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Rallycross-ÖM: Fuglau

Alles offen

Kaiserwetter, spannende Rennen und tolle Stimmung gab es beim Rallycross-Festival in Fuglau - die Entscheidungen wurden vertagt.

Leopold Freistätter

Die besten Bilder aus Fuglau inden Sie in der rechten Navigation!

68 Teilnehmer aus fünf Nationen stellten sich dem Zeitnehmer, davon 31 in der Division 4. Einer war enttäuschter Zuseher:

Viel Arbeit hat Hans Eigenbauer mit Unterstützung von Dieter Kahri investiert, um seinen VW Polo Turbo renntauglich zu machen. Erst Freitagabend wurde der Bolide fertig.

Im Stress des Motorenbaues ist Hans Eigenbauer eine kleine Unklarheit mit den Papieren seines Überrollkäfigs entgangen. Nicht so den technischen Kommissären, sie ließen den Böheimkirchener nicht zu seinem Comeback-Rennen antreten.

Das Rennen stand ganz im Zeichen der anstehenden Titelentscheidungen. Die ÖM der Division 2 hatte Roman Castoral schon im August für sich entschieden, die anderen Titel waren noch offen. Ebenso war in der FIA Zonen Trophy Zentraleuropa noch keine Entscheidung gefallen.

Samstag

Im Training waren die Favoriten an der Spitze. Alois Höller (Ford Focus T16 4x4) markierte die Bestzeit in der Division 1 vor Marek Zeman (Ford Fiesta ST T16 4x4) und Peter Ramler (Seat Leon T16 4x4). Der Vorarlberger Edy Schuster (Ford Focus T16 4x4) bescherte seinen Mechanikern nach einem Abflug einen arbeitsreichen Nachmittag.

Für Staunen unter Zusehern und Aktiven sorgte der brandneue VW Polo TFSI 4x4 des Burgenländers Tristan Ekker. Im Juli 2004 bestritt der Division 1-Staatsmeister von 2001 sein letztes Rallycross. Nun kehrte er mit einem wunderschönen, in Orangemetallic (!) lackierten VW Polo Allrad zurück.

„Es ist nur ein erster Funktionstest und ich werde jedem Zweikampf aus dem Weg gehen“, stellte Tristan Ekker gleich vor Rennbeginn seine Mission klar. Gewohnt ist man das von ihm zwar nicht, aber es wird schon wieder werden im Laufe der nächsten Saison.

In der Division 1A waren die beiden Tschechen Stanislav Susta (Skoda Fabia) und Jaroslav Kalny (Peugeot 206) übermächtig. Mit den Rängen vier und fünf schlugen sich die österreichische Peugeot-Zwillinge Jörg Rath und Erwin Frieszl beachtlich.

In der Division 2 gab es niemals Zweifel über die Vorherrschaft von Roman Castoral im Opel Astra OPC. Im Training konnte sich Christian Kopetzky (Peugeot 306) vor seinem Landsmann Josef Strobl (Mazda RX 8) platzieren.

Die Trainingsliste in der Division 4 brachte auch keine Überraschungen zutage. Bestzeit für den Tschechen Tomas Hurt (Citroen C2) vor Klaus Freudenthaler (Seat Ibiza) und dem Tschechen Jan Skala (Peugeot 205). Testpilot Peter Freinberger trug sich auf Rang neun in die Liste ein.

Er durfte die Jungfernfahrt des Ford Escort MK5 von Adolf Ramoser absolvieren und ließ dafür seinen BMW 635 CSI in der Garage. Adi Ramoser war bis zum Jahr 2000 mit dem Escort Cosworth unterwegs, jetzt wurde das Auto in einer Hinterradversion reanimiert.

Samstag

In der gewohnten Reihenfolge wurde der erste Vorlauf am Samstag in Angriff genommen, die Division 4 durfte daher zuerst auf die Piste. Klaus Freudenthaler musste sich mit Rang drei begnügen, die beiden Tschechen Tomas Hurt und Jan Skala waren doch deutlich schneller.

Peter Freinberger stellte sich schnell auf den heckgetriebenen Ford Escort ein. Er holte Rang vier, allerdings erst beim zweiten Anlauf mit einem zusammengeflickten Ford Escort. Der erste Startversuch endete in der ersten Runde in der berüchtigten Schikane des Nordrings.

Der Tscheche Jiri Calda (Peugeot 306) ging es etwas zu motiviert an. Er krachte in die Leitplanken und wurde dann in die Beifahrerseite des Freinberger-Escort geschleudert.

Ebenfalls im Spitzenfeld zu finden der Tscheche Marek Cihlar (Skoda Freestyle) und Sven Förster (VW Golf II GTI). Beide mussten aber nach technischen Problemen das Rennwochenende frühzeitig beenden.

Alexander Schiessling hat seinen BMW 325i nach dem Sedlcany-Überschlag komplett neu aufgebaut. Er war im ersten Vorlauf toll unterwegs bis sich eine Antriebswelle verabschiedete und ihn auf Rang 19 zurückwarf.

Roman Castoral vor Josef Strobl, Christian Kopetzky und Jaroslav Srut (Peugeot 206 RC) lautete der Zieleinlauf in der Division 2. An der Reihenfolge änderte sich auch in den verbleibenden Vorläufen nichts, soviel sei vorweggenommen.

In der Division 1A knallte Jaroslav Kalny eine eindrucksvolle Bestzeit auf die Bahn. Er verwies seinen Landsmann Petr Bilek (Skoda Fabia) um mehr als drei Sekunden auf Rang zwei. Während Jörg Rath mit Rang vier ein kräftiges Lebenszeichen von sich gab, musste Erwin Frieszl mit defekter Hinterachse nach einer Kollision vorzeitig ins Fahrerlager zurück.

Alois Höller und Peter Ramler übten sich im kollektiven Verschlafen eines Starts. Der Ungar Joszef Moricz (Toyota Corolla T16 4x4) setzte sich an die Spitze. Während Peter Ramler schon in der ersten Runde vorbeiziehen konnte, war Alois Höller bis zur Zielflagge hinter dem Toyota festgeklemmt.

Peter Ramler holte die Bestzeit vor dem Ungarn Zoltan Harsanyi (Mitsubishi Evo 5) und dem famos fahrenden Lokalmatador Jürgen Stoitzner im Audi Quattro S2.

Sonntag

Das Warm Up holte alle Beteiligten am Sonntag aus der Nachtruhe. Auch Klaus Freudenthaler war hellwach, er besiegte seinen Titelkonkurrenten Tomas Hurt im direkten Duell und holte die Bestzeit im zweiten Vorlauf der Division 4.

Hinter Jan Skala und Tomas Hurt fuhr Karl Wagner (BMW 325i E36) mit Rang vier das beste Ergebnis seiner noch jungen Rallycross-Karriere ein. Jaroslav Kalny brannte seinem Division 1A-Gegner Petr Bilek wieder mehr als drei Sekunden auf, Erwin Frieszl fuhr mit getauschter Hinterachse auf den tollen dritten Rang vor Jörg Rath.

In der Division 1 gewinnt Alois Höller diesmal den Start, Peter Ramler verschläft ihn wieder. Zwar kann sich der regierende Staatsmeister in der ersten Runde am Audi von Jürgen Stoitzner vorbeischieben, steht aber dann am Tschechen Otakar Vyborny (Mitsubishi Evo 5) an. Die Vorlaufbestzeit geht diesmal an Marek Zeman vor Alois Höller und Zoltan Harsanyi, Peter Ramler landet nur auf Rang fünf.

Mit neuerlicher Bestzeit im dritten Vorlauf der Division 4 (vor Tomas Hurt und Jan Skala) sicherte sich Klaus Freudenthaler die Pole Position für das A-Finale. Karl Wagner bestätigte seine Leistung und holte erneut Rang vier.

In Abwesenheit von Jaroslav Kalny sicherte sich Petr Bilek vor Erwin Frieszl die letzte Bestzeit der Division 1A. Obwohl Jörg Rath im dritten Vorlauf die Zielflagge nicht sah, schaffte er es ebenso wie sein Markenkollege Erwin Frieszl auf dem direkten Weg in das A-Finale. Mit Bestzeit in der Division 1 vor Peter Ramler und Alois Höller holte sich Marek Zeman die Pole für das A-Finale.

Das D-Finale der Division 4 war geprägt vom packenden Zweikampf zwischen Michael Stoklassa (BMW 325i) und Helmut Wiesmüller (Peugeot 205), das der BMW-Pilot schließlich für sich entschied. Michael Stoklassa stieg als Laufsieger in das C-Finale auf, dort blieb er im Startgetümmel auf der Strecke und rollte den BMW ab.

Die Laufwiederholung war eine klare Sache für Peter Freinberger, der damit den Einzug in das B-Finale schaffte. Auch dort kämpfte sich der Niederösterreicher noch weit nach vorne, konnte aber die Siegesfahrt von Alexander Schiessling nicht gefährden, der sich den letzten Startplatz im A-Finale sicherte.

Im Endlauf setzte sich Klaus Freudenthaler mit einem Traumstart an die Spitze. Dahinter lieferten sich Tomas Hurt und Jan Skala ein sehenswertes Duell, das verschaffte dem Österreicher an der Spitze etwas Luft. Auch um Rang vier wurde heftig gekämpft.

Alexander Schiessling hatte zuerst Karl Wagner im Nacken, später wurde der Tscheche Ondrej Havlik zu seinem Verfolger. Rang vier und den Klassensieg bei den Fahrzeugen über 2000 ccm ließ sich Alexander Schiessling aber nicht mehr nehmen.

In der Division 2 musste Josef Strobl während der Vorläufe am Sonntag zweitweise auf die Servolenkung im Mazda RX 8 verzichten. Bis zum A-Finale wurde eine Möglichkeit gefunden die Schwerarbeit zu beenden. Trotzdem war der klare Sieg von Roman Castoral nicht zu verhindern, hinter Josef Strobl fuhr Christian Kopetzky auf Rang drei.

Das A-Finale der Division 1A war eine klare Sache für Jaroslav Kalny. Hinter Petr Bilek holte Erwin Frieszl einen sicheren dritten Rang und stand damit am Siegespodest. Jörg Rath belegte Rang fünf hinter dem Ungarn Bela Ujhazi (Opel Astra OPC).

Rene Derfler gewinnt bei seinem erst zweiten Einsatz mit dem Mitsubishi Evo 8 das B-Finale der Division 1 und schafft somit noch den Einzug in das A-Finale. Im A-Finale gewann Marek Zeman den Start, Peter Ramler und Alois Höller folgten unmittelbar dahinter.

Diese Konstellation hätte Peter Ramler zur erfolgreichen Titelverteidigung gereicht, leider spielte die Technik des Seat Leon nicht mit. Der Keilriemen von der Servolenkung sprang ab, Peter Ramler hatte alle Hände voll zu tun den Boliden auf der Piste zu halten.

Schon bald waren Alois Höller und Zoltan Harsanyi vorbei. In der letzten Runde musste er auch noch Jürgen Stoitzner und Rene Derfler passieren lassen, die Punkte schwanden dahin.

Die Ausgangssituation vor dem letzten Lauf in Sosnova am 10./11. Oktober:

Der Verlauf der Meisterschaft könnte spannender nicht sein. Klaus Freudenthaler hat nun in der Division 4 wieder die Nase vorne. Er führt mit 122 Punkten vor Tomas Hurt (120) und Jan Skala (110).

Klaus Freudenthaler muss in Sosnova vor Tomas Hurt über die Linie, er braucht sogar den Klassensieg bei den Zweiliterautos, denn Jan Skala muss in der Klasse bis 1600 ccm kein Streichresultat in Anspruch nehmen.

Viele Rechenvarianten sind denkbar. Auch jene, dass die Klasse bis 1600 ccm in Sosnova nicht ausreichend besetzt ist und Jan Skala nicht voll punkten kann. Das wiederum würde dann für Klaus Freudenthaler sprechen. Den Status den bestplatzierten Piloten über 2000 ccm müssen sich der Tscheche Jiri Kazil (VW Golf III Turbo) und Michael Stoklassa in Sosnova noch ausmachen.

Die FIA-Zonen Trophy der Division 4 dürfte hingegen gelaufen sein. Denn wenn Klaus Freudenthaler in Sosnova gewinnt, darf Tomas Hurt nicht besser als auf Rang Neun platziert sein. Das wird wohl nur bei einem Totalausfall auf Seiten des Tschechen möglich sein.

In der Division 2 ist der zweite Platz von Josef Strobl in der ÖM ebenso abgesichert wie der Titel für Roman Castoral. Christian Kopetzky muss sich noch gegen Jaroslav Srut um Rang drei behaupten.

Die FIA-Zonen Trophy ist de facto ebenfalls entschieden. Man müsste davon ausgehen, dass ausgerechnet beim Saisonfinale in Sosnova erstmals mehr als acht Teilnehmer in der Division 2 am Start stehen. Das ist genau so illusorisch wie die Nullrunde von Roman Castoral, die Josef Strobl brauchen würde, um den Tschechen noch abzufangen.

In den Wertungen der Division 1A spielen die Österreicher keine Rolle mehr. Sowohl die ÖM als auch die FIA-Zonen Trophy werden zwischen Jaroslav Kalny und Petr Bilek entschieden, wobei Bilek eigentlich nur hinter Kalny über die Ziellinie fahren muss.

Der technische Defekt von Peter Ramler machte die Meisterschaft der Division 1 wieder spannend. Sein Vorsprung auf Alois Höller beträgt nur noch vier Punkte, wenn man das erforderliche Streichresultat schon mal abzieht.

Peter Ramler muss hinter Alois Höller über die Ziellinie. Es darf auch ein anderer Pilot dazwischen sein, wenn es sich nicht gerade um Platz eins und drei handelt.

In der FIA-Zonen Trophy hat Peter Ramler noch theoretische Chancen den führenden Zoltan Harsanyi einzuholen. Dafür müsste er aber runde acht Plätze vor dem Ungarn landen und das ist schon sehr theoretisch.

Ergebnisse des Rallycross-Meetings in Fuglau am 26./27. September

Zwischenstand der Rallycross-ÖM

Zwischenstand der FIA-Zonentrophy

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