nun kam wieder Tony Brooks ins Spiel: Wenn McLaren und Trintignant im Duell kollidieren sollten, dann wäre Brooks der lachende Dritte. Mit einem Sieg würde er Brabham den Titel noch in letzter Sekunde wegschnappen.

Der sonst so kühle Brabham reagierte vollkommen unrationell: Der Brite fing an, seinen Wagen in Richtung Ziel zu schieben!

Von hinten hatte er nichts mehr zu befürchten, die anderen Piloten waren bereits überrundet. Mit vier Minuten Rückstand kam Brabham völlig erschöpft an.

Inzwischen hatte sich Bruce McLaren als jüngster Grand Prix Sieger aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingetragen, Brooks hatte nicht gewonnen - daher ging der WM-Titel zu Brabham. Seine kraftraubende Aktion wäre also nicht nötig gewesen...

Bis heute blieb er der einzige Pilot, der den titelbringenden Grand Prix zu Fuß beendete.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

Le Mans 2025 – Tag 10

Renn-Sonntag: Was für ein Ergebnis!

Konnten anfangs Cadillac, Peugeot und Porsche im Kampf um die Spitze noch mithalten, wurde im Verlauf des Rennens eines immer mehr deutlich: Ferrari hatte sich zuvor nicht zu weit in die Karten schauen lassen – stattdessen haben die Italiener ganz einfach „ihr Ding“ durchgezogen, um den dritten Erfolg in einer Reihe einzufahren. Richard Lietz mit GT3-Sieg!

Rallycross, Fuglau: Vorschau

Rekordstarterfeld im Waldviertel

Mit den Rennen am 21. und 22. Juni nimmt der Meisterschaftszug erneut Fahrt auf. In fast allen Klassen sind die Top-Piloten nur durch wenige Punkte getrennt. Hochspannung in der MJP-Arena Fuglau ist so garantiert.

24 Nürburgring 2025: Galerie Tag 1

Große Galerie vom Adenau RaceDay am Nürburgring

Richtig stimmungsvoll war der traditionelle Auftakt zu dem eigentlichen Haupt-Event – dem weltweit bekannten Rennen durch die 25,378 Kilometer lange „Grüne Hölle“ der Nordschleife des Nürburgrings. Hier unsere große Galerie!

Weitere 10 Jahre Montreal

Formel 1 verlängert mit Kanada!

Obwohl der aktuelle Vertrag noch bis 2031 läuft, hat die Formel 1 die Vereinbarung mit Kanada vorzeitig um mehrere Jahre verlängert - Weitere zehn Jahre in Montreal

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.