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Eisspeedway-WM 2010

Von Moskau nach Innsbruck: Franky Zorn

Mannschafts-Bronze, Technik-Zores und rege Reisetätigkeit: Das Team um Franz Zorn hat mehr als 10.000 km in drei Wochen absolviert.

Fotos: Jörg Gaedtke

In Saalfelden im Salzburger Land herrschte gestern Nachmittag reges Treiben im Hause Zorn. Nachdem Franz Zorn, Österreichs Nummer 1 im Eisspeedway, bereits am Montag per Flugzeug von seinen dreiwöchigen Russlandtrip zurückgekehrt ist, sind am Dienstag nun auch die Mechaniker mit den Motorrädern eingetroffen.

"Seit Sonntag 17 Uhr waren die Jungs unterwegs. In drei Wochen sind sie ca. 10.000 Kilometer gefahren“, fasst Franky Zorn zusammen. Am Sonntagnachmittag war das Abenteuer Russland in der Saison 2010 erledigt.

Vor drei Wochen brach das Team um Franz Zorn nach Krasnogorsk bei Moskau auf; bei der Mannschaftsweltmeisterschaft in Krasnogorsk konnte Zorn gemeinsam mit Harald Simon und Martin Leitner die Bronze-Medaille erringen.

Zwei Seiten der Medaille

Im Kampf um einen Top-3-Platz in der Einzel-WM hat Zorn in Russland einen heftigen Rückschlag erlitten. Durch einen Serienfehler bei der Lagerung der Kurbelwellen wurden vier Motoren defekt:

"Diese Defekte haben Punkte und vor allem Nerven gekostet. In Togliatti fingen die Probleme im letzten Vorlauf an. Für das A-Finale musste ich dann auf das Reservebike umsteigen, aber damit hatte ich einfach zu wenig Leistung.“

Auch in Saransk blieben die technischen Probleme. Insgesamt konnte einer der vier Motoren repariert werden und zudem ein zwei Jahre altes Aggregat für die ausstehenden Rennen aktiviert werden - Bilanz nach vier WM-Rennen in Russland: 46 Punkte und Platz 6 in der Gesamtwertung.

"Mit der Punkte-Ausbeute kann ich nicht zufrieden sein, wenn ich jedoch die technischen Probleme sehe, dann muss ich doch zufrieden sein, dass ich noch so gut dabei bin.“, sagt Zorn, "drei Wochen Russland und insgesamt vier Rennen sind einfach zu viel. Man packt alles in den Transporter, was geht, aber irgendwas geht unerwartet kaputt und dann steht man da.“

Vorbereitung auf das Innsbrucker Finale

Bis zum Rennen am kommenden Wochenende in Innsbruck wird das Team Zorn jedoch rund um die Uhr an den Motorrädern arbeiten: „Der Fehler ist bekannt, neue Teile sind bestellt und wir werden nun mit Hochdruck daran arbeiten, um bis Innsbruck wieder mit Top-Material fahren zu können“.

In Innsbruck,wird das erste von drei Finalwochenenden in Westeuropa ausgetragen. Hier will Franky Zorn natürlich die Aufholjagd starten um seine Bronze-Medaille aus dem Vorjahr zu verteidigen:

"Ich hoffe, dass im Stadion alles passen wird und die Organisation bestens sein wird. Am Freitag im Training müssen wir den Motoren und der Abstimmung den Feinschliff verpassen um im Rennen dann anzugreifen."

Idealerweise will Zorn zweimal ins A-Finale einziehen. Dort starten die jeweils vier Tagesbesten um die WM-Punkte 25-20-18 und 16; hier werden die großen Punkte vergeben, und hier sieht Zorn seine Chance um in der Gesamtwertung zu den führenden Russen aufzuschließen: "Zu schlagen sind sie alle!“, gibt er sich kämpferisch.

Die Auslosung der Startplätze für das kommende Wochenende ist inzwischen ebenfalls bekannt. Zorn wird mit der Nummer 4 ins Rennen gehen. Start des Rennens ist am Samstag in Innsbruck um 19 Uhr. Das Rennen am Sonntag wird um 14 Uhr gestartet.

Erfolge rund um Franz Zorn

Geboren wurde Zorn am 30.8.1970, die ersten Geh- bzw. Fahrversuche auf Eis startete er 1993. Ab 1996 stellten sich erste Erfolge ein, 1999 folgte dann die erste Qualifikation zur Eisspeedwayweltmeisterschaft.

2000 feierte Zorn dann seinen wohl größten Erfolg: Bei der Einzel Weltmeisterschaft in Assen errang der Saalfeldener den Vizeweltmeistertitel! 2008 folgte dann in Sanok der Europameistertitel.

Im vergangenen Jahr errang Zorn dann in der Einzelweltmeisterschaft den dritten Platz. Mit der Mannschaft konnte er 2001 und 2008 Platz 2 erreichen und 2004 sowie 2010 den dritten Rang belegen.

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