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Di Resta nicht zu schlagen

Das Rennergebnis entspricht bei den Top-3 dem Qualifying, di Resta gewinnt vor seinem Mercedes-Teamkollegen Spengler, Platz drei für Timo Scheider im Audi.

Paul di Resta ist seiner Favoritenrolle in Brands Hatch mehr als gerecht geworden. Der junge Mercedes-Pilot setzte seine Dominanz aus den Trainings auch im Rennen nahtlos fort und feierte einen souveränen Heimsieg. Genau ein Jahr hatte der 24-Jährige auf seinen nächsten Rennerfolg warten müssen. Ausgerechnet bei seinem Heimspiel kehrte er zu der souveränen Form zurück, die ihn schon 2009 zum Sieg in Brands Hatch getrieben hatte.

Der Vorjahressieger ließ sofort beim Start keine Zweifel aufkommen. Di Resta setzte sich locker an die Spitze und fuhr sich zwischenzeitlich ein Polster von bis zu 15 Sekunden auf die Konkurrenz heraus - bärenstark! "Es war nicht allzu hart, aber natürlich hat man bei Stopps immer etwas Sorge. Aber heute lief alles gut. Es war ein toller Tag", jubelt der Youngster nach seiner Siegfahrt.

Die Verfolger mussten die weiteren Podestplätze unter sich ausmachen. Bruno Spengler fuhr ungefährdet auf den zweiten Rang und sicherte so seine Gesamtführung in der DTM weiter ab. "Ich mag die Strecke nicht so gern, von daher lief es richtig gut", freut sich Spengler. "Acht Punkte - mehr konnte ich mir nicht wünschen."

Der amtierende Champion Timo Scheider konnte den Kanadier nur zu Anfang etwas unter Druck setzen und platzierte sich - wie schon in Zandvoort - auf dem dritten Rang. "Paul war am Anfang in einer eigenen Welt. Ich habe fast gar nicht mehr gemerkt, dass er dabei war. Er konnte ein einsames Rennen fahren", gibt Scheider offen zu. Nur zu Beginn konnte der Champion Spengler wie ein Schatten folgen. "Auf gebrauchten Reifen war Bruno schneller", erklärt Scheider.

Ekström kommt nicht weit

Das Rennen über 98 Runden bot nur zu Beginn viel Spektakel. Mattias Ekström und Ralf Schumacher gerieten nach dem Start aneinander. Der Schwede bekam einen herben Stoß auf die Achse, schleppte sich um den Kurs und wurde am Ende der ersten Runde von Susie Stoddart torpediert. "Schumacher hat voll in meinen Wagen reingelenkt. So kann man nicht fahren", grantelt der Ex-Meister, dessen Wagen nach der zweiten Kollision heftig zerstört war.

Schade, ich konnte Ekström nicht ausweichen", erklärt Stoddart, deren Rennen wenige Umläufe später ebenfalls mit gebrochener Aufhängung beendet war. Schumacher fuhr unterdessen zunächst auf dem soliden sechsten Rang weiter, ergatterte am Ende aber nicht die erhofften Zähler.

Das vorzeitige Aus kam für den Mercedes-Star nach dem zweiten Boxenstopp. "Die Lenkung ging nicht mehr richtig", so Schumacher, der heftig durch ein Kiesbett rodelte und dann in die Box kam. "Es kann mal etwas schiefgehen und Fahrer machen auch Fehler."

Hinter den Podestplätzen bot "Magic" Miguel Molina mal wieder eine sensationelle Leistung, die er als Vierter mit seinem besten DTM-Resultat krönte. "Ein tolles Rennen", so der Neuling. "Ich hatte einen guten Speed und ich habe jede Runde Druck gemacht. Es war knapp am Podium vorbei. Wenn ich noch weiter zulegen kann, dann wird das schon irgendwann kommen." Der spanische Rookie manövrierte sich mit extrem schnellen Runden und kluger Taktik an Gary Paffett, Oliver Jarvis und Martin Tomczyk vorbei.

Meisterschaft schon zugunsten Mercedes entschieden?

Das Trio belegte am Ende die Ränge fünf bis sieben, den letzten Punkt ergatterte Alexandre Prémat. David Coulthard arbeitete sich nach einem Frühstart und fälliger Durchfahrtsstrafe noch auf Rang zwölf nach vorne. "Pech gehabt", sagt der Schotte, der sich beim Start mächtig verspekuliert hatte. "Natürlich hätte ich gerne Punkte geholt, aber dieses Rennen und die Meisterschaft kann ich sowieso nicht gewinnen. Ich lerne hinzu, in jeder Runde."

Coulthard bot den Zuschauern bei seiner späteren Aufholjagd wenigstens noch Überholmanöver. Zuerst presste er sich an Katherine Legge vorbei, später an Congfu Cheng und schließlich musste auch Markus Winkelhock noch dran glauben. Der Audi-Jahreswagenpilot konnte sein anhaltendes Pech immer noch nicht abstreifen. Nach 75 Runden stellte Winkelhock seinen Wagen mal wieder vorzeitig in der Box ab.

In der Gesamtwertung hat Paul di Resta durch seinen Sieg nun Platz zwei von Gary Paffett übernommen. Nur noch neun Punkte trennen den Schotten vom führenden Bruno Spengler. "Der Rhythmus stimmt. Ich fühle mich mit dem Wagen wohl und nun geht es voran. Wir werden noch mehr Punkte gewinnen", so der Brands-Hatch-Sieger über seine Titelchancen 2010.

"Mir ist egal, wer direkt hinter mir liegt. Wichtig ist, dass ich am Ende des Jahres vorne bin. Bis jetzt bin ich Erster und ich gebe in jedem Rennen alles", kontert Spengler die Kampfansage des Markenkollegen, der 2011 angeblich in die Formel 1 wechseln wird. Bester Audi-Pilot ist der Gesamtwertung ist nun nicht mehr Ekström, sondern Champion Scheider, der als Vierter aber schon 23 Punkte Rückstand aufweist. Bei noch vier ausstehenden Rennen ist das Polster für die Mercedes-Mannschaft riesengroß.

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