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GT1-WM: Yas Marina

Eine neue Ära

Neubeginn in Abu Dhabi: 48 Fahrer gehen ins erste Meeting der neuen GT1-WM; Karl Wendlinger und Andreas Zuber vertreten Österreich.

Die 5,555 Kilometer lange Strecke hatte bereits so hochkarätige Meisterschaften wie die Formel 1 und die australischen V8 Supercars zu Gast. Jetzt beginnt die FIA-GT-Weltmeisterschaft dort ihre neue Ära.

Zwölf Teams bringen je zwei Autos mit jeweils zwei Piloten an den Start; jeweils zwei Teams vertreten eine Marke – ein streng durchstrukturiertes Konzept also, das auch tadellos funktionieren wird, solange genügend Marken sich an der GT1 interessiert zeigen.

Für die Jungfern-Saison war der Andrang auf das neu gestaltete GT1-Reglement seitens der Werke spärlich, deshalb haben die Fahrzeuge der bestehenden GT1-Klasse noch eine Gnadenfrist.

Die gorße Ausnahme ist der Saleen S7-R, wohingegen der in den letzten Jahren drückend überlegene Maserati MC12 wieder eine Starterlaubnis bekommen hat.

Die endgültigen Handicaps und Restriktionen werden allerdings erst vor Ort festgelegt; bevor am Samstag die beiden Rennen mit einer Dauer von jeweils sechzig Minuten über die Bühne gehen.

Menschen & Maschinen

An bekanntem Material sind neben dem Maserati auch der Aston Martin DBR9 und die Corvette C6.R mit dabei. Reiter Engineering hat eine neue Version des Lamborghini Murcielago auf Kiel gelegt; gänzlich neu ist der Ford GT (entwickelt im Hause Matech in der Schweiz) und der Nissan GT-R.

Einen der vier japanischen Turbos, die hier ohne Allradantrieb auskommen müssen, wird Karl Wendlinger steuern. Der Tiroler, immer noch nach Siegen der erfolgreichste Fahrer der GT1-Klasse, hat als Teamkollegen bei Swiss Racing heuer den jungen Schweizer Henri Moser.

Als weiterer Österreicher gibt Andi zuber seine Premierenvorstellung im Gran Turismo, er pilotiert für Phoenix Carsport eine Corvette gemeinsam mit dem Deutschen Marc Hennerici.

Die Favoriten für dieses Jahr kommen nach ihren Leistungen in den vergangenen FIA-GT-Saisonen ebenfalls aus Deutschland: Vitaphone Racing mit den Maserati und der Meister-Crew Michael Bartels/Andrea Bertolini.

Im zweiten MC12 gibt Enrique Bernoldi seinen Einstand an der Seite von Miguel Ramos. Der letztjährige Teamfahrer Alex Müller hat zur Corvette-Mannschaft Mad Croc Racing gewechselt; dort finden wir auch den langjährigen Ferrari-Angestellten Mika Salo wieder.

Aston Martin hat mit dem Team Young Driver AMR einen "Werks-Privateinsatz", die Werkspiloten Tomas Enge und Stefan Mücke betätigen sich dort.

Weitere "Namen" sind neben anerkannten einigen Fachleuten der GT-Szene beispielsweise Romain Grosjean im Matech-Ford, und ebendort das Ladies-Team Natacha Gachnang/Cyndie Allemann; Ricardo Zonta im Reiter-Lambo; und der aus DTM und Histo-Cup bekannte Routinier Altfrid Heger als Fahrer in seinem eigenen Team mit zwei Maserati.

Folgende Teams sind in Yas Marina mit dabei:

1 Vitaphone Racing Team Michael Bartels/Andrea Bertolini Maserati MC12
2 Vitaphone Racing Team Enrique Bernold/Miguel Ramos Maserati MC12
3 Swiss Racing Team Karl Wendlinger/Henri Moser Nissan GT-R
4 Swiss Racing Team Max Nilsson/Seiji Ara Nissan GT-R
5 Matech Competition Thomas Mutsch/Romain Grosjean Ford GT
6 Matech Competition Natacha Gachnang/Cyndie Allemann Ford GT
7 Young Driver AMR Tomas Enge/Darren Turner Aston Martin DBR9
8 Young Driver AMR Christoffer Nygaard/Stefan Mücke Aston Martin DBR9
9 Hexis Racing AMR Jean Denis Deletraz/Frédéric Makowiecki Aston Martin DBR9
10 Hexis Racing AMR Clivio Piccione/Jonathan Hirschi Aston Martin DBR9
11 Mad Croc Racing Xavier Maassen/Alex Müller Chevrolet Corvette C6.R
12 Mad Croc Racing Mika Salo/Pertti Kuismanen Chevrolet Corvette C6.R
13 Phoenix Racing Carsport Marc Hennerici/Andreas Zuber Chevrolet Corvette C6.R
14 Phoenix Racing Carsport Mike Hezemans/Andrea Piccini Chevrolet Corvette C6.R
22 Sumo Power GT Jamie Campbell-Walter/Warren Hughes Nissan GT-R
23 Sumo Power GT Michael Krumm/Peter Dumbreck Nissan GT-R
24 Reiter Engineering Peter Kox/Christopher Haase Lamborghini LP670 R-SV
25 Reiter Engineering Ricardo Zonta/Rafael Daniel Lamborghini LP670 R-SV
33 Triple H Team Hegersport Altfrid Heger/Alex Margaritis Maserati MC12
34 Triple H Team Hegersport Bert Longin/Matteo Bobbi Maserati MC12
37 Münnich Motorsport Marc Basseng/Thomas Jäger Lamborghini LP670 R-SV
38 Münnich Motorsport Dominik Schwager/Nicky Pastorelli Lamborghini LP670 R-SV
40 Marc VDS Racing Bas Leinders/Maxime Martin Ford GT
41 Marc VDS Racing Renaud Kuppens/Markus Palttala Ford GT

Eine Runde mit JC-W

Jamie Campbell-Walter war 2000 der Champion der FIA-GT-Serie, der Schotte steigt nach einigen Jahren im Prototypen heuer wieder in den GT1 ein. Beim Team Sumo Power pilotiert er gemeinsam mit Warren Hughes einen Nissan GT-R und ist damit Markenkollege von Karl Wendlinger. Seine Eindrücke vom Kurs in Yas Marina:

"Nach Start und Ziel folgt eine sehr einfache Linkskurve im zweiten oder dritten Gang. Das Bergaufstück mit Turn 2 ist heikel, weil der Kurvenausgang blind ist; das führt in den recht schnellen Turn 3. Diese Kurve ist wichtig, weil man dort mit Mut viel Zeit gutmachen kann, aber man muss aufpassen, dass man am Kurvenausgang – der wiederum blind ist – nicht zu weit hinausgetragen wird.

Bei der Anfahrt zur Schikane, dem Turn 4/5, ist der Bremspunkt schwierig zu finden weil da eine leichte Erhebung ist; die Schikane selbst ist aber recht einfach – man muss die Kerbs voll ausnutzen und soviel Schwung als möglich mitnehmen. Denn aus dieser Schikane geht es direkt in eine sehr wichtige Haarnadelkurve, und von dort aus auf die längste Gerade der gesamten Meisterschaftssaison! Also ist es wichtig, dort gut herauszukommen.

Am Ende der Geraden kommt man zu einer Dreifach-Schikane links-rechts-links; alles ganz einfach, aber wieder mit einer sehr langen Gerade am anderen Ende, also muss man wieder möglichst flott dort durchkommen.

Vorbei an den Boxen für die Rahmenrennen, und dan nwieder in eine dreifache Schikane, die Kurven 10, 11 und 12: Diese Passage ist sehr heikel, weil die letzte Linkskurve in dieser Sequenz nach außen hängt, was das Herausbeschleunigen sehr schwierig macht. Man muss dort die Kerbs gut ausnutzen.

Turn 13 ist eine simple Linkskurve, die uns zum Hafenstück dieser beeindruckenden Strecke führt. Turn 14 ist sehr schnell, eine blinde Doppel-Rechts, and die sich 15 direkt anschließt. Dadurch wird das Anbremsen des Turn 16 dann sehr schwierig, das entlastete Rad kann leicht Blockieren – hier kann man sich fürs Rennen viel Action erwarten, und rein zufällig ist diese Stelle direkt vor dem Restaurant des Yas Marina Hotel!

Turn 17 ist eine nach außen hängende Links, unter einer Brücke hindurch geht es dann zu einer weiteren Linkskurve. Diese Passage ist sehr langsam und man braucht hier ein gutes Set-up. Turn 18 ist eine mittelschnelle Rechtskurve, in der man wieder über die Kerbs fahren kann, ebenso die letzte Kurve vor der Zielgeraden.

Noch ein interessanter Punkt: Aus den Boxen fährt man durch einen Tunnel und kommt am Ausgang der dritten Kurve auf die Strecke zurück."

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