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Die heiße Phase beginnt

Timo Scheider möchte in England, auf dem kürzesten Kurs der DTM, seine Führung ausbauen und eine offene Rechnung begleichen.

Nach der Sommerpause geht es nun am Sonntag, dem 31. August, in die letzte, heiße Phase der DTM Saison 2008 - und dies auf der kürzesten Rennstrecke im DTM Kalender.

Mit einer Länge von 1,929 Kilometern ist der sogenannte Indy Circuit von Brands Hatch um 371 Meter kürzer als der Norisring. Eine Tatsache, die auch Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug bekannt ist:

"Brands Hatch stellt ganz andere Herausforderungen an Fahrer und Teams als zuletzt der Nürburgring. Neben einem guten Speed kommt es hier vor allem auf die Taktik und die Boxsenstopp-Strategie an, denn schon nach wenigen Runden wird es auf dieser Strecke kaum eine Stelle ohne Verkehr geben.“

Ausserdem steht das Rennen in der englischen Grafschaft Kent erst seit 2006 auf dem DTM Kalender, weswegen die Erfahrungswerte im Vergleich zu anderen Rennstrecken weniger sind.

Scheider fühlt sich gut

Wahlösterreicher Timo Scheider (GW:plus/Top Service Audi A4 DTM) geht mit dem guten Gefühl des Gesamt-Führenden in den achten DTM Lauf dieser Saison, auch wenn die ersten vier Fahrer derzeit nur durch sieben Punkte getrennt sind.

Dass dadurch bei den verbleibenden vier Rennen die Spannung nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für Fahrer und Teams garantiert ist, weiß natürlich auch der Mann aus Lochau am Bodensee: „Wir haben die Sommerpause genützt, um uns optimal auf Brands Hatch vorzubereiten – aber auch, um etwas Urlaub zu machen und neue Energie zu tanken.“

Ausserdem hat Scheider noch eine Rechnung mit dem Indy Circuit offen. 2006 wurde er trotz eines starken Rennens nur Zehnter, und letztes Jahr verlor er durch eine Kollision in der Startkurve jede Chance auf ein gutes Ergebnis und fuhr schließlich als 13. über die Ziellinie. Diese Scharte soll heuer ausgewetzt werden.

Und die Chancen dafür stehen nicht schlecht, wie der gebürtige Wiener, Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich erläutert: "Brands Hatch lag uns in den letzten beiden Jahren als Rennstrecke immer recht gut. Ich denke, dass der neue A4 auch dort gut funktionieren wird. Und dass wir mit weniger Gewicht starten können, als die 2008-er Mercedes-Benz, kommt uns entgegen.“

Tatsächlich gab es bei der Premiere 2006 auf dem Indy Circuit einen Sieg für die Ingolstädter durch Mattias Ekström (Red Bull Audi A4 DTM).

Brands loves Bernd

Doch der wiedererstarkte Bernd Schneider (Original-Teile AMG Mercedes C-Klasse) könnte der stärkste Konkurrent der Audis in Brands Hatch werden. Erstens, weil er, nach seinem Triumph am Nürburgring vor einem Monat, mit gestärktem Selbstvertrauen nach England reist. Und zweitens, weil er diese Strecke liebt, wie kaum eine andere.

Und der Indy Circuit erwidert diese Liebe. 2006 stand der 44jährige Deutsche bereits als Dritter auf dem Podium, um sich ein Jahr später dann gleich ganz oben auf dem Treppchen wiederzufinden. Und dreimal darf geraten werden, wer den DTM-Rundenrekord aus dem Jahr 2006 hält. - Genau: Bernd Schneider, mit einer Zeit von 43,408 Sekunden.

Ein anderer (Wahl-)Österreicher eroberte vor vier Wochen am Nürburgring gar seinen allerersten DTM Punkt. Damit ist natürlich Ralf Schumacher (TRILUX AMG Mercedes C-Klasse) gemeint, der dieses Jahr seine Premieren-Saison in der DTM feiert und am Nürburgring den ausgezeichneten achten Platz in seinem Jahreswagen belegte.

"So ein Ergebnis gibt klarerweise Auftrieb. Aber ich will die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, denn natürlich ist auch der Indy Circuit vollkommenes Neuland für mich“, so der Wahl-Salzburger.

Lauda: es geht bergauf

Auch ein echter Österreicher befindet sich in guter Form, nämlich Mathias Lauda (Pixum AMG Mercedes C-Klasse).

Am Norisring hat der Sohn von Motorsportlegende Niki Lauda seinen ersten DTM Punkt dieses Jahres eingefahren und istzuletzt am Nürburgring mit dem zehnten Endrang erneut in den Top-Ten gelandet.

Damit ist der 27jährige Salzburger in einem Jahreswagen auch in Brands Hatch für einen Platz in den Punkterängen gut: „Ich möchte den Aufwärtstrend nützen und eine gute Performance bieten. Wenn das gelingt, passt auch das Ergebnis.“

Hamiltons Heimspiel

Die DTM 2008 darf in Brands Hatch auch einen prominenten "Zaungast“ beherbergen, denn der Führende in der Formel 1, Lewis Hamilton, wird den Indy Circuit mit einem Besuch beehren. Das bedeutet sozusagen „back to the roots“ für den Briten, denn dort ist er zwei Jahre lang im Rahmenprogramm der Formel 3 Euro Serie gefahren – eine der Partner-Serien der DTM für junge, aufstrebende Talente – und hat 2005 den Titel gewonnen.

Bei seiner "Rückkehr“ zur DTM wird Hamilton Demonstrationsrunden mit seinem Vodafone McLaren Mercedes MP4-23 fahren und für Autogrammstunden zur Verfügung stehen. Vor allem aber wird er einen spannenden DTM Lauf genießen können.

Das Rennen auf dem Indy-Ring in Brands Hatch geht über 82 Runden oder 158,178 Kilometer.

DTM-Fahrerwertung nach 7 von 11 Läufen:
1. Timo Scheider (D) 44 Punkte
2. Jamie Green (GB) 40 Punkte
3. Mattias Ekström (Swe) 38 Punkte
4. Paul di Resta (GB) 37 Punkte
5. Bruno Spengler (Can) 28 Punkte
6. Martin Tomczyk (D) 22 Punkte
7. Bernd Schneider (D) 21 Punkte
8. Tom Kristensen (Dän) 20 Punkte
9. Markus Winkelhock (D) 6 Punkte
10. Oliver Jarvis (GB) 5 Punkte
11. Mike Rockenfeller (D) 2 Punkte
12. Gary Paffett (GB) 2 Punkte
13. Alexandre Premat (Fra) 1 Punkte
14. Mathias Lauda (A) 1 Punkt
15. Ralf Schumacher (D) 1 Punkt

DTM-Teamwertung nach 7 von 11 Läufen:
1. Mercedes-Benz Bank AMG 65
2. Audi Sport Team Abt 64
3. Salzgitter / OriginalTeile AMG Mercedes 61
4. Audi Sport Team Abt Sportsline 60
5. stern / Pixum AMG Mercedes 8
6. Audi Sport Team Rosberg 8
7. Audi Sport Team Phoenix 6
8. Trilux/Junge Sterne AMG Mercedes 1

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