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Rallycross-ÖM: Nordring

Würdiges Saisonfinale

Auftakt für den Winterschlaf. 69 Teilnehmer sorgten bei prächtigem Herbstwetter vor toller Zuschauerkulisse für spannende Rennen.

Leopold Freistätter

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Ergebnisse des ÖM-Laufes am Nordring

Endstand der Rallycross-ÖM 2010

Endstand der Rallycross-Zonenmeisterschaft 2010

Diesmal ging die Veranstaltung über zwei Tage und war deshalb ziemlich stressfrei für alle Beteiligten. Am Samstagmittag ging es mit den Trainingsläufen los. Schon zu diesem Zeitpunkt war klar, dass der Oberösterreicher Alois Höller mit seinem Ford Focus T16 4x4 der neue Staatsmeister in der Division 1 sein würde. Einzig Peter Ramler (Seat Leon T16 4x4) hätte ihn noch einholen können, doch der blieb auch der Veranstaltung auf dem Nordring fern.

Von dieser Last befreit holte Alois Höller im Training Rang zwei hinter dem Tschechen Marek Zeman im Ford Fiesta ST T16 4x4. Am Ford Focus von Jürgen Weiß verabschiedeten sich bereits im freien Training zwei Antriebswellen und sorgten für eine Reparaturpause. Der nächste Tiefschlag und somit das vorzeitige Ende kamen im Zeittraining mit einem kapitalen Getriebeschaden. Auch der Burgenländer Tristan Ekker konnte wegen eines technischen Defekts am VW Polo TFSI 4x4 am Training nicht teilnehmen.

Schon das Training der Division 1A stand ganz im Zeichen des Titelduells zwischen den beiden Tschechen Petr Bilek (Skoda Fabia) und Jaroslav Kalny (Peugeot 206), das Petr Bilek vorerst mit einem Vorsprung von drei Hundertstel Sekunden für sich entschied. Die beiden Österreicher Peter Freinberger und Jörg Rath (beide Peugeot 206) landeten auf den Rängen sechs und neun.

Nur nicht ausfallen, lautete die Devise von Christian Kopetzky (Peugeot 306 S16) in der Division 2. Eine Zielankunft würde dem Niederösterreicher reichen, um seinen ersten Rallycross-Titel zu holen. Im Training landete er hinter dem Polen Lukasz Zoll (BMW 116) auf Rang zwei.

Volles Haus in der Division 4. Nicht weniger als 34 Teilnehmer erschwerten den Kampf um einen der begehrten Finalplätze. Sehr zur Freude der Fans markierte Klaus Freudenthaler im Seat Ibiza die Trainingsbestzeit. Dabei verwies er den bereits als Staatsmeister feststehenden Tschechen Roman Castoral (Opel Astra OPC) und dessen Landsmann Tomas Hurt auf die Plätze.

Dahinter ein Österreicherpaket mit Sven Förster (VW Golf II GTI), Rainer Kaindl (Honda Civic) und Ronald Ley (Skoda Felicia). Ein kräftiges Lebenszeichen von Josef Tod (Ford RS 2000) auf Rang zehn sowie die hervorragenden Platzierungen der beiden Youngsters Mario Leonhardsberger (Nissan Sunny GTI) und Manuel Forstenlechner (VW Golf III GTI) auf den Rängen elf und 14 waren die weiteren Highlights im Zeittraining.

Die Rennen

Nur sechs Hundertstel fehlten Alois Höller im ersten Vorlauf auf den Tschechen Marek Zeman. Überraschend schnell war der ungarische Autocrosser Tamas Karai, er holte bei seiner Rallycross-Premiere mit dem Skoda Fabia T16 4x4 Rang drei im ersten Vorlauf. Mit neuerlicher Bestzeit im zweiten Vorlauf sicherte sich Marek Zeman die Pole für das A-Finale. Diesmal gingen die weiteren Platzierungen an den Ungarn Zoltan Harsanyi (Mitsubishi Lancer Evo 6) und den Tschechen Marek Zeman (Subaru Impreza STI). Alois Höller kam mit Getriebeproblemen über Rang acht nicht hinaus.

Otakar Vyborny (Mitsubishi Lancer Evo 6) vor Pavel Koutny und Tamas Karai lautete der Zieleinlauf im dritten Vorlauf. Alois Höller holte Rang vier und qualifizierte sich damit für den vierten Startplatz im A-Finale. Tristan Ekker belegte nach der Summierung der Vorläufe den neunten Platz und war damit im B-Finale mit dabei.

Eine Vorlaufbestzeit in der Division 1A ging an Jaroslav Kalny. Die beiden anderen holte sich Petr Bilek, der sich damit die Pole Position für das A-Finale sicherte. Toll unterwegs war Peter Freinberger, der sich mit den Rängen fünf und drei für das A-Finale qualifizierte. Leider war im dritten Vorlauf für den Niederösterreicher wieder Endstation. Erneut bremste ihn ein Getriebeproblem am Peugeot 206. Sein Markenkollege Jörg Rath konnte nur im zweiten Vorlauf mit Rang fünf sein Potenzial aufzeigen. Mit Rang acht nach den Vorläufen stand der Steirer im B-Finale.

Für die Geschichte des Wochenendes sorgte der Ungar Bela Ujhazi. Er feierte auf dem Nordring seinen 47. Geburtstag. Zwei Wochen vorher hatte sein Landsmann Peter Kotan auf dem Wachauring seinen Geburtstag gefeiert und im anschließenden Rennen seinen Ford Focus T 16 4x4 aufs Dach gelegt. Offensichtlich ist das so üblich bei den Magyaren, denn im ersten Vorlauf am Samstag überschlug sich Ujhazi mit seinem Opel Astra OPC.

Im Lager des Ungarn wurden aber alle Register gezogen. Der Opel Astra wurde über Nacht nach Budapest zur Reparatur gebracht, etwas geradegebogen und mit neuem Motor bestückt stand der Ungar am Sonntag wieder am Start.

Christian Kopetzky erfüllte in der Division 2 sein Plansoll. Als klarer Zweiter hinter Lukasz Zoll absolvierte er seine Vorläufe und sicherte sich die Finalteilnahme. Zu diesem Zeitpunkt war der Titel in der Division 2 bereits fixiert und im Lager des Niederösterreichers wurde der Sekt eingekühlt.

Die Vorläufe der Division 4 waren geprägt von Duell Freudenthaler gegen Castoral. Zweimal hatte der Tscheche die Nase vorne, nur im zweiten Vorlauf musste er sich im direkten Duell gegen Klaus Freudenthaler geschlagen geben. Sven Förster (VW Golf II GTI) als Vierter nach den Vorläufen war neben Klaus Freudenthaler der einzige direkte qualifizierte für das A-Finale.

Rainer Kaindl (Honda Civic) und Josef Strobl (Mazda RX 8) stellten ihre Boliden in das B-Finale. Manuel Forstenlechner legte im hochkarätig besetzten Starterfeld eine Talentprobe ab und nahm als Elfter nach den Vorläufen das C-Finale von der Pole Position in Angriff.

Bei seinem einzigen Auftritt in dieser Saison lieferte Michael Stoklassa im BMW 325i ein Husarenstück ab. Er gewann das D-Finale und sicherte sich damit den letzten Startplatz im C-Finale. Von der letzten Reihe gestartet arbeitete er sich dort durch das Feld und holte sich auch im C-Finale den Sieg. In diesem Lauf ging es so richtig rund.

Gleich in der ersten Runde drehte sich Ronald Ley in der Schikane. Das nachfolgende Feld war etwas verwirrt, Manuel Forstenlechner drehte sich ebenfalls. Wenig später fiel der Tscheche Karel Vaclavik (VW Golf II Turbo) mit technischem Defekt aus. Auch im B-Finale gab es durch Rainer Kaindl einen österreichischen Sieg. Der Niederösterreicher quetschte seinen Honda Civic wieder so richtig aus und holte sich den verbleibenden Startplatz für das A-Finale.

Dieses wurde beim ersten Startversuch abgebrochen. Der zweite Versuch gelang Klaus Freudenthaler nicht mehr so gut und er musste sich als Dritter hinter Roman Castoral und Tomas Hurt einreihen. Sven Förster konnte am A-Finale nicht mehr teilnehmen, sein VW Golf musste mit Schaltproblemen von der Startlinie weggeschoben werden. Die Reihung an der Spitze änderte sich im Verlauf des Rennens nicht mehr. Roman Castoral holte sich den Tagessieg vor Tomas Hurt, Klaus Freudenthaler und Rainer Kaindl.

Wenig spektakulär verlief das A-Finale der Division 2. Gemäß der herrschenden Rangordnung siegte der Pole Lukasz Zoll vor Christian Kopetzky und dem Polen Andrzej Grigorjew im Seat Ibiza.

Die Meisterschaftsentscheidung in der Division 1A fiel bereits in der ersten Runde des A-Finales. Petr Bilek setzte sich am Start in Führung und Jaroslav Kalny nahm die Verfolgung auf. Schon in der ersten Runde schickte Kalny seinen Peugeot 206 in einen Dreher und fiel an das Ende des Feldes zurück. Peter Bilek siegte vor seinen Landsleuten Stanislav Susta (Skoda Fabia) und Vaclav Veverka jun. (Peugeot 206) und holte damit den ÖM-Titel in der Division 1A. Rang sechs ging an Peter Freinberger, der am A-Finale nicht mehr teilnehmen konnte, Jörg Rath wurde Neunter.

Im Startgerangel der Division 1 wurde Alois Höller von der Strecke geschubst. Nachdem er einen Reifenstapel touchiert hatte fand er mit ziemlich zerfetztem Ford Focus einen Weg zurück auf die Rennstrecke. Die Spitze war allerdings enteilt. Marek Zeman führte das Feld in die erste Runde, gefolgt von Pavel Koutny und dem Ungarn Tamas Karai.

Schon bald konnte sich Alois Höller auf Rang drei vorarbeiten, stand aber dann bei Pavel Kounty an. Koutny leistete perfekte Teamarbeit für den führenden Marek Zeman, denn hätte Alois Höller den zweiten Rang erobert, hätte er Marek Zeman auch noch den Titel des Tschechischen Meisters weggeschnappt. Schon eingestellt auf einen Podestplatz brach in der letzten Kurve eine Antriebswelle am Ford Focus und Alois Höller drehte sich. Es blieb ihm der undankbare vierte Platz, den der Oberösterreicher aufgrund seiner eingefahrenen Titel aber locker verschmerzen konnte.

Neben der österreichischen Meisterschaft holte Alois Höller auch den Titel in der FIA Zonen Trophy Zentraleuropa und ist auch erstmals polnischer Meister in der Division 1. Damit fügte er der langen Liste seiner Erfolge weitere hinzu, dieses Triple brachte seine Titel Nummer 17 bis 19 in seiner erfolgreichen Rallycross-Karriere.

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