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Le Mans Series: Portimao

Politisches Rumoren vorm 1000km-Nachtrennen

Pole Position für Oreca am Autodromo Algarve – LMP2: Philipp Peter startet von P3, starke Trainingsleistung – GT2: Kontroverse um Porsche?

Die Le Mans Series ist zum ersten Mal am Autodromo Internacional Algarve in Portimao, der neuen Hochschaubahn in Portugal. Auf 4,7 Kilometern Länge drängen sich 15 Kurven der verschiedensten Radien.

Fahrer wie Philipp Peter oder Richard Lietz, die auch im GT Open starten, haben also einen kleinen Vorteil. Denn das GT Open war, wie auch z.B. die mittlerweile verewigte A1GP, hier bereits aktiv.

Lietz auf GT2-Pole, Porsche illegal?

Über den Porsche 997 GT3-RSR schwebt der Schatten der Illegalität aufgrund Modifikationen am Motor. Es ist eigentlich bizarr, dass solches Gerede mitten in der Saison auftaucht, denn die neueste Version des RSR mit dem Vier-Liter-Motor laufen bereits das ganze Jahr.

Sämtlichen technischen Kommissaren seit Beginn der Saison, inklusive bei den 24 Stunden von Le Mans, soll dies also entgangen sein? - Schwer zu glauben.

Und die FIA lässt den Porsche-Teams eine Galgenfrist (urlaubsbedingt?) bis Ende August, bevor man eine Entscheidung darüber treffen wird, ob die Detailmodifikationen am Porsche-Boxermotor zur Vergrößerung des Hubraumes tatsächlich das Reglement verletzen. Denn in der GT2 darf der Block an sich nicht verändert werden.

Die Teams mit Porsche-Power können also nur warten und in der Zwischenzeit ihre bestmögliche Leistung bringen – so wie Richard Lietz im Proton-Felbermayr-997er.

Der Niederösterreicher parkte nach kurzem, hartem Gerangel mit den Ferrari-Teams mit zwei fliegenden Runden das „blaue Wunder“ in den Farben des Spezialtransporteurs aus Wels auf der Pole Position.

Damit bestätigte Lietz die Leistung der freien Trainings, wo er über eine Sekunde Vorsprung hatte. Das zweite Auto des Teams startet vom sechsten Platz der Klasse.

Der zweitschnellste Ferrari F430 von JMW Motorsport (Qualifikant war Gimmi Bruni) liegt aber nur 64 Hunderstel zurück. Antonio Garcia im Ferrari des Team Modena genügten ebenfalls zwei Runden für den dritten Startplatz.

Hohe Diplomatie

"Es war ein schöner Kampf um die Pole Position", sagte Richard Lietz, "außerdem war etwas Wasser auf der Strecke, als ich rausgefahren bin. Garcia und andere sind auch darauf gestoßen. Es war knapp, aber genug für die Pole!"

"Wir haben gestern einen neuen Reifensatz verwendet; man weiß ja nicht, was die anderen machen - ich glaube, sie warne auf alten Reifen, deshalb war der Abstand größer. Heute waren alle auf neuen Reifen, und wie man sieht, geht der Kampf mit den Ferrari weiter! Wir sind im Kampf um die Pole Posiiton und den Sieg knapp beinander, es ist eine sehr schöne Meisterschaft in der GT2."

Diplomatische Antwort zur Porsche-Kontroverse: "Ich bin ein Fahrer, und zusammen mit meinem Teamkollegen Marc Lieb mache ich meinen Job. Wir setzen uns ins Auto, fahren und tun unser Bestes. Alle politischen und technischen Dinge überlassen wir den Ingenieuren und Bossen!"

"Schwer wird es vor allem werden, mit dem Verkehr zurechtzukommen. Außerdem geht es auf diesem Kurs stark bergauf-bergab, man sieht die Prototypen sehr spät. Sie haben weiße Scheinwerfer (die GT fahren mit gelben Lichtern, Anm.), und das hilft."

Sterbende Klasse: In der GT1 sind nur zwei Autos am Start, die beiden Teams sind aber immerhin in Rennlaune.

Das Team Alphand Aventures schickt mit großen Aufschriften an seiner Corvette C6.R gute Wünsche an seinen Teamchef Luc Alphand, der sich noch von seinem schweren Crash bei einer Wüstenrallye erholt.

Die Corvette konnte den Saleen S7-R des Teams Larbre Competition um knapp zwei Sekunden hinter sich halten; diese beiden Teams fahren aber klarerweise sozusagen im luftleeren Raum.Prototypen

Prototypen

Einen starken Auftritt hatte auch Philipp Peter in der Klasse LMP2. Sein Team GAC Racing musste in gedämpfter Stimmung aus Le Mans abreisen, an der Algarve scheint zumindest im Qualifying für die Truppe wieder ein bisschen die Sonne.

Schon in den freien Trainings zeigte der Österreicher im Zytek 07S auf; als die Uhr dann mitlief, qualifizierte er das Auto auf Startplatz 3.

Nur eine halbe Sekunde beträgt der Abstand zum schnellsten LMP2-Qualifyer, dem portugiesischen ASM-Quifel-Team bei seinem Heimrennen. Zwölf Fahrzeuge bilden das LMP2-Feld in diesem mit insgesamt 35 Startern besetzten Rennen.

In der Königsklasse LMP1 starten zehn Autos, und die Abwesenheit der Werks-„Ölbrenner“ von Audi und Peugeot macht die Sache umso ausgewogener. Als Diesel-Vertreter stellen sich die beiden Audi R10 TDI des Kolles-Teams der Konkurrenz.

Sie machten im Zeittraining keinen allzu großen Eindruck, dort brillierte stattdessen die Benzin-Brigade. Die schnellsten sechs Teams des Zeittrainings waren innerhalb von sechs Zehntelsekunden, neun der zehn LMP1-Fahrzeuge innerhalb 1,5 Sekunden.

Das verspricht einiges für das Nachtrennen, das um 21.15 gestartet wird und über sechs Stunden bzw. 1000 Kilometer läuft.

Nicolas Lapierre wird mit dem Courage-Oreca LC70 mit japanischem AIM-Motor das Rennen von der Pole Position aufnehmen, neben ihm der Werks-Aston Nr. 007. Bruno Senna machte einen starken Eindruck mit siener drittschnellstne Quali-Zeit, er teilt sich das Auto diesmal mit Tiago Monteiro – die beiden sind also die portugiesischsprachigen Favoriten des Publikums.

Formula Le Mans

In der Nachwuchsserie Formula Le Mans, die hier wieder als Rahmenrennen dabei ist, tauchen etliche Namen aus diversen Nachwuchsformeln auf. So sitzen beispielsweise auch Natasha Gachnang, Oliver Campos-Hull oder Valle Mäkela in den einheitlichen LMP2-artigen Chassis mit Chevy-V8.

Aus Österreich ist Dominik Kraihamer wieder am Start, er teilt sich das Auto des Teams von Thierry Boutsen mit Gary Chalandon. Kraihamer war Fünfter im Qualifying, sein Kollege schaffte in seiner Session Platz 7 im insgesamt übersichtlichen Feld von nur zwölf Startern.

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