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GT1-WM: Silverstone

Aston Martin im Glück, Nissan im Pech... - oder?

Die neue Variante der Strecke von Silverstone wurde mit den Läufen zur GT-WM eingeweiht - mühsames Wekeend für Wendlinger & Zuber.

Johannes Gauglica

Der modifizierte Kurs mit knapp 5,2 Kilometern Länge hat jetzt eine der in der F1 offenbar vorschriftsmäßigen langsamen, winkeligen Arena-Passagen.

Es ist schade, das traditionsreiche Strecken für eine F1-Vertragsverlängerung um ein oder zwei Jahre mutwillig umgeackert werden. Aber das „home of British motor racing“ hat schon Schlimmeres überstanden.

Wendlinger: Mühevolles Wochenende

In den Jahren 2008 und 2009 konnte Karl Wendlinger jeweils die traditionsreiche Tourist Trophy gewinnen, heuer war er davon allerdings meilenweit entfernt. Nach einigen Justierungen an der „balance of performance“, die die Leistung der Autos ausgleichen sollen, spielten die Nissan in Runde 2 der Serie wieder lauter im GT-Konzert mit.

Die Autos des Swiss Racing Team sahen dabei leider nicht so gut aus wie die markeninterne Konkurrenz von Sumo Power. Man haderte mit der Abstimmung des japanischen Sportwagens. Karl Wendlinger: „Wir haben im Moment eine schwierige Situation. Wir müssen einfach unseren Nissan GT-R noch besserkennen lernen. Das gilt für das ganze Team, mich eingeschlossen.“

Wie nach dem Saisonstart in Abu Dhabi eigentlich bereits befürchtet, blieben Karl Wendlinger und sein Schweizer Teamkollege Henri Moser auch bei der zweiten Station zur GT1-WM ohne Punkte. Im Qualifying Race am Samstag, in dem es um halbe Punkte und um die Startaufstellung für Lauf 2 geht, sah für die beiden ein 15. Platz heraus.

Zudem gab es noch eine Rempelei mit dem eigenen Teamkollegen Seiji Ara. Das war allerdings immer noch besser als das Championship Race am Sonntag: Nach einem schweren Crash von Moser kam das vorzeitige Aus! Der Schweizer blieb glücklicherweise unverletzt.

Trotz des erneuten „Nullers“ hat man bei Swiss Racing an diesem Wochenende neue Hoffnung geschöpft, meint Wendlinger: „Wir haben deutliche Fortschritte gemacht. Nachdem wir gestern von der Abstimmung her zu hart waren, haben wir das Auto in der Nacht umgebaut. Mit der weicheren Einstellung ist es heute weit besser gegangen. Leider hat mich Stefan Mücke gleich zu Beginn touchiert. Das hat einige Plätze gekostet. Dazu hatte ich dann leichtes Untersteuern. Aber wie schon erwähnt – das wichtigste ist, dass wir Schritte nach vor gemacht haben – auch wenn sich das im Ergebnis noch nicht gezeigt hat.“

Zeigen soll sich dies beim nächsten Rennen in drei Wochen in Brünn. „Dort wollen wir die hier gewonnenen Erkenntnisse erstmals auch in ein passables Ergebnis umsetzen“, sagt der Tiroler.

Auch für Zuber keine Freude

Auch in der Steiermark wurde nach dem fulminanten Auftakt für Andi Zuber in Abu Dhabi diesmal leiser gejubelt. Am Samstag erreichten Zuber und sein deutscher Kollege Marc Hennerici Platz 11, am Sonntag mussten sie die Corvette C6.R abstellen.

Die amerikanischen V8-Renner waren nicht in echter Schlagdistanz zur Spitze, denn sie bekamen 110 Kilo zusätzlichen Ballast aufgebrummt. Corvette-Pilot Anthony Kumpen bemerkte: „Wir müssen mit einem Lastwagen fahren, die anderen fahren Rennautos!“ – Kumpens Auto brannte zu allem Überfluss im Sonntag-Lauf auch noch ab.

Young drivers, old car

Die Auftaktsieger im Championship Race in Abh Dhabi, Romain Grosjean und Thomas Mutsch mit dem Ford GT, waren ebenso unter „ferner liefen“: Nur Platz 15 im Qualifying, Einundzwanzigste im ersten Lauf, schieden sie am Sonntag gleich in der ersten Runde mit Aufhängungsschaden aus.

Die beiden unterhaltsamen Rennen wurden zur Beute der Aston Martin. Im Quali Race siegten Thomas Accary/Frederic Makowiecki vor ihren Teamkollegen bei Hexis Racing, Jonathan Hirschi und Clivio Piccione. Platz 3 ging an die Titelverteidiger Michael Bartels und Andrea Bertolini im Maserati MC12.

Am Sonntag schlug dann die Stunde des anderen Aston-Teams Young Driver. Die nicht mehr ganz so jungen „Young Drivers“ Darren Turner und Tomas Enge holten sich mit dem ebenfalls nicht mehr jungen Aston DBR9 den Sieg - zumindest auf der Strecke!

Update: Alles anders in Lauf 2

Am Podest durften sie jubeln, aber nach der technischen Kontrolle wurden Turner/Enge disqualifiziert! Auch die Zweitplatzierten Accary/Makoviecki kamen nicht ungeschorne davon, sie bekamen 15 Sekunden Sportstrafe.

Damit rücken Jamie Campbell-Walter/Warren Hughes im Sumo-Nissan auf - erster Sieg für Nissan! Das letzte Wort ist da aber wahrscheinlich noch nicht gesprochen. Weiter geht die WM am 23. Mai in Brünn.

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