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DTM: Oschersleben

Sensation in Oschersleben

Miguel Molina feiert in Oschersleben seine erste Poleposition, dafür hat Audi Sorgen um Martin Tomczyk – Spengler steht in Reihe eins.

Foto: DTM

Aus Miguel wurde am Samstag in Oschersleben wieder "Magic" Molina. Der Spanier fuhr sich in einen spannenden Qualifying in der Magdeburger Börde sensationell zu seiner ersten Pole-Position in der DTM.

Es war im entscheidenden Shootout eine hauchdünne Entscheidung - dünner geht es gar nicht mehr. Mercedes-Speerspitze Bruno Spengler fehlte am Ende eine einzige Tausendstelsekunde auf den Spanier.

"Ich freue mich riesig. Es funktioniert einfach klasse im Team. Ich bin erschöpft und glücklich", gibt Molina in der ARD nach seinem traumhaften Auftritt am Samstag zu Protokoll.

Der junge Abt-Pilot zauberte in Q4 eine saubere Runde hin, während die Konkurrenz immer wieder kleine Fehler einbaute. Mit Blick auf das morgige Rennen sagt Molina mit einem Grinsen im Gesicht: "Bruno kämpft um die Meisterschaft, ich um den Rennsieg."

Spengler hatte bis zu seinem entscheidenden Run nervenaufreibende Momente erlebt. In Q1 und Q2 manövrierte er sich jeweils locker in die nächste Runde. Als er jedoch zu seiner Jagd in Q3 blasen wollte, schallte es den HWA-Ingenieuren laut in die Kopfhörer: "Ich habe Aussetzer, überhaupt keine Power!" Mit einem ähnlichen Problem hatte Teamkollege Gary Paffett seine Segel schon in Q1 streichen müssen.

"Es war ein Elektronikproblem, das sich irgendwie von selbst löste", atmet Spengler nach der Fahrt auf Platz zwei auf. "Ich bin glücklich, ich hatte viel Spaß. Es war sehr knapp. Ich hatte in Q4 in der vorletzten Kurve einen kleinen fehler, was die Pole gekostet hat. Die erste Startreihe ist super. Ich starte auf der Innenseite, was nicht unbedingt schlecht sein muss."

Hinter den beiden Piloten aus der ersten Startreihe zeigten Oliver Jarvis und Mattias Ektröm in den beiden Abt-Audis auf den Plätzen drei und vier starke Leistungen. Vor allem der Brite hätte die Pole bei einer fehlerlosen Fahrt in Q4 sicherlich erreichen können. Und der aktuelle DTM-Gesamtführende? Der saß zu jenem Zeitpunkt schon verbittert und irritiert in seiner Phoenix-Box.

Martin Tomczyk schied als 15. schon im ersten Durchgang aus. Der Rosenheimer kämpfte mit seinem 2008er-Audi, kam aber nicht voran. "Wir wissen es nicht genau, haben das Auto nach dem Training nochmal anders eingstellt. Das Auto ist viel herumgerutscht. Es gab kaum Grip. So etwas ist uns noch nie passiert. In unserer Situation ist es das bitterste, was passieren kann. Morgen im Rennen heißt es: alles oder nix. Es geht voll auf Angriff."

Der Audi-Titelkandidat klagte während des Qualifyings über ein extremes Untersteuern. "Scheisse, wir sind draußen", rief man ihm per Boxenfunk sofort ins Auto. Das Team sah die Schuld nicht beim Piloten. "Sorry, dass wir das Auto nicht besser hinbekommen haben", so die Entschuldigung der Mannschaft um Ernst Moser. Gemeinsam mit Mercedes-Pechvogel Gary Paffett wird sich Tomczyk morgen nach vorne kämpfen müssen.

Hinter Timo Scheider (Audi) sowie Jamie Green und Ralf Schumacher (beide Mercedes) auf den Plätzen fünf bis sieben, hatte sich Edoardo Mortara mehr ausgerechnet. Der Italiener hatte sich mit starken Runden ins Q3 vorangearbeitet, übertrieb es jedoch anschließend. "Sorry, Jungs. Ich habe es verbockt", sagte Mortara nach vielen Fehlern bei seinen insgesamt drei Verschen in Q3. Es blieb ihm nur Startplatz acht.

Rosberg-Teamkollege Filipe Albuquerque, der die beiden Freien Trainings bestimmt hatte, schaffte es am Samstagmittag nur auf Startplatz elf. Während einige der Audi-Jahreswagenpiloten also im Mittelfeld und am Ende starten, darf sich Bruno Spengler von Startplatz zwei große Hoffnungen machen. "Ich kenne die Situation, vorne von Audis umringt zu sein. Die werden manchmal etwas böse. Aber ich habe keine Angst."

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