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Lorenzo weiter auf der Siegerstraße

Jorge Lorenzo setzte sich neuerlich gegenüber Valentino Rossi durch, Elias gewinnt die Moto2, Espargaro die 125er.

Jorge Lorenzo hat durch seinen Sieg in Le Mans seinen Vorsprung in der MotoGP-Weltmeisterschaft ausgebaut. Der Yamaha-Pilot ließ beim Grand Prix von Frankreich seinen ärgsten Rivalen und Teamkollegen Valentino Rossi keine Chance und verwies den Titelverteidiger auf den zweiten Platz. Lorenzos Vorsprung in der WM beträgt nun neun Punkte.

Während die Entscheidung um den Sieg auf dem Bugatti-Circuit bereits zur Rennmitte entschieden war, war der dritte Rang bis zum Ziel heiß umkämpft. Lange Zeit sah es so aus, als sei Dani Pedrosa der letzte verbliebene Podestplatz nicht zu nehmen. Doch in den letzten beiden Runden geriet der Honda-Werksfahrer unter immer größeren Druck durch seinen Teamkollegen Andrea Dovizioso.

Der Italiener ging schließlich in der letzten Runde mit einem beinharten Ausbremsmanöver an Pedrosa vorbei. Dieser versuchte zu kontern und verlor dadurch noch mehr an Boden. Davon profitierte schließlich Nicky Hayden, der sich Pedrosa ebenfalls schnappen konnte und als Vierter ins Ziel fuhr. Pedrosa musste sich mit Rang fünf begnügen und verlor wie schon in Jerez in der finalen Runde eine bessere Position.

Im hinteren Teil des Feldes spielten sich ebenfalls harte Positionskämpfe ab. Im Kampf um Platz zehn kamen sich die beiden früheren 250er-Rivalen gleich mehrmals Hiroshi Aoyama und Héctor Barberá in die Quere. Zunächst schickte der Japaner Barberá beinahe ins den Kies. Dieser revanchierte sich zwei Runden vor Schluss mit einem ähnlichen Manöver und ging danach sogar noch an Aleix Espargaró und Marco Simoncelli vorbei.

Nach einem schwierigen Wochenende für Hiroshi Aoyama und das Interwetten Honda MotoGP Team endete der Grand Prix von Le Mans dennoch recht zufriedenstellend auf dem elften Platz. Damit steht der Japaner jetzt auch auf Platz 11 in der Meisterschaft.

Bei besten äußeren Bedingungen nahmen lediglich 16 Piloten das Rennen über 28 Runden auf. Álvaro Bautista verzichtete nach seinem Sturz im Freien Training auf einen Start. Das Ziel erreichten am Sonntagnachmittag sogar nur 13 Fahrer. Casey Stoner, Ben Spies und Loris Capirossi schieden jeweils nach Stürzen aus.

Besonders bitter ist der Ausfall für Stoner. Als WM-Favorit in die Saison gestartet, hat der Weltmeister von 2007 nun bereits 59 Punkte Rückstand auf Jorge Lorenzo. Auch teamintern gerät der Ducati-Pilot mehr und mehr ins Hintertreffen. Nicky Hayden punktete bislang in allen drei Saisonrennen und bereits 28 Zähler mehr gesammelt als der Australier.

Moto2

Toni Elias hat den Grand Prix von Frankreich gewonnen. Der Gresini-Pilot feiert damit nach Jerez bereits seinen zweiten Saisonsieg in der Moto2-Kategorie. Zweiter wurde der amtierende 125er-Weltmeister Julian Simón. Der Aspar-Pilot zeigte sich im ersten Rennen nach dem Chassis-Wechsel von RSV zu Suter in bestechender Form. Simone Corsi komplettierte als Dritter das Siegerpodest.

In einem äußerst spannenden Rennen waren die Abstände zwischen den einzelnen Piloten wie erwartet sehr eng. Als Beleg für die Ausgeglichenheit der neuen Moto2-Klasse dient auch ein Blick auf das Endergebnis: drei verschiedene Chassis-Hersteller in den Top 3, sechs verschiedene Fabrikate unter den ersten sieben. Mehr Chancengleichheit geht nicht.

Das Rennen fand unter besten äußeren Bedingungen statt: Sonnenschein, 26 Grad Luft- und 43 Grad Celsius Asphalttemperatur. Um 12:15 Uhr Ortszeit startete das 41 Fahrer große Starterfeld in das 26 Runden lange Rennen. Alex Debón gewann den Start und setzte sich gemeinsam mit Toni Elias und Pole-Sitter Kenny Noyes schnell vom Rest des Feldes ab.

Doch der gute Start Debóns war regelwidrig. Der FTR-Pilot fuhr einen Tick zu früh los und wurde dafür von den Rennkommissaren mit einer Durchfahrtsstrafe belegt. Debón kehrte als Letzter wieder ins Rennen zurück und kämpfte sich schließlich noch auf den undankbaren 16. Platz vor.

Zahlreiche Stürze in der Anfangsphase

An der Spitze diktierte derweil Elias das Geschehen. Hinter ihm spielten sich allerdings teilweise chaotische Szenen ab. So stürzten zahlreiche Spitzenpiloten - mal selbst verschuldet, mal durch Kollisionen mit Konkurrenten. Unter den Sturzopfern waren neben Noyes auch WM-Leader Shoya Tomizawa, Raffaele de Rosa, Yuki Takahashi, Axel Pons, Mattia Pasini, Jules Cluzel, und Alex de Angelis.

Besonders heikel war Cluzels Sturz in der ersten Rechtskurve nach der Start-Ziel-Linie. Kurz hinter ihm stürzte nämlich Wild-Card-Pilot Xavier Simeon ebenfalls und verfehlte den Franzosen bei seinem Flug durch das Kiesbett nur um wenige Zentimeter. Karel Abraham und Dominique Aegerter stießen bereits in der ersten Schikane zusammen. Der Schweizer kämpfte sich mit zwei Runden Rückstand ins Ziel.

Einer der Nutznießer der zahlreichen Ausfälle war Stefan Bradl. Der Kiefer-Pilot war nach seinem Sturz im Qualifying lediglich als 35. gestartet und kämpfte sich Platz für Platz nach vorne. Nach der ersten Runde war er bereits 30., dann schnappte er sich einen Konkurrenten nach dem anderen. Am Ende schaffte er es als Neunter sogar in die Top 10.

Arne Tode und Tom Lüthi konnten trotz der vielen Unfälle nicht in die Punkteränge fahren. Tode verfehlte als 18. die begehrten Plätze, Lüthi war nach einem Ausrutscher noch weiter weg von der Musik und erreicht das Ziel nur auf Rang 19.

125er

In der 125er-Weltmeisterschaft zeichnet sich ein Zweikampf um den Titel ab. Nach seinem Sieg in Jerez hat Pol Espargaró auch den Großen Preis von Frankreich gewonnen und rückt damit den Führenden der Gesamtwertung, Nicolás Terol, immer näher. Terol unterlag seinem Landsmann in einem spannenden Zweikampf und musste sich erneut mit dem zweiten Platz begnügen.

Die beiden Protagonisten waren bereits unmittelbar nach dem Start in Führung gegangen und konnten sich schnell vom Rest des Feldes absetzen. Bereits nach vier Runden betrug ihr Vorsprung auf den zu dem Zeitpunkt drittplatzierten Bradley Smith mehr als drei Sekunden. Bei Halbzeit des Rennens war der Abstand sogar schon auf 6,3 Sekunden angewachsen.

Während also Espargaró und Terol den Sieg unter sich ausmachten, entbrannte dahinter ein heiß umkämpfter Vierkampf um den dritten Platz. Smith, Efrén Vázquez, Marc Márquez und Sandro Cortese hatten allesamt ihre Hoffnungen auf den letzten verbliebenen Podestplatz noch nicht aufgegeben.

Cortese hatte zu dem Zeitpunkt bereits eine größere Aufholjagd hinter sich. Der Derbi-Pilot erwischte nämlich einen sehr schlechten Start und fiel in der ersten Runde vom dritten Platz auf Rang neun zurück. Als aber Smith und Márquez in den letzten Runden des Rennens verschärften, hatte Cortese sichtlich Mühe, den Anschluss zu halten und musste sich mit Platz sechs begnügen.

Márquez mit neuem Rundenrekord

An der Spitze bot sich bis zur vorletzten Runde ein unverändertes Bild: Espargaró und Terol kämpften verbissen um den ersten Platz. Allerdings war es der Aspar-Pilot, der in der vorletzten Runde etwas zu viel wollte und bei einem Ausbremsmanöver zu spitz in die Linkskehre hinter dem Fahrerlager einbog. Espargaró konnte sofort kontern und davonziehen. Der Sieg war ihm nicht mehr zu nehmen.

Derweil stellte Márquez in der vorletzten Runde einen neuen Streckenrekord in der Achtelliterklasse auf und erhöhte so den Druck auf den drittplatzierten Smith. Im finalen Umlauf wagte der Ajo-Pilot schließlich den Angriff und war erfolgreich. Smith versucht zu kontern - dabei berührten sich beide Piloten leicht. Der Engländer verlor dadurch etwas an Boden, wodurch Vázquez in der letzten Kurve noch vorbeiziehen konnte.

Jonas Folger fuhr im Mittelfeld ein unauffälliges Rennen und beendete es schließlich als 13. Marcel Schrötter fiel nach einem guten Start zusehends zurück und kam als 18. außerhalb der Punkteränge ins Ziel.

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